Taf. V. 'Mg. 35. 36.
Krause Morchel, Wiesenmorchel. — Morchella crispa, kz.
Bezeichnung.
M o r c h e l : mit einem kegelförmigen, spitzigen, runden H u t e , abstehenden, oder gepaarten^. scharfen,
gerinnten, hin- und Iiergebogenen Längen- und H a u p t r ' i p : « n , sehr »¡gehäuften, faltenartigen ^¡wellenförmig
krausen Q u e r r i p p e n und einem fast walzenförmigen, doch mitiiEcken oder Kanten versehenen,
daher auch gefurchten, weifsen, besprengtem Strünke.
M. pHea conico, acuto, tereti; costis primarii^ •'»ttl»-
dichotomis, acutis, carinatis, flexuosis; secundariis confertissimis, plicaeförmibiis, undatoticrJSjptis; stipite
subcylindrico, sulcato, albo, adspersö. '
Beschreibung.
Hut fast wagrecht, nach innen Umgeschlagen und mit dem
S tr n n K e verwachsen.
Der Strn nkj | s t kürzer^ als der Hut, 1 bis 1T, ZoU
hoch, i-bis^-Zohdick^walzenfar^^ im
Alter gelblich ;und bestreut. Der Wur z e l s toc k ist dick, zart
und weifslicb.
Vorkommen.
Sie wird unter demNamen Wi es en m o r c h el im Lfit^
liieritzer und' Banzlauer Kreise in Böfimeix 'auf feudifcii Mo'orwiesen
und Torfplätzen' gefuffl'en,'ilnd zur Speise gesammelt,
Taf XVI. ,\Eig. 30. wul 31.
Hohe Morchel* — Morchella elata, FR.
Bezeichnung.
JMEorchel mit einem kegtichen, stumpfen, am (Srunde angewachsenen .Mu « . e ,mi t ier Läng^ n a c h ^ l a u .
f e n d e n , dünnen, gerinnten H a u p t-r i p p e n j a . w e l c h e ¡ sich selten v-eremigen, mit faltenar tigen Q,u,er,-
r i p p e n , und grubig - ent lang geripptem, Ideiigen-Strunk^,;.
M. pileo conico, obtusiusculo, basi adnato; costis. primariis, longitudhialibiis, tenuilms, carinatig,
r a r i u s , anastomosantibus; secundariis transversisiiplicaeformibus; stipite. longifiudinaliter flaCJjjiQSO -,c9|t||o,.
furfuraceo.
Bezeichnung bei Fries.
Morchella elata: pileo conico, o b t u s i u s c u l o a ä i i i a t o , ' ' co'stös. löngitudinalibus membranaceis,
transversalibus junctis, stipite furfuraceo. FR. Syst. n , 8.
Beschreibung.
Alle diese Querrippen -liegen- tiefer als die Hauptrippen, und
man kann 3 R e ihe n Qwe;rrip!p:en meistens an.ijedem entwickelten
Pilze nachjveisen. Die erSteüReihe steigt bis an
den Rand der; Längenrippen .empor,, uiid ist, in der-Mitte tief
eingesunken; die zwei t e gehti nichti;äo hö'ch,. verliert, Sich
an der Seitenwand-der RippÄü, . und ist mehr faltenartig; die
d r i t t e ¡ist; eine 'zwar- selten vorkommende, indem sie durch
Verästlung .die ¡S„ecundärrippen verbindet.; '
Der;R andc d e r . ;L p ,ngi tudinal - od er H a u p t r i'pp
e n verändert sich; im vorschreitenden Wachsthume,' In
der Jugend ist erischmal gerundet „{¡und nur,.sehr 'gering (oft
gar nicht):]übeji die, übrige Bippenwand vorspringend. .(.¡Seine.
Oberfläche ist dann nur, etyKas glatt und derb, •• Später, breitet
sich-4er Rippenrand mehr; polsteraiitig ;aus j rundet!:Sich; anfangs,
wird wulstähnlich, und beginhfc'bedeutend über rdie
Rippenwand in die Höhe zu ragen (oft Cinig-nnd darüber).
