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K ö n i g s a a l , Mnischek, Chrbina,Tachlowitz; Eule etc.
vom Moaat Mai bis Ende September. Er ist in Böhmen beliebt
und wird häufig auf dem Markte zu Prag verkauft. MICUEI.I fand
ihn zur Herbstzeit in B o b o l l in Wäldern, nahe dem Fischteiche
der Insel. Ob er daselbst schädliche Wirkungen des
Genufses erzeugt hat und ihm der Name maleßco mit Recht
zukommt, ist mir unbekannt. Hierorts hat er in keiner Form
der Zurichtung geschadet.
JYachtheilige Verwechslungen können sich
ereignen
1. mit dem rothen Fl iegenSch^anuire (Am.
muscaria P.), wenn derselbe ohne Warzen ist, durch die beiden
gemeinsame Gröfse und durch die Rothe der Oberfläche des Hutes.
Bei etwas genauer Untersuchung aber sieht man die gelbe,^.
und zwar mit Löchern {pori) besetzte Unterfläche des Hutes
und den "gelben,-nicht beririgelten Strunk;
2. mit dem b l n t r o t h e n R ö h r e n p i l z (Boletus sanguiaeus
(Varietät des Boletus rubeolarius, PERS. und des
luridus I FRIES.) , besonders im hochentwickelten Zustande,1:; in
welchem dieser zuweilen die blutrothe Farbe der Unterseite
des 'Hutes in eine1 orangegelbe, dieselbe Farbe am knolligen
Strünke in eine rosenrothe zu verwandeln pflegt. 'Allein däs"i
plötzliche Blauwerden seiner anfangs gelben Substanz beim
Bruche und die blasse Farbe des Hutes unterscheiden ihn hinreichend
;
3. mit dem r ö t h f ü f s i g e n BöTi i enpi l z (Bol.eryihropus,
P.), wegen des röthlichen knolligen Strunkes und der
gelblichen Bohren; allein auch er wird beim Bruche schnell blau;
4. mit dem seliönfüfsigen Böhrenpi l z '{Hat. calopus,
P.), wegen der gelben Unterfläche des Hutes und des sqharlachrothen
Strunkes; doch die Oberfläche des Hutes ist fast
bräunlieh-olivengrün, das Fleisch (!BS ganzen,Sphwammes wird
beim Bruche oder Schnitte indigoblau.
Unschädliche Verwechslungen wären die
<1. mit dem K a i s e r l i n g e (Am. caesarea, P.), wegen
der Aehnlichkeit der Farben;
2. mit mehreren Arten der Gattung T ä u b l i n g (4ig.
Russula) riicksichflich der Färbe des Hutes;
3 . ' mit dem rothk.öpfigen S'tein - oder Espenpilz
(Boletus auran! iacus, BULL.) ;
4. mit dem sehr ähnlichen G eme i n p i l z desTfgWERßv
(Boletus communis, S,o\v. Tal». 225;), der zwar auch* einen
iothenHut, gelbe Röhren und Strunk besitzt, aber beim Schnitte
b l a u wird, keinen Knolleft am Strünke nnd mehr den Habitus
des Kapuzmerpilzes-(IßO?e/M5 VVC«&ei', BULL.) hat;
3. mit dem'edsbaren Brorizpilz (Boletus dereus, BULL.)
wegen der schwefelgelben kurzen Röhren,fdes; gelblichen Flei-
.sches jle.s Hutes beim frischen Anschnitt und wegen der Wandelbarkeit
der Umfärbe* desselben, indem auch der Hut des
Kömgspilzes^dtttclis rAMer .oder .durch, -lai^ges Vferde.cktseyn,
oder durch anhaltend nasse Witterung " die Rothe verlören hat,
und mehr fahl oder schmutzig, und iioiüit^der Farbe- des Bronzpilz^
s ähnlich aussieht; allein ¡das Hutfleisch des Bronzpilies
so wie jede: gedrückte Stelle wird allmählig blä|jicli, das des
'Strunkes schillert _nach: und nach ins Köfliliche; „der blafsgelbelStrunk
bildet niejjeineii ähnlichengKnolten und geht eher
ins. Braune ¡als Purpurrothe.
, Die Arten, den .Kö p i g s p i l z zu samme.ln,
a u f z u b e w a h r e n und zur S'p e i s e • züMi'iicht^ffl
sind die' bekannten aes H e r r n p i I z JKu n d des 'g^eineinen
^ 0 h a mp i g'n o 11 s. Im Allgemeinen verwendet man* ihn' liierlandes
zur Suppe, die er^gelb färbt ¡Baufserdem nimmt, maiiihn
als Zusatz zu verschiedenen Fleisch- und Mehlspeisen,
oder dpmpft ihn auch für sich mit Butter oder .Schmalz:,, Mehl
und Bouillon. In dünneiSclieiben geschnitteft läfst er sich trocknen
und für den Winter an trocknen,: .luftigen,. Orten aufbewahren.
