löffei einem 3 Monate alten M e e r s c h w e i n c h e n gereicht.
Schon während dem diese Flüssigkeit dem Thiere eingeflöfst
wurde, begann es am ganzen Körper zu zittern,Reiche
Bewegungen stofsweise wiederkehrten. Nach 5 Minuten ging
dieses Zittern in heftiges Schütteln über, das Thie^süchte
sich zu verbergen, bohrte mit dem Kopfe in alle engen
Winkel und Spalten des Behältnisses; strebte sich fortzuschleppen,
fiel von einer Seite zur andern, erschrack bei
jeder Berührung oder Bewegung in der Nähe, die Pupille
wurde weit, das Sehen undeutlich und endlich völlig aufgehoben,
die Augen glänzten, Waren hervorgetrieben; eine
Viertelstunde nach dem Genufse stellten sich Zuckungen in
den hintern Extremitäten ein und bald darauf vollkommene
Lähmung derselben. Das Thier setzte die vordem .Füfse
beim Fortschleppen des Körpers kreuzweise, fiel von einer
Seite zur andern; verfiel bei neuen Anstrengungen,,,weiter
zu kriechen, in partiellen und allgemeinen Starrkrampf; durch-
Opisthotonus wurde der vordere Theil des Thieres ,vom
Boden aufgehoben und nach rückwärts gezogen und gehalten*
Diese Erscheinungen stiegen durch 2-J Stunde, worauf auch
der Vordertheil gelähmt wurde. Das Thier konnte sich
nicht mehr aufrichten, sondern blieb gestreckt auf einer
und derselben Seite liegen; wälzte sich nur dann und wann
auf den Bücken, wurde später ganz ruhig und verschied. ,
Man hatte während dieses ganzen Krankheitsverlaufes keine
Diarrhöe, nur öfteres Harnen, auch keine Spur eines Speichelflusses
wahrgenommen,
Befund der Section des Thieres sechszchn Stunden
nach dem Tode.
Der Körper blieb noch durch 4: Stunden ganz
weich , obgleich er ins Kühle gestellt wurde. Die Augen
waren noch 16 Stunden nach dem Tode rein, hell und
glänzend wie im Leben; die Gelenke sehr steif. Unterleib:
aufgetrieben, die Haut strotzte von schwarzem, flüssigem,
dickem Blute. Der Ma g e n war an einer Stelle bis auf
die den Magen überziehende seröse Membran an der vordern
Wand gegen den grolsen Bogen zerstört und die ganze
untere Hälfte desselben so mürbe, dafs schon bei dem vorsichtigsten
Berühren mit dem Finger die Wände allenthalben
einrissen. Der Darmkanal zeigte aufser den mit Blut angefüllten
Gefäfsen nichts Abnormes. Eben so normal die
S p e i s e r ö h r e , Die Gefäfse des Unterleibes, sowohl Veneii.
als Arterien, strotzten v.on flüssigem Blute. Die L ebe r
{fShr mürbes^ sehr blutreich. Die Galle n b 1 a s-e durchsichtig
, grünlichgelb, nüifsig voll von dünner, grünlichgelber
Galle. Die Mi l z .ziemlich feS&jmd zähe , nicht besonders
blutreich, P a n e r e a s normal, G e k r «Wd r i i s e n normal,
l i i e r e n blutreich, mürber, brüchiger als gewöhnlich.
N e b e n n i e r e n normal. Harnblas® zusammengezogen,
leer, ihre Schleimhaut wie injicirt., Das, grofsei $ e13
von vielen, injicirten Gefäfeen durchzogen.; .zwischen seinen
beiden Blättern zwei bedeutende, coagulirte Blutextravasate,;
Die Geii;ärf^utte,r normal.- Aufisteige n d«; H öhl -
Vene mit flüssigem, schwarzen Blute gefüllt; eben so die
L u n g e n , ausgedehnt, rosenroth, mit Braun- und, Schwatzrpth
marmprirt, voll schäumig-blasigen und wässrigen Blutes.
A b s t e i g e n d e .Hohlvene und . B - r . n s t a o r t a Voll
schwarzen, flüssigen Blutes, Der H e r i. b.e u t e l mit vielen.
B l u t g e f ä f s e n durchzpgen, und enthielt.iiiber 2 Drachmen
helles5Ii dünnflüssiges: Serum. Das I lerz, mit Ausnahme,
der Aortenkammer, mit geionnenejjiä; schwarzen Blute: ge-r,
füllt Die Speicheldrüsen des O h r e s granwithlich,
die U n t e r k i e f e r d r ü s e n wcifsgrau, mit vielen blutge-.
füllten Gefäfsen durchbogen«- vDIe S#eimhäpi<sder: M.und-,
X a s e n - und R a f t h e n h 6 h l e mit vielem ::zähen' Schleime
bedenkt; Schi lddrüse roihbrauu, blutreich. Diploe
sehr blutreich, die -Gef-äfseJ.-dcr M e n i n g e n strotzend vom-
Blute; in den Blutleiteni,sehr viel flüssiges,: schwarzes: Blut.
