auf keinen Fall ist aber mit ihnen die Zeit zu verlieren. Die von GMELIN und Andern empfohlenen
schleimigen Mittel können nur bei korrosiv wirkenden Schwämmen, z. B. den scharfen Milchschwämmen,
nützlich seyn.— D. DRUGE ZU Vienne empfiehlt eine Mischung yon Baumöl und gepulf e^e r
K o h l e (FROKIEP'S Notizen Nro. 490. Jahrg. 1829.); MrRABELlk das ä t z ende .Ammoniak ziw42 Tropfen
in wenig Wasser gereicht; auch läfst er damit befeuchtetes Papier in die Nasenlöcher i:Ste*cken||und
wenn nicht bald Linderung erfolgt , noch 4 bis 5 Tropfen liq. ammon. cmist. mit Waäüf' nachgeben!
BUCHNER meint, daß dieses Mittel wahrscheinlich gegen die giftigen Arten der' Amanita vorzugsweise
hilfreich seyn dürfte und rätli es dann erst anzuwenden, wenn bereits Erbrechen erfolgt ist, ÄW'iÄuch
werden von Andern Aufgüsse von GaHäpfelaf^Eichen- und Chinaiinde zur ÄtraMrung
des Giftes empfohlen; von GOTON als specifisch sogar der Hühnerkoth!
Wünschensicerthe medizinisch - polizeiliche Vorkehrungen und bereits bestehende gesetzliche
Bestimmungen.
Da es, wie bereits oben dargetlian wurde, viele Gattungen und Arten Schwämme gibt, welche1
einsehr gedeihliches, kräftiges, dem Fleische äufserst nahe kommendes, Nahrungsmittel sind, das besonders
der armen Volksklasse zu statten kommt, und ihr weder versagt noch entzogen werden kann, während
viele andere durch ihre, giftigen Bestandteile nicht ohne Gefährdung der Gpundheit und meistras aus
Verwechslung mit efsbaren genossen werden; so wird es eine sehr wichtige Angelegenheit jeder liegierimg;
Väterlich -wohlthätig in's Mittel zu treten und ihre Sorge dahin zu richten, theils den Schwammyergiftiingen
v o r z u b e u g e n , theils bei wirklich eingetretenen"Unglücksfällen verlässige Bet tung zu vermitteln.
I- Die Mittel und Vorkehrungen, um den Schwammvergiftungen j o r z u b e u g e a , . sind,:
1. A u s r o t t u n g der Gi f tschwämme. . Meine eigenen Beobachtungen haben mich überwiese«,
daß man allerdings im Stande ist, durch wiederholte Zerstörung der herVorscMefseaden" Individuen.,
derselben Schwammart derlei Gruppen Von irgend einer S|elie.auf viffe Jahre zutverdrängen; allein eine
ähnliche Ausführung in's Gr o f s e übersteigt durchaus die menschlichenKräfte.' Weil^daher-gese^ii^S'
B e s t i m m u n g e n darüber bestehen, so bleiben sie erfolglös.
2. Verbreitung der Kenntnisse über diesen Gegenstand. Dazu dienen vojejaitem ^ j c ^ u n g e n i
an Universitäten, Licäen und Gymnasien, bei. welchen es besonders .nützlich ]|l|Qebönde ||§enipiare
vorzuzeigen und wo möglich die ähnlichen efsbaren
Unterricht müßten nothwendig auch die Marktaufseher gehört haben, oder," ;vyas ^lleieht yorzraiellen:
wäre, sollte denselben eine eigene populäre Anweisung'gegeben werden'*).''