.
T t i f . V I I I .
G o l d f a r b e n e r Wulstblät terschwamm. — Amanita caesarea, PKRS.,,
I'rovmziahiamen.
:
K a ei s e r l i n g , Kaiser s c h w a m m , 1 f c t r e r i s c l n v a i n t n , Eierschwamtn; böhm. C j s a f k a ; — ifal. TJor.olö,
uovolo orclinario, ovolo rosso, fungo ovo ; fonz copch, coco o .fung d'oeu f o edeeb; H B
franz. Bor ade jaune <F oeuf, > Zadrau; I orange vraie; le j'aserän, Je Laser as ja/un&^J.—
engl. The golden agaric.; ltoHl''^«&ermrwige Karapernoelje; dän. Den guMfarvede Blads
v a m p ; schwed. Den guldfargad B l a d s v ämp ; span.'tlÄgMd'f: <:e.s'aio!0; ungar. 'TJr gomba (Domin
o r u m fungus) CLUS.
Diagnose.
Der Kaiserling hat einen pomeranzenrothen oder dunkelgoldfarbigen, glänzenden, gewölbten, mit
weiften, dicken, breiten W a r z e n besetztei, am Rande"gbstrichfelien H u t , blafegelbefldami schwefelgelbe
B l ä t t e r , eine» gelben S t runk und Ring, und einen weilsen, tffeutlichen Willst.', '''
Amanita caesarea pileo hemisphaerico, dein conyexo, decorticante, nitido, flavo seu aurantiaco
seu aurantio - r u b r o , frustulis albis volvae anbinde tecto, margine luculenter striato, Zremei/is latis, amoene
flavis, sulphureis seu aureis; carne nivea, finniuscula, ad epidermidem flavescente;stipite -Mlongato,, snhrt
c y l i n d r i c o , basi incrassato, luteo, interne medulla alba faictof amitdo latissimo, flavo seu sulphureo, pers
i s t e n t e ; volva crassa, Candida, laxa, magna, tenaci, eompleta. KR-J,Z.
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Diagnosen and Synonymen anderer Autoren.
Amanita caesarea: tota aurea, pileo striato. PEBS. svn. p, 252.
Amanita aurantiaca: ^Iva-craiÉayi pileo nitido,' aurantio-rübro, stipite , annulo lamellisque lutei«.
BüiiE'^liämpi pl. 120. '^^i'iÄH'eSEj'1'
Amanita awrantiaca: ni^giiä,®;»^^cäiöp'aniilato^auraiitio-rubro, Iamellis ventricosis aureis, veri
S ^ y s p i u ^ ' s ^ i t ^ ^ VMBsisrL. LM^ B i B b E . her])., d. 1,'j.Fr. pi. 12Ì-'M,
Agarictrs aurantiacus> Btiii.. p'l. 120.
Agaric-us aureus: pilw». luteo-,, s.tipito !SuJ%ilongato, valido., crasso, volva. radicali lacera magna.
BATSCH Klelibh.jfung. I, pagyia.Tii1-''. ! .,-
Agaricus caesareus : p i leo marpt ì e striato^ laml l l i s liiMsä stipite fareto, tölva - l äxa . FKIÈS syst. pag. 15.
Agaricus caesarvus : piléo" 'amantiaco',' margine striato^ lamelhs latrisi stipite YolVaqùe l a x a Ìtìbis(?)
SpeeSSEL; syst, vfegef. "Voi. 4. p. 418.
%mveì<t 'Gìóeronisi^o^iia Ì^/^^l^^^ptXbmiae . I g p n g u s p lanus orbicularis aureus . Ex mqgpsa
suiculosaque radice^, m(:ml)^a(..ea et lacera volva <aig#ir, qua ()|)ei;ta. surgit p.e,dunculus ¿^.ras.sus ,>,;cv lindricus,
ac(iualis, iut»!ni;e villosus-et. costulis ini longuni Stó'iàflisv albo-liiteus,- carnosus, medullari gossypino
corpore ropletus. PiIe.oius superne là'evis, aiirantii co'Ìoris'; ' ccitpùsi carnostun alboflavum. %ulci crebri,
v i v i d e " ' l u t e i , qiiì«uln ' refce\isa iest 'fùtfgiil'j' c r i j s s à ^meml r a n a alba cinguiitur, circa marginem' pectinatus.
EÌTTAKKA KistiVfimgóri agri'Aiimiiieiis. Favenè. 1755. pag. 17.
Abbildungen.'
J)i(! Al)bildung.;|),eiilìrrr.r.iAHi) T. 120. ist sehr getreu, mit Ausnahmeides.durchaus weifsen Fleisches ;
deri.StrunJ£ -.und Ring: auf ; j e n e r | Tafel ; • a u f diev sich PKKSOO.N bezieht f 'IST ab'er nicht wei fstsonder n ¡gelb.
