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gefässe des Au g ap f e 1 s mit Blut überfüllt. Die Speicheldrüsen
viel dunkler gefärbt als gewöhnlich. Das Gehirn
sammt seinen Häuten sehr blutreich. Das Blut
schwarz und flüssig. In der Gegend vom erstenjiis «um
vierten Halswirbel ein flüssiges Blutextravasat auf der
harten Bückenmarkshaut. Die Venengeflechte, die die
harte Bückenmarkshaut umgeben, strotzend vom fliessenden
Blut. Das Bückennrark bis rin die; Mitte- der
BrustgegeM, besonders in der Halsgegend sehr blutreich,
weniger in der Lendengegend. Seine, Consistenz,
normal.
Dieter Sectionsbefund dürfte die ScpffflichlNii WS
Pilzes, Selbst,bei dem Genüsse Seiner Sehr geringen
Menge , Wohl hinreichend erweisen.
Tafel XLIV. Bild 13-17.
Zusammenziehender Blätterschwamm. — Agaricus stypticus. BULL Franc.
Agaric styptique.
Bezeichnung.
Ein kleiner Blätterpilz, mit einem,; seitlichen, fleiscMgi-lederartigen,, zähen, nierenfdrmigen,
fast ledergelben oder orangefarbigen, später blas.sansbleichenden, fast gebänderten, schuppig-kleiigen,
genabelten Hut e , mit scharfem | ; ä ü n n em, nnregeln^ässig - geschweiftem Rande% mit ^ ebe ihigen- , gedrängten,
zarten, schmalen, fast faltenförmigen, später gekrausten, schmierigen, filebíigén, zimri*-:
farbigen B l ä t t e r n ; mit einem seitlichen, kurzen, oben erweiterten, dem Hute gleichfarbigen St rünke, -
geringen öder oft starken, eigenartigen Gerüche und scharfen, y.u.sanuneuziehcnden («(ff^iniaeko.
Ag. lignicolusf¡p%o obliquo¿ carnosö-goriaceo , ienaci, ;ieniformi, subalutapeo., vel jauranüapo,
dein albeseente, suhzonato, .s;i|uamuloso-furfuraceo, et umbilieato; maiginem versus acute., tenui
gulaoriter flexuoso; lamellis polydyäris., conferfis; J e n u i b u s , angustis, subplicaeformib a s , ^ í fói^fSpi J i f f ,
viscidis, cinnamomeis; stipile laterali, brevi, supra dilatato, píleo- adliaerenti concolore. Odor modo
laevis, modo fortis propriusque. Sapor acris, stypticus.
Bezeichnungen und Abbildungen Anderer.
Agaricus stypticus. BULLT ARD herb. Taf. 141. 557. Fig. 1. Flora Dánica Taf. 1392. Fig. .1.- LETKLLIKU
hist. p. 63. Taf. VI. Fig. 4©. BOQUET histoire p. 79. Taf. 10. Fig/ , 5 . FRIES Syst.' 1. p. 1 8 8 . SECRETAN H. p. 4 5 6 .
Ag- flabelliformis. WULFEN in JAQU. Collect. 1. p. 3 4 1 . SOWERBY Müsh. Taf. 3 0 9 . JPFG^TF^FTCFF.FRIES Epicris.
p. 399. Ag. betulinus. BOLT. Taf. 72. Fig. 1. Ag. semipetiolatus SCHAEEFER, t a | ^ 3 0 8 . Bhipidium. stgpticim.
WALLROTH Fl. Germ, cript. comp. n. p. 742.
Beschreibung.
Der Pilz wächst gesellig auf modernden Stöcken SieTsind Klebrig; Das Spalten derselben^ Wie es Herr
der Laubhölzer, und ist zu allen Jahreszeiten gemein. WALLROTH beschrßibt^habe ich nicht- gesehen. Die'
Der S t runki s t aufsteigend, 3 — 3 Linien, selten Substanz ist zähe, derb, biegsam; Beim Käuen, ist er
darüber hoch, bis 1-1 Linie dick, derb-,, zähe, ocherh anfangs fast süsslich, später.scharf ;und zuletzt erregt
gelb, rundlich oder flach gedrückt und schuppig haarig ; er Brennen und Kratzen im Munde und BachiéJíti:.-.
nach oben erweitert er sich eiñigermassen, und geht Alle Schriftsteller halten den Pilz für giftig. Er
dann schnell in den , seitlich ^angehefteten kochlöffel- besitzt allerdings-scharfes Princip, und LETELLJEU
oder nierenförmigen, in der Jugend fast eingerollten, will dasselbe dargestellt haben. Bisheäi sind keine Verhäutigen,
zähen Hnt über.FJbiéser letztere ist auf seiner giftungsfälle mittelst dieses .Schwämmes bekannt, der
s
Oberfläche fein .kleiig-schuppig, ochergelb und api,der -klein und unansehnlich ist und sehr verdeckt wächst-
Anheftungsstelle des Strunkes eingedrückt, sonst aber Obwohl er in grosser Menge und gesellig vorkömmt^ so
mit 2 — 4 vertieften Zirkelstreifen versehen, der Band dürfte doch seine zäher lederartige Substanz und.sein
ist stets geschweift und oft eingerissen. Geschmack den Genuss widerrathen, wo nicht gar un-
Man findet Exemplare, deren Stiel bei wenig seit- möglich machen, wenigstens bezeichnen] unsere Verlicher
Anheftung einen runden, fast trichterförmig entwickelten
Hut haben (]s. Fig. 14' — 17}. Bei einigen
Individuen ist die Entwicklung des Ueberzuges so stark, Wohnort.
dass der Hut wie mit Mehl bestäubt erscheint ("siehe In und um Prag, wie in ganz Böhmen ,, gemein auf
Fig. 14 — 16"). — Die Blätter sind; gedrängt, viel- den Schnittflächen modernder Stöcke der Laubhölzer.,
reihig, schmal, dünn, und dicht an einander liegend.