TVo natürliche Schwämme fehlen, müssen sie durch getfeue kolorirte'^hbildungen 'im^
der Natur gebildete p las t i sche Darstellungen in Wachs, wie die des :TRATTINIK o ^ r desl^D. TARLICH und
BASPAIL ZU Paris, oder in J^Ietall, wie jene Sammlung in Paris ~Sersetzt werden". Ich pflrigte auf diese Weise
i» den öffentlichen, für Aerzte, Wundärzte imd Nich%zte'.zuganglichen populär 'fi$«sr '
*) R e g i c r u n g i d e h e t für, W i en T o m 12, F;c J, rri a r l 8 0 ^ ¡ Za],li40fl9l IJm deh-Ischädlichen^olgen ^ i a u M ^ ;
welche der Genute g i £ t i g t ^ S c h w a m m e , , Pflanzen und•i'rüsht^'für: das Lehen und. (ie;|G,esundhe,it. c^er M e n s e h e n, nach, sich zieht'
und am das den Markt inspici^ende Personal ik Kenntnifs «*.'äVälSdllcK^t' G a t t u n g en zu setien/'ist F o l g e n d e s z u bestimmen
befunden Tfffrdcn :
rt. W i r d der Ton dem Gärtner i m botanischen Garten bisher lub'er diesen Gegenstand jährlich ®r,theilto.-üaterrici4, feintiii,
fortgesetzt^ und hi.cmit
6. allemal a m 1. A u g u s t, oder, i m Falle an diesem Tage ' e l s s i fn - oder Festtag einfieleV a m na'chstfolgoftden Tage u m
5 Uhr Nachmittags der Anfang gemacht, und bis zur Vollendung des Kiirses täglich fortgefahren werefen'. •
c. Erhält der Wiener Magistrat den Auftrag, nicht, n ur allen Marktricliternrzur Pflicht zu;,ma'cW,,idaft's;of4ies?!U;!lIii|ter,7/
richte mit aller Aufmerksamkeit und unausbleiblich beiwohnen,, sondern auch •
d. zu ihrem bessern Unterrichte, u n d u m ihnen die S c h w ä m m e selbst anschaulich darzuste'lleii,' die' diesfäll'igen i S l d u n g e ^
des TRAITIMK'schen Werkes, n'ebst den dazu gehörigen Wachspräparaten anzukaufen.
e. Hat der Professor sowohl denjenigen, die d e m Unterricht beigewohnt habeil ¿ nach: dessen'Jiollen.dung hierüber j auf ihr
Ansuchen ein Zeugnifs. auszustellen, als auch
f . die N a m e n dieser Zuhörer und ihren Charakter nach geendigtem teirkurse' m M e i i t e?nes''ordenm
zur Kenntnifs der Landesstelle zu bringen, damit
•S- diejenigen Marktrichter, die dem erwähnten Unterrichte nicht beigewohnt habeni, durch) d;en W i e n e r Magistrat zur
Verantwortung -und Strafe gezogen werden können.,
h. D a weder dem Professor, noch dem Universiiäts - Gärtner aufgebürdet wenden kann, neist d e m jährlichen ordentlichen
Lehrkarse, auch noch insbesondere jedem z u m Marktrichter aufgenommenen,' oder' hieium'sich Werbenden'Individuum einen Tiiyat-'
Unterricht über .die S c h w ä m m e und dergl. zu ertheilen; so wird es.dem Magistrate zwar freigestellt, ^esondej-s m dringe.,den Tällen,,
auch solche Individuen, die mit keinem derlei Privat-Zeugnisse versehen sind, als Slarjitrichter.aufzunehmen;--do,ch ist a V W
i . aufser dem Falle der Dringlichkeit immer auf diijenigen vorzüglich Bedacht zu nehmen',' d i e ' d ä u ' Vir^esSilebeiiin "
jährlichen Lehr-Kurse beigewohnt, u n d sich hierüber mittelst des Zeugnisses gehörig ausgewiesen haben. •
D e m Magistrate wird übrigens zur Pflicht gemacht, das Nöthigc und schon mehrmals hierüber Verordne,ie. an die M a r k t '
richter zu erlassen, damit künftig, so oft gute und genießbare S c h w ä m m e mit giftige;, y e r m e n gt zu Markte gebracht werden "jedes
M a l der ganze diesfällige Vorrath, so wie auch alle jene S c h w ä m m e , welche zerschnitten und getiocknet vorkommen', mithil nicht
m e h r kennbar sind, sogleich vertilgt werden.