Bald wird er gerinnt; die Stellen, wo sich die Hauptrippen
Diese Morchel, welche viel Aehnlichkeit mit der vorher^
gehenden hat, erreicht 3 bis 5 Zoll Höhe.V Der Hiit ist
kegelförmig, etwas zugespitzt, rundlich und rothbraun. Durch,
die vielen gefalteten, oft selbst gelappten R i p p eri' erhält1 er
eine krause Gestalt. Die Rippen verlaufen nach der,*Hütlänge,
sind dünnwandig, hin- und hergebogen, gelappt und gekraust.
Sie anastomosiren unter einander, und sind überdies, durch
krause, vielfach gelappte Querrippen verbunden,;,wodurch
höchst unregelmäßige F e l d e r von beträchtlicher
Tiefe und gefaltetem Grunde gebildet'werden, l.nien ist der
Der sehr schön gebaute Pilz erreicht! an 5 Zoll Höhe.
Der Hut ist kegelförmig, zuweilen ausgezeichnet gespitzt,
oft bauchig oder aufgeblasen, rund oder flacht gedrückt; 2 Zoll
und darüber dik, aus dem Olivengrünen in das iRöthlichbraune?
oder Dunkle spielend , zuweilen: röthlich , mehr ¡weniger;
sättigt, gebrechlich, wäfsrig und dünnwandig. Die R i p p e n
laufen von oben nach unten, gehen mehr- oder weniger, gerade,
und bilden unter einander seltene Anastomosen. Die
R i p p e n w a n d ist dünn, etwas durchscheinend, oft, 2 bis
4 Linien, auch i- Zoll und darüber hoch, gebrechlich, hin
und her gebogen, im Alter schwarz-gerandet und gerinnt: -Diese
L ä n g e n - oder H aupt r ippe n sind durch unzählbare, faltenartige
, vielfach gewundene Q u e r r i p p e n verbunden. Durch
die Anastomosen der Hauptrippen entstehen 1 bis. Zoll
lange, 2 bis 3 Linien breite, tiefe F e l d e r , deren Grund
durch die Querrippen vielfach gefaltet, und deren Winkel an
den Anastomosen der Hauptrippen meist zugerundet sind.
verbinden, breiten sich immer mehr aus, ihre Fläche beginnt^
etwas einzusinken , und die Ränder scheinen fein sammtartig;1-
zu seyn. ' DiesSr körnig-sammtärtige l-eberziig. entsteht1 durch
das AuseinanderweiBhen der beim vöischreitenden Wachsthum
des Hutes', uud beim Imendiglen des Fruchtlagers daselbst
spärlichem Schläuche, deren gröfste Zahl sporenlos und uiil'sgebilde
« erscheint. . Späte* fällen diese Kiirfter ab, uriil da
der ...NähiÄgssäffc nicht mehr bis. an die Ränder der scho«
durch das Wachsthum slhr verdünnten, (oft durchscheinenden)
Rippenwänfle dringen kaünS^S fangen diesfii, Ränder an zu
welken, lilhwärzlich zu-werden, und endlich zu vertrocknen', *
während der übrige Pilz noch,;iippig; vegetirt.
.yjller • S t r u n k i^fei 2 bis 3 fiSpERgh, Ungleichheiten
cylindrisch, stets' grubig-gerippt,?.gefaltet'-eckigj' -«fläch
gedrückt g e l t e n rein.wjifs^, meist gelblich oder r$tSj|eh weifs,
im Alter'i^ft 'ins Blä®ffi@| oder Grünlig^sgielend Und mit
einem, weifsen, körnig Heienartigen Anfluge bestäubt.
Dieser': A n f l u g ist weifs und igl.änMB;; mehrere sehfc ,
feine Körnchen sind zu'einem gröfsern getbällt, und erscheinen
dem freien sowohl ali%ewäffneteri^ii2®%lei'«*za"rtenZuekeihröckelchen.
D f ü ganze Hut - und ^trunfch'öh||| ist mit
einer dichten Lage dieses körnigen Anfluges bedeckt, und
erscheint hiedurch völlig weifs. Die S t r u n kwä n d e selbst
sind dünn und gebrechlich und aus zwei Lagen gebildet, welche
sich oft trennènji'gnd Höhlen und Zwischenräume bilden.
D ä s ' W u r z e " % e ' f l e c h t e ist weifs, flockig, zellig, und
dringt gewöhnlich tief in djg, Erde. .
