ist mit einem schmierigen, kastanienbraunen durchscheinenden
Kleber überzogen, welcher sich durch-gelindes Schaben oder
Wischen gröfstentheils entfernen läfst, auch durch eine längere
Einwirkung des Regens verschwindet, wodurch dann
der Hut eine reinere, lichtere, mehr iös Gelbe fallende Farbe
erhält (fig. 6). .
Je dicker dieser Kleberüberaug, desto dunkler schmutzi- ..
ger, ja fast rufsig erscheint die "Farbe; je dünner, désto
mehr schillert durch ihn das unterliegende Gelb. Bei feuchter
Witterung wird jener Schleim dicker, Weicher, brauner;^
bei der entgegengesetzten erhält -er einen trockenen Glanz.
Wegen dieser Klebrigkeit des Hutes haften gewöhnlich Laub
und Erde auf "ihm. — Meistens.* zeigen sich an der-'Ober-
Jläche iu verschiedener Richtung kaufende ; verworrene feine
L i n i e n , die ihr das Ansehen'geben, als wäre Sie mit eiriém
Haargeflechte'überzogen, oder einzelne Haare an den Hut
angedrückt, zwischen denen die Grandfarbe durchscheint ^fig.
7 . 9.). fiebrigens ist die Oberfläche glatt ¿-'.glänzend, beim
Befühlen Iederartigi Die häutige Bekleidung läfst sich', leicht
abschälen.
Das F l e i s c h des Hutes ist weife , ins Gelbe ziehend,
zart, dick, unveränderlich (fig. 4. 8. 11,]) i n der Farbe.
Die feinen L ö c h e - r (pori) oder Röhrenmündangen an
der untern Seite des Hutes sind bald, goldgelb, bald blässer,
citronengelb, bald dunkelgelb , nach Verschiedenheit des Alters,
der vor sich gegangenen Saamenausstäubung und 'der
Einwirkung des Lichtes&(fig. 5» 10.), Sie sind fast
alle gleich grofs, theils rundlich, theils oval, theils'länglich
viereckig u. s. w. , nicht convex, .indem die Ränder der Mündungen
der Röhren in den Ecken hervorstehen, während die
Mündung selbst tiefer liegt." (Si ehe die Mündungen der
S e h l a u c h s chich-te von ob e n verg.röfsert .fig. . a. b,).
Die gesammte Röhrenmasse ' sitzt fest am Fleische ' des Hutes
auf, läfst sich parthienweise von demselben ablösen, und hinterläfst
eben so viele Grübchen an ihn!., als Röhren mit ihrem
abgerundeten, geschlossenen Ende eingesenkt waren ; -die einzelnen
Itub r ehe n (tubuli) lassen sich von einander sondern.
( S i e h e die Röhren der &ch'lauchschichte; von
o b e n vergröise'xt fig. b. e. und; e ine einzige
R ö h r e mit ihren "V e r b i n du'ng?S K'a a r e n verg-rörf
fsert fig. ('.}, Sie sind 2 —. 4 Linien lang, kürzer nächst
dem Hutrande und Strünke als in der Mitte (fig. 4 , 8. 11.),.
und streuen elliptisch zugespitzte Samen oder. Keime
(spora) von blasser Farbe aus (vergrößert fig. d,), durch
welche dann auch die Unterseite des Hutes dunkler, schmntzig
gelb, selbst bräunlich erscheint. In der Jagend -ist die Un-1
terseite des Hutes mit einem weifsen häutigen Schleier
überzogen, und dann hat der Schwamm grofse Aehnlichkeit
mit dem Schleimbläfterschwamme (Agar* giutinosus. Siehe
Taf. G2. Bild 18.),
Der S t r u n k (stipes) ist fast walzenförmig, stark, von
ungleicher Länge und Dicke (2 —-4 Zoll lang, i- — 2 Zoll
dick), aufrecht t>der" gebogen, währe'nd der ersten
E n t w i c k l u n g des L e b e n s des Schwammes mit einer
zarten, weifsen, durch Witteruögsverhältnisse hie und da
röthlichen oder violetten H a u t (einer Fortsetzung des Schleiers)
eingeschlossen, welche von der Wurzel beginnt, nahe dem
Hute den Strunk verläfst, und die Röhrenmasse überschreitend
und bedeckend den Rand des Hutes erreicht. Der
Strunk steckt also nach seiner ganzen Länge in einer Art
S i c h e i d e (fig. 2. 4.-11.), welshalb BATSCH ihn den in
eine Wulsthaut eingeschlossenen .Röhrenschwamm (Boletus
volvatus) nannte , oereatus, vaginatus hätte nennen können.