Erklärung der Abbildungen.
Fig. 13. eine Gruppe Pilze in nat. Grösse; Fig. 14—16. ältere Pilze in nat. Gr.; Fig. 17. Durchschnitt
von der gestielten Abart (Fig. 14}; Fig. 17. a. Blattsubstanz und Sporen- schw. vergr;
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Versuch.
Ich' genoss fünf Drachmen desselben in Butter ge- nossV Eine Viertelstunde nach dem Genüsse stellte
braten. Der Geschmack wär-SozusammenzieEendytinten- sieh ünwohlseyn und Brecherlichkeil? ein, dfe aber ohne
ähnlich und brennend, dass^ch kaum im Stande ;wär , ihni Erbrechen bald wieder aufhörten, Auch im Magen emschnell
und, olme 'viel zu zerkauen,. zu schlucken. Das pfand ich grosse Wärme mit geringem Zusammenziehen
Brennen im Halse dauerte über eine. Stunde, ohngeachtet, und Grimmen verbunden. Weiter gingen die krankhaften
ich allerhand süsse und säuerliche-Sachen darauf ge- Erscheinungen nicht.
Tafel XLIV. Bild 18 - 19.
Sparriger Blätterschwamm. — Agaricus squamosus. MÜLLER. — Franc. Agaric
écailleux.
Bezeichnung.
Ein schuppiger, rasonförmig-wachscnder Blätteischwamm, dessen H u t gross, fleischig,. stampf,
fast glockenförmig, später flach a u s g e b r e i t e t « f t t ' R à « a è : - ' s ' b l i a r f , ètwas eingerollt, und
g'elh is t, mit gedrängten, fast fas^i|en,j|afrangelben oder*r||tfarb'igon- S c h u p p e n und' dunkelm
BuckeTi;; mit.^Äg^Mplreihigen blassolivenfarben, später dunk® zimmtfeaiken, bestäubten, abfär-
Jj'e^den B l | | ; t e r n | derèn MrÉgrfe nachhin|enMfeindet sind. Der StrunkglÄ^ol l , rund, sparrig,
schuppig, dem Hute gnphfarbig, nach unten verschmälert', und béài't/.t einen faserigen, trockenen,
yergängliMen Schleier; das F l e i s c h ist:, derb, gelbiicJi oder blas*,. de'riGerueh gut; der Geschmack
bitterlich.
' Ag/squampg|Mjèa®^pitosus-, magn0||teaSH(is0., obtuso > subcampanulato, dein explanato,
pulvinatp,..ad marginem acino, Rubilivbluto, .flavo luteo ; ¿squami* p i i fcrus , Hevolutis, subfibrosis,
in uml'ötffi^m ojscurum exkürgente'; lamellis Uüa, jiofydyiàis, olivaceo -p allidis j dein
obscure oinnauiomeis, manuin taügenteni col'orantibiif, bniviorib'u's retrorsum rotundiatis ; stipite 'pleno,
quamosöf piléo conseloie et dleoffsum attenuato; velum- spurium, floccosum-, siccum gestante^
Carne subflava helviolave, aut pallida, firma; odore miti;, sapore-subamaro.
Bezeichnungen und Abbildungen Anderer.
Ag. squarrosus. MÜLLER l-'lor. Dan. Taf. 491. und 831. Fig. 3. PERSOOS Syn. p. 268. FRIES Syst. 1
p. 243. Ag. squamosiw BIJÌ-LIARD tab. 366. GREVILLE Florfficott. 1. Taf. 3. Ag. floccosus. SCHAEJFEB Icon.
Taf. 61. SÒWBRBY fung: Tafe-284.
Wohnort.
: 'D^r Pilz wächst auf alten Stöcken der Laubhölzer
oder auf faulenden Stämmen derselben in Böhmen, bei
Prä^fünd am Laurenzberge in Pragffljedochi'iseiten';-
Er bildefagrosse',JIS,chöne Basen.,, und: uiiierscheidet. sieh
von den folgenden. dass er trocken, matt und.nicht klelbrigsjader
schmierig .und glänzend ist. Die Zwiscficnsubstanz
der Blattflächen ist weiss, und bildet vom Hutitteisch
zur Blattksnte herablaufende i schöne, silberglän-
Z(!nde;-?oft 2 — 3 Linien breite Bänder. Durch's Betästen
oder nach längerem Liegen1 an der Luft wird die
Farbe des Fleische,s röthlicher-,' die des Stieles goldgelb.
Das llutfleischist zart, saftig ;Mein Geschmack gut, doch
bitterlich; das Strunkfleiscli ist faserig, nnd fast geschmacklos.,—
Er wird nicht genossen ; ist aber wohl unschädlich.
Erklärung der Abbildungen.
Fig. 18. ein Basen in nat. Gr.; Fig. 19. ein Pilz durchschnitten mit den Spuren des Velums, nat. Gr.
Tafel XLIV. Fig. 20 — 21.
Fetter Blätterschwamm. — Agaricus adiposus. BATSH.
Bezeichnung der Art.
Ein rasenförmig wachsender Blätters'ihwamm, welcher einen fleischigen, früher fast kugli'chen,
späte'r polsterförmigen, fettig-schmierigen, gelben, mit fast faserigen, angedrückten, gedrängten,-safranfarbigen
Schuppen bedeckten Hut hat; mit vielreihigen, fast freien, nach hinten breiteren,und gerun-
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