Der G e r u c h dieser schönen|Map;hel ist dumpfig; ihre
S u,b s,t.a n z gebrechlich. Wegen des-"Wäfsrigen faden G e -
s c h m a cke s , des Shwalzjwerdens bei feuchter Witterung,
Midi- der baldigen Auflösung derselben, glaubt sie FRIES nicht
zur' Speise- empfehlen zu dürfen. Allein bei uns- wird sie
fcistfliSiind jungjrtunter andern Morcheln zum Verkaufe gebracht,
und allgemein ohne :d;;en geringsteh Nachtheil genossen. Zum
Trocknen und Aufbewahren aber taugtjsi^ freilich nicht, da
sie, wie mSL bemerkt, schwarz wird, und den Speisen
auch diese Färbe' jnittlfeilt.
Diese. Morchel b ewo h n t IMuchte Fichten- und Tannen-
^Wiilder'^ im. l-'rühjabre, undKst bei:.uns nicht selten. Ich erhielt
sie itus der Gegend-1 von K ö n i g s a a I , dem Thiergarten
St'e r n , dem -Klostergarten zìi 11 agt:k, aus den Kamme^
giu-rger Wäldern und von S a m i in Böhmen.
; Taf. XV11. Mg. 30.
Morchella pubescens, pERS.
Bezeichnung,
Flaumhaarige $Iorclhel+
J H o r c l i e l mit einem gerundeten, stümpfe.n, braunen H ü t e , wellenförmigeiyind gedrehtenj unregelmäfsigen
F « l . d e i - i i und ejnem Bc|?ei i ^ gleich langen^ fast grubigen, fleischfarbigen
und - 'ivjejlsliph - fliiimihaarigen S t r u nk,(;iif:)i
M. pileo rotiuidafo ,:;i(btuso ,#usc.t!; oo«to.*nudulato-:gjrosisi;:;irriegulärH)tis,'-canalicula& areolis
pjflymorphis; stipite ¡ccagso,,. aequaü, sublacunoso, incainalo, alb|d«,- pübescente. ;
Bezeichnung bei PEHSOON.
Morchella pubescens: minor, pallida, pile^ suboyato, stipite pubescente. P. Myc. Kurop. p. 207.
Beschreibung."
Der S t runk i,st fleischfarbig,,, dick, rundlich, so hoeji-, gefaltet-grubige J' el d e r . DaSjJiruchtlagef ist wachswie
der ISutffilnd ganz mit feinenweifsen F1 a u m h a a r e n . artig, und besteht, aus schmalen, cjjindrischen, 6 eiförmige
bedeckt, welche häufchenWeise vereinigt, und In den Gruben Spore n einschliefsendert'SiCjh 1 ä u c h e n (flg. 2A0. a-i- c,.),
und Falten .des Strunkes ausgezeichnet entwickeltem!. Die;. Derßutrand ist abstehend, unregelmäfsig-gewellt, ander
G r u b e n sind oft querdurchbohrt, und das Wu r z e l g e - . untern Fläche Vorspringend und flaumhaarig, bestäubt..
f l e s W t e '."ist 'fleischig und weifst '. ^ Die Substanz ist zart, wachsartig.unfbald zerfliefsend.
Der ganze Hut ist am Steimke^ angewachsen,, eiförmig' ,
zugeriikäet;' :l;*bfs 1 zdl lid^^liiänpf E l Iwaun^' Die '' '' ^ 1 ' ' ' |Vörlcoibmen.
R i p p e n sind dünn, i- Linie dick und gerinnt, wellig ge*" Sie erscheinen, zuweilen im Frühjahre bei Prag, und
¡bogen, und bilden unregehnäfsige, VielgestEdtige,'tiefe, und ,-Konopischt.
Taf. XVII. ,Mg. 31.
Mark - Morchel Morchella tremelloides, i>j.:Rs.
Bezeichnung.
M[orchel mit einem aufgeblähten, üiiiiigelinäßigeM I-I.ute,' gehäuften, krausen, dicken R i p p e n , zeiliggrubigen,
ttriregelmäfsigen' F éldie'rn',1 und1 rint'dickem," äiifgeblähten, 'grubig-ger ipptén„S t runke^
; " É . pteo: i i a t o f iffignlaii; coisi^'-cbhfertis, '" crassis, crispis; areolis irregularibus, lacunosocellulosis;
stìpite'crasso, infläto",'"costato«-lacunoso.!