Die Abbildimgisiì bei SCHAKFFKH T. 247. und ,;258.' sind nidiV^ic^Am^caesdrec^, sondlirn eifte V a r ietät der
Aìtnl'Mìiécaria, P.H6de®ftie ilir inälie'Speraci; "— Sie ¡bei BATTARBA T, 4, fig. a> b a t e s t sehr,, iächt ig und
d e u t l i c h , obscliori ohne .Farben.
Beschreibung.
I)er .K a i .s c ]• 1 i n i? .wird: allgemein fiir den schönsten
und einen der besten unter den Schwämmen gehalten; schon
die'ltömer 'nannten ihn (!M Fiir.st.eu der Schwämme' (fungovivni
^pi'iticeps^'^j'^^ß^i^.Q^.Bji1 vorzugsweise ihn unter boletus
gemeint 'haben;. PI.LNU;S S^iildert ihn als Volva> CICERO als
Jilvelä. Er ist '¡ausgezjpmet durch seine Farben ,- seine
Gröfse und durch die sorgfältigen "Vorrichtungen, mit welchen
ihn die'Xafur vörrStürung in seiner Kiitwicklung siihiit/.t. .
„Zuerst; ^Se p i n t er in (iiestalt eines wei l ' sen F.y^
( , Avelcbes anfangs1 erbsengröfs in der Erde
verborgen liegt , allmahlig^ wenigstens hierlaudes, bis - zur
(u'öi'se eines Gans- oder Aurainuhneyes.heranwächst, und dann
mit dem schmälern Theile -in der Erde zwischen Moder von
Laub,vM.oos etc.oder, ay^qhj;zwischen grünendem; Gras und
andern.Pflanzenoderim nackten Sande steckt, mit dem dickern
gröfsern Theile aberiiber dieselbe frei herausragt.. In dieser.Gestalt
ähnelt der Schwamm sehr dem anfangs kugelrunden nnd später
üben mehr .zugespitzten sogenpmtenHexeneye;(oiio.iise»'io)
der Gichtmorchel (Phallus impudii^is, Weniger A,ehnlichkeit
hat das Ey des Kaiserlings; (Caeco mangiabile) dem
des giftigen. g r i ine .nWul s : t b 1 ä t t e r s c h . w amme s (Amanita
viridis, 1'.), am laperwenigsten mit dem unentwickelten;
F l i e g e l i s c hwamme (Arn. muscaria, P.)^.;, Indefs wäre,
docli''eine solche:'nnglücklichfei-Veiiwechsli'ingi dieser Schwämme
iÄiE^KGesialt ntögilieh,^ daisietsich:(alle zu«ener Zeit ihrer
EntwicMungi'weder duiph Geschmack noch Geruch: wesentlich
üfieicscheiden»'fundTdie- übrigen, physischen Merkmale gewöhnlich
mnbeaohtet bleibo'nÄ 1 Spaltet,man ab.ee das noch geschlös^
sen4S|y..desf'K!ais:ealin^s.<nach seiner.rIjäfg|i;Ä zeigt sich
oben unter, der s:eyähnlichen :Hülle!:,ein herrlich orangenrother
'liro'genförmigei! Streifein, und'von diesem- aus eine goldgelbe
Farbe,i'die sich allenthalben Hpi hingegen dieWnrzel verbreitet.
A'uch in dein .nafeh' seiner Längea-gespalteneri geschlossenen
" iF I i e-g'e n s c h'w a m m e erscheint .dieser orangenrothe
Bogen; aber er ist scharf begränzt und das-Fleisch des übrigen
Sishwammes bleibt-weifst I m so: mehr ist es nothwendig,
die bereits erwähnte Verschiedenheit: der- äufsern Umhüllung
zu beachten. • ,
{¿{¡igaiiz verschieden verhält .sich;;das Innere des Eye s der
i i i c h t m o r c h e l (Phall. impudicns, ;P.), indem der wie immei;
g e Ä l j p Schnitt ziiiiä^isMauf eine braune, gummiclite Substanz
führt,: nach wlelpher bald eine grüne, dann eine weifse. Masse
zum "Vorschein kommt.
Eben so leicht findet man beim Durchschneiden des E y e s
d«g s g r ü W;U 1 s t b 1 ä 11 e r s c h w a m m ejßs (Am. viridis,
P.) die grüne.Fa^ef,des Hutes.
Pr.iNtus Uaiintc iai(l bcscliricl) ìlin dei-gcstalt :
Nòti sHnf'(uetìctia) in qmbils&i(bÀìetiifi stccique, et nitrì Sibales;, valuti guuàs^in vertice tilias ex tunica stm gerunt.
•VoUaml^titn boleti. £miipiit^SPprii& nascente: inop inerescentè, in pcWétili corpus abstimiittr, rtiroque tmfum gemini ex «no peift.
' ®Ut. nat. Hb, a n i .