Die S u h s t a n z desFiiehirns zeigte:.auf den Durchschnittsflächen
sehr viele.; Blutpunkte. Die r J I i r n h ö h l e n leer ;
die G e f l e c h t e -strotzend von schwarzem Blute. Das
k l e i n e Gehirn .ebenfalls sehr blutreich in der Substanz
und seinen Häuten, Das B3ick;enmark weicher als gewöhnlich,
nicht sehr blutreich weder in .den-Häuten iio,ch
in der Substanz ; am meisten noch die. pia mater in der
Lenden- und Kreftzheingegend. -Kein Serum im .Rückgratskanale,
kein Blütextravasatä:'. '
Resultat,.
Aus diesen Versuchen geht deutlich hervor, dafs der
P a n t h e r s c hwamm in seineU: tödtlichen Wirkungen dem
rothen Fliegenschwamme gleich kömmt;:
Taf. XXIX. Bild 14—17.
Der hohe Blätterschwamm. — Agaricus excelsus, FR I E S . Amanita ampia, PE R « .
Bezeichnung.
E i n Blätterschwamm mit einem halbkuglichen oder polsterartigen, regelmässigen, braunen, fast schmierigen
Hute, welcher mit häutigen, unregelmäfsigen, verbreiteten Schuppen bedeckt ist, mit einem glatten,
nackten, ganzrandigen, fast eingerollten, blassen Rande-, weiblich-gelblichen, breiten (f"), freien, hinten
und vorne abgerundeten, fast bauchigen, ganzrandigen, drei- oder vierreihigen, fast gehäuften Blättern ;
mit einem geraden, dicken, hohen, fast walzenförmigen, api Grunde Imolligen,:.dichten, fast schuppigen
und weiblichen, Strünke; einem obein, hängenden, fast glockenförmigen, gestreiften:, unten filzigen, liellweifsen
Ringe und open verlöschten unterirdischen Wulst, mit dicken> concentrischen Schuppen und
glattem Knollen.
Ag. pileo hemisphaerico vel pulvinato, regulari, fusco, subviscoso, verrucis membranaceis irrégularibus
expansis tecto, margine glabro, laevi, integerrimo, subinvolato, pallido; lamellis albido-lutescentibus,
latís, liberis¿MUtrijnque Mtundatìs, subventricosis, integerrimis, trir seu tetradymis, subconfertis;
stipite se<5tP,j elato, subiylindsico ef bulboso, farcto,/subsquamoso, albidó; ànnulò supero, péndulo,
subcampanulatoji iafimjbranaöeö j' striato, subtas tomentoso-, candido; volva obliterata, subterranea, squ'amis
concentriciscrassis, bulbo:- laevi." •
Benennungen und Diagnosen anderer Autoren.
Jg. excelsus: pileo inaequaliter verrucoso,"Hiargine laevi, carne immutabili,-stìpite solido, squamoso
bulboso. FRIES Syst. myc, I. p. 17.
Amanita ampia: pileo carilö|ö'fTáBlsimb ^mt ì r inomargine laevi; verrucis crassiusculis, dilutioa|
i>o? lamella ^a|'gustis crassiuscuBsi' PE^ON- Syn;< II. p. 255.
Ag. eàccélsiùs: pileo murino, latissimo, inaequaliter verrucoso, margine laevi, stipite crasso,
albos,. radicati^ volva subterranea. SPRENGEL .p, 41?><' •
Abbildungen.
Bisher keine,
Besch r eibung. •
Er ist der gröfste Blätterschwamm, erreicht oft eine
Höhe viSn 2 : Schuh j ' der Hut feiifeu Breite Von 1 Schuh.'
Der Hut ' ist in der Jugend fegt lttfglicli',' mit freiem, nach
Innen gerolltemRaridepji Im späterri'Wäclmifüm'e dehnt er
sich mehr ,5imd mehr aus, wird halbkuglich, und später'
polsterartig-; jedoch bleibt der Band stets merklich nach,
Innen gezogen. Die Huthaut ist braun,"' glatt, 'scheinbar
gestrichelt, grubigj.und .et-yas1;s.qhmierigi auf ihr bleiben die
W a l s t,r e,s t e verschieden; ¡gestaltet. liegen. Diese; Wulst-.
reste waren hei unsern Individuen flach, häutig, körnig,
unregelmäfsig zerfallend schmutzig-weifs oder, bräunlich.
(FRIES sah sie' eckigj. Sie sind nicht dem Hute eingefügt,
lassen jedoch bei ihrer Hinwe'gnahme wie jene' des Fliegenschwamnies
zarte, nicht in die-Substanz dringende Vertiefungen
zuriiC^S - Der Hutrand ist inst stets na ckt, warzenlos
und glatt .f£et\va.s nach Innen gebogen und dünn.