das BettungsWesen in plötzlichen Lebensgefahren vorzugehen. — Den Candidaten der Theologen - und Schullehrfer
Semiuarien;': deren aht"ihremkünftigeil Standpunkte die schönste Gelegenheit harrt, das Volk auch über
diesen Gegönstaiid zu beiehren; Sollte die Beniitzung eines Mcheri™ijnterrichtes empfohlen, ja zur Pflicht
gemacht werden *); •
Bo't a n i s c h e f E x k u r s i o nenV': wie sie die :Professoren der Botanik mit ihren Hörern aus
eigenem Antriebe oder aus liöhei-er Vo5SchHft :zu ','machen pflegen, geben eine treffliche Gelegenheit die
jungen A'erzte'"aiich -mit! dieser 'Pflanzenreihe bekannt "zu machen:'- —
Jedes a k a d e ini s c hl?- N a t life» Ii (in k a bin dt soll ftiit eine* ¡Sammlung der plastisch dargestellten
Schlämme in Wachs? nach den ÄÄe i n jlheAgjpjizziAMLfiif zu Mailand (Welche-'übrigens nicht den
Beifall Vli'TADLM's haben'), oder der möglichst*natiirgetreu in Wachs gearbeiteten des TKATTIXIK, öder in Metall
nach dem Beispiele der Pariser versehen seyn; isö^wie bel f S em Lehramte der Botanik, der medizmischen
Polizei; bei. jedem l'hvsik'ate (-in vollsländrps mykotisches Kupfenverk, oder eine solche Sammlung
plastischer Darstellungen ein nothwendig'es Bedürfhifs'!isS'**)Viip
Das Volk "aberj,lafst 'sich am besten belfehren durch warnende Bekanntmachung der im Lande
sich erm:g^hden^Üli|lücksfille ihit* Angabe der Persön'en,, dei Zeit und 'des Ortes*;' und durch passende
Aufsätze in%emei*nen Kalendfetnv —
Die Polizei lasse, nach P. FR'AJ.K'S Batli, dimh die Aerzte jedef Gegend das Verziiichnifs der gesamititen
einhennischen Arten vön^'S|hwämmen aufnehmen und ihre ffl^ur UHtÄSitchen.: Der' Physiküs mache -sich
bekannt damit, auf welcht einheimiscMnSchwämmig ^ dHtei^^sttbrZ(ü»keitimgsäK
jede Art verspeist werde'ium dann whi#&^Keiintaifs,,d;fen gehöÄgeh Dienstgebrauch zu inaclieii. •
ö ' ä / ' P d f i Z i e l l l M p e i U e h e r W - M Ä I g de's Siphwämmvertauffs.'
a. Der- Verk-aiif der ~ SBh1wämime>'!is?t za unterwerfenl' Dazu
aber ist es 'nolhxv'entlig,'• däl's Hlas Aiifsichtspfirsoiial^auch ünit der erfordhrlicheu Kenntnifs des'''Gegen.s(andes,
welchen solIenH 'g^'Sctt' Bewerbung lim eine Anstellung bei der
Viktualienaufsicht.mit ;beyt'!ihrten Z'eugmssgn Ä||r",ibrfer Kentnifs aufweisen ***). .*''''-.'.
b. Alle. Arten'. Von Schwämmen, welcheRer i nienscldichenia)Gcsundheit ;schaden:|lsind für den
Verkauf verbotcn^und müssen vernichtet oder' an Orte gebracht werden J'»VÖh^diiÄen sie nicht wieder
geliolt werden könnejj.v
;
Aber auch jene A®(cni]n,üssen.vomiViktualienmarkt^verbannt bleiben aderiauf iblnfvef tilgt Verden,
s
von deren^^e UnschädlM|^it mpi nojyfnicht überzeugt ist, f l lc, weicht ^rdächtif%nd, ja 'sfuä 'Vorsicht sogar
jene. efsbaren, di, mit schädlichenjSchwämmen y verwechselt werde'n. können.
Um dahe'iißvollkommen beruhigt ^zu : seyn', «sind !ivönisder-: ll(;gic'i|ung, ,in manchen Staaten die
bestimmten1 SchWämmsör'Mi äiisthücklicK' genannt, Iwelchö,'verkäüft' Werden.' dürfen '***).
>•. •K.^Etfjf^j'r d n n n sr i n B ö h tn eri \ i)-mSi8.; A p r B& fes vergeblich' wäre', jBtWr.mann:'und bcaondcrs;Kindcrn so
viel Ideen von dergleichen schädlichen''GfeWäehsen beizubringeä'j döfs sie; solche so<-ieii'.U -ünil ijiulcrzelt erkennen sollten,. und ihre
gäir/lii:h*e Äusroftung unmöglich ist; so wird nl«; der- sicherste 'Weg1,'' die sehr tranrigen Verfälle wenigstens seltener zu machen,
angegeb'en, dafs Eltern" ihre Kinder'ri^!einer verniinftigen ZueKf halten', auf sie' w a c h e n ; ihnen die, ubl'en'Folgen der .Genafebhigkeit
vorstellen ,' uhd'; vor''iinhekamiteh>, besonders iri1 feuchten und stimpfiehtcn Gegenden. wäehsende'n Kräutern durch ^öftere Erzählung