- 'Das HBt f leisi f isiSt ¿J^WMnien dick, selten däiüber,
zart, weifslich und etwas faserig. Die B l ä t t e r sind.zweimal
und darüber breiter als das Hutfleisch dick ist, bauchig,
frei, hinten und vorne abgerundet, ganzrandig, meist dreireihig
weifsgelblich, . Der S t runk geht schnell in das
Hutfleisch, mit seiner« ganzen Dicke, 7üb.er. Er ist gewöhnlich
^ — 12 Zoll hoch',. 1 Zoll und darüber dick, fast
cylindriäch. nach unten vor den Knollen stets etwas verdünnt
. oder eingezogen und der Knol l e n selbst klein.
Der. Strunkumfaug ist rund, die Oberfläche unter dem von
der Spitze des Strunkes herabhängenden Binge bis zum
Knollen hinabjgelblich - schmutzig, mit aufwärts stehenden,
rundlichen und linfegelmäfsigen, wenig abstehenden, faserigen,
kleinen und etwas zugespitzten S c h ü p p c h e n bedeckt.
An der Verdünnung über den Knollen befinden sich
die Budimente, der sehr vergänglichen VY u I s t ¡1 ;t u t: als
kreisförmige, schmale, oben dünne, nach unten dickere
Ringe und Bisse, welche um den Strunk laufen. Unter
diesen Ringen beginnt der Knollen, in den sich der Strunk
verdickt hat. Der Knollen aber ist glatt und von gleicher
Farbe wie der Strunk; er geht unmittelbar in die undeutliche
Wurzel über. Der ganze .Strunk ist dicht, jedoch die
Substanz der Mitte etwas zarter und mehr gefasert. Das
F l e i s c h ist weifs, sanft ins Gelbliche spielend. Der
R i n g hängt von der Spitze des Strunkes zwischen dem
letztern und der Blätteranheftung herab; er ist fast glockenförmig,
1 — 2 Zoll lang, oben dick, den Strunk umschliefsend",
unten sehr weit,' rings vom Strunkd abstehend, gebögen
und oft" üriiegelmäfsig geschlitzt. "Er ' l auf t in der
frühesten Jugeh'd ' d e s Pilzes ' vom öhern Strunkende nach
dem Hutrände, und auf M O j . ganzen Wege bedeckt er
dicht anliegend die Bänder der Blätter; daher ist er später
auch art der den Blättern zugekehrten Seite gestreift. Er
ist an dieser Fläche zarter, Weifser und glätter; oft erscheint
\ey im höhern Alter des Pilzes mit feinen Körnchen, welche
jedoch blofs den Blättern entfallene Sjioren sind, bedeckt,
^ e i n e Unterfläche ist dem- 'Sirunke zugekehrt und war in der
Jugend des Pilzes, mit der Strunkoberfläche in einigerr
Berührung, indem der Ring den damals noch sehr kurzen
Strunk" vom Knollenende an- bis zur Spitze bedeckte und
durch .ein lockeres Gewebe- mit - ihm vereinigt' war; daher
auStt noch im hohen Alter die Unterfläche des Ringes wollig
bders-fädig ist, und der Strunk durch den nun bedingten
schnellem Wachsthum schuppig erscheint. Der W u l s t ist
nur in der frühesten Jugend des Pilzes vorhanden, bedeckt
dann in Gestalt .einer zarten \Ieiubran den-ganzen auf dem
Knollen ruhenden Hut, und ist am Knollen selbst befestigt.
Im entwickelten Pilze verschwindet er dem ungeübten Auge
gänzlich und nur auf dem Hute bleibt er in. Warzenflockenoder
Körnergestalt zurück.
GeschmEjijik üstf
angenehm; Geruch fast keiner.
Er wurde einigemal bei Tuchomefitz -im Oktober an
Abhängen und Waldrändern einzeln stehend gefunden.
Versuche an Thieren und Menschen.
1. Einem jungen M e e r s c hwe i n c h e n gab ich den
rohen Schwamm in Substanz mit 1 i Unze Milch, ohne
irgend eine krankhafte Erscheinung. Nach einer Stunde
wiederholte ich die Gabe ohne Milch; allein auch dann ohne
Erfolg,
2. Dasselbe Resultat hatten 2 Qtl, roheu Schwammes,
einer Na c h t e u I e beigebracht.
3. Darauf genofs ich selbst versuchsweise 7 Qtl. frischen
Schwamm in Butter gebraten mit Appetit. Binnen
einer halben Stunde verbreitete sich vom Magen aus eine
angenehme Wärme über den ganzen Körper. Bald darauf
entstand im Unterleibe eine knebelnde Empfindung, die bis
in den Schlund sich fortsetzte, sich aber schwer beschreiben