nhsehreekeniier Beispie-lc'- Warnen', -wozu' haiiptsächlieh dieisS c ^ j ä o r g e r' u n d S e h'u 11 e h r (i r den.VHausvätern mit 'aller Thätigkeit
an1 die Hand'^gehen' sollen, • ,
V !**9''KWg; D e'c!r Ä ' W ' i e n i ' i 8 0 7."^Zahl 9'5'88." 'Es 'ist b e i ® k i k i n g e r f T R K T T i N ^ ef s b a r e n
S c h w ä n i m e aammt dazu gehörigen1.30-Wnehsabblldangen auf ;pi5numerä,tiöta zu:habenf,>'wöidu'r0h iti;n; yerweeh«lini^in der gutea
mit den' giftigen Soliwäniinen ,- s'o - V ie jedem Misbraue'he 'Vorg'ihengt ^ n n d dem Gedächtnisse der Miirkituit'scher nachgeholfen wird,
iridcm' liiil'ser 'den in^dieRenv Werlte aafgenom,nt'enert''' uiid (Hireh g eif ä r h t e Wä'c-li s.fo riu e n sehr 'treffend und anschaulich:
dargestellten •'guten1 uiid" geniefsb'aren- S b h w S m W e h »ile '--fibrigiii 'Gattungen aWi verdädhtig'eund Wirklich"giftig'V TOMI'Markte entfernt
•werden können. ,,. D a . ein Werk.'dieser Art "fiir ölfentli'ehe 'Ges'ihdheitsbeamteij "die in so . jMäheheÄ 'FällSn'über..die-Eigenschaft -der
S c h w ä m m e zu Wttsclieiden u h a b en ,11 von-' der gröfsten 'Wichtigkeit'ist',1- u nd der Pränunierationspreis nur -50 fll betragt; so hat das
Kreisairit sämmtl'ichen" Kreisärzten'¡aufzutragen'-, dafs sie!'für' öas -'ihnen 'unterstehende wundärztlichel-Gremium< aus der'ohnehin nur
z u r A.n s'iSh aff'u n g n ü t.7/i:-iclie r Ii ii o-licr - u n [V I n s t r u J n e'ii-t'e'nlb"e s t i m m t e n' (Ir e m i alrfiGais s e- auf das erwähnte Werk,
w e n n sie -es seü'cksichtlichi der -übrigen ' unvermeidlichen'Gremial-* Auslagen 'anschaffen.-iikönnen-J .'ji-äiinmeriien aollen. Dem Wiener
Magistrat hat ebenfalls auf ein-ateemplar I dieses ' W e r k es zu' prännmerireiii,-iund selbes . d e m Stadthanptmanno zur Einsicht ¡für die
Ilegierungs - M a r k t - G ö m m i s s ä r e - u n d! Marktrichter -vorzulegen. : --
• " < ) 'iReg. :Decr'eti W i e ® Sri. ovemb erVil 8 0 0. .'Der'Satiitiitsmagister hat die Anzeige gemacht, dala im,Torigen Monat
eine Familie Ton 6 Personen- von- d e m Geniifs- erkaufter gifartiger'.iSbhwäinin'e.'gefährlich' eikrinkt s4yi. Der Stadtmagistrat hat hierüber,
den betreffenden' 'Marlitriebteozuri'R'edo ,zu, stellen-und ihm bessere' A u f m e r k s a m k e it xu empfehlen." Und-da nach der .Aeufserung des
Samtätsniagisters dieseV'jEall 'der Vergiftung sich jährlich-einigemal ereignet und z'uni'Theil Ton" der'Unachtsamkeit, z u m TbCeil aber
auch" au's-!der Dnwissohheit der -Marktrichtor entsteht; so-'hati'-der>Stadtmagistrat-künftig keinen M a r k tr i c h t e r anzustellen,,
welcher'wicht dureh-'einen v o m Prdfessor der Botanik oder 'dessen"Gärtnererhaltenett-Wnterricht (jiial'hcirt w o r d e n ist, die efsbaren
S c'h'wä'm m ey Pflanzen'und.Früclite von, den giftartigen-'zu unterscheiden, .und hierüber ein Z e u g n i f s des Professors der Botanik
aufweiset.-. 'Welches der''Stadtmagistrat' g e n au zu be'ob-aehten hallen wird."
'•"!':(»")r^i,'ot dh-un-gi'. W.geriiiS e n 13. A u g u s t l-7 96f!'- D a m an aus de m 'B er i e h t e der Ob'erpolizeidirektion Tom-
4. d., M . entnommen hat, dais ihehrere Menschen durch den Genüfs schädlicher'S'ehwämmedie!sie erkauft hatten, erkrankt sind,
so wird dem Magistrat" aufgetragen,: die Marktrichter allen Ernstes zu'verhalten, dafs sie fleifsig n a c h s e h en und alle S c h w ä m m e , die
ihnen^• or d ä c h'tlig--.-vorkommen; .^besonders: aber die - Rö't-hli'nge , und-die schon in der Verordnung v o m 6, Oktober 1783 ala
gefährlich', an erkannten T ä u b l i n g e , :welchesie auf demi;Märkte)nndbei'den Ständen Torfinden,, vertilgen.