Diese Haut reifst, je nachdem sich der Schwamm in seinen '
Theilen rasch entwickelt , gewöhnlich zuerst am Strünke
(fig. ü. 12k)', Vertrocknet und verliert sich daselbst; dann
trennt sich derjenige Theil, welcher als ein. lockerer, diqke|,
flocBg'eij'weiiseri'Vorhang sich zum Schutze der Schlauclischichte
vom Strünke zum Hütrande spannt, von diesem
los und ziehet sich auf jenen '.zurück (fig. 5. jJ.)'.' Dieser
nun zurückgesunkene und freigewördferiei V o r h a n g und der
am Strünke zurückgebliebene Theil der Scheide, die den
-Fufs teiAfpUisf!15bleibeil'^meistehs' eäne lange Zeit," .oder
auch durchs, 'ganze L ebe n am obern Theiite; 'd!6s'Strünke^
in einiger Entfernung von der Spitze festsitzen,:'iund bilden
dasjemg'fe'ijj was man ätto Ring (annulus)' tannf) welcher
allmählig -die ; Farbe ändeit'(fig. 5. .-8, -ft|j'flW6oIit selten
aber geschieht, es , dafs die Seheiflehaut sich nicht am obern
Theile des Strunkes ziöamrdenzieht "und sitzen.bleibt, sondern
von ihm absteht,' oder sich Jqsreifst i(fig. ü§} 10.
und ganz verlohren geht; dann koiamt es, auch zu keiner; j
Bildung jenes,Ringest ,• In diesem Falle erhält unser Schwamm
sehr viel Aehnlichkeit mit dem Kreispilz (Bolet. circinans),
dem aber schon ursprünglich;; eine .splche .Einhüllung fehlt.
Der Strunk erscheint ferner; oberhalb des Ringes : mit
erhabenen röthlichen Punkten besetzt und gelb, unterhalb
desselben weifs, schmutzigweifs oder röthlich, und, falls
der häutige Ueberzug noch nicht verschwunden ist, oberhalb
• desselben ebenfalls punktirt (flg. I . 10
Das F l e i s c h des 'StruhKes' ist f a s e r ig, weifs', gegen
'den Rand gelblich.
Die W u r z e l oder dasr S j jhwammge
celium) ist ein ganz* eigenthümliches, wie kein ähnliche^,
an den übrigen Boleten vorkömmt!» Es stellt sich als ein
wfeiiser, dem geronnenen Eiweifs ähnlicher, im frischen Zustande
saftiger,- ' fast teigartiger Körper dar^' welöher mit
den Wurzelfasern der nahestehenden Pflanzen häufig durchzogen
ist; Die Gröfse desselben ist verschieden,'und steht
in keinem Verhältnisse zur ,Gröfse. des ¡Individuums ;' dringt
nicht tief in die Erde ,.- sondern' breitet sich meistens horizontal
aus {fig. I0i);3
'(
ttmdort und Zeit des Vorkommens.
Er wächst in r feuchtem und, trockenem lehmigen und
sandigen., grasigen und moosigen Boden, an schattigen und
sonnigen Stellen, einzeln und gesellig, besonders an Waldwegen,
am liebsten in Kieferwäldern, doch auch unter Buchen,
Birken, in ganz, Böhmen.
Schon mit dem Frühjahre findet er sich ein; und verläfst
ims einer der letzten.im Spätherbste.
Gebrauch.
Dem armen Landvolke, besonders des Gebirges, vertritt
er die Stelle des Fleisches zur Zubereitung einer schmackhaften
kräftigen Sappe, • Selbst in unserer Hauptstadt werden
im Verlaufe des Jahres Millionen frisch verkauft und auch
verbraucht. * Seine Zubereitung und Verwendung ist dieselbe
wie die des Herrnpilzes, nur wird die Haut des Hutes abgeschält.
?Sehr auffallend und zu bedauern ist es daher,
diesen nahrhaften und angenehmen Pilz aufserhalb Böhmen
so verkannt zu sehen, dafs sogar vor seinem Genüsse von
Vielen ernstlich gewarnt wird. ^ So sagt PERSOON in Seiner
Abhandlang über efsbare Schwämme, er sey zwar der Meinung,
dafs man- s'!i'c h sc i n e ifohifa e^i ! e f a h r zur
N a h r u n g bedienen könne; allein da ihn DECANDOLLE
in die Reihe der verdächtigen Arten gesetzt hat;
sö;;Wolle er doch nicht zu seinem Gebrauche
r a t h e n . Auch gehöre er zu den sel tenern Artei?
und es mangjp nicht an s ä i lch e n S er e n Br auchb
a r k e i t als Nahrungsmi t tel noch nicht bew
ä h r t ist. ELLRODT erklärt ihn für schädlich.
Auch PAULET schreckt vor seinem Genüsse und zwar,
weil ein Hund, den man damit futterte, an Schwäche einging!
Doch dieses sehr verbreitete Vorurtheil wird allmählig
derMfeberzeugüng vom Gegentheile : weichen und vielleicht
trägt schön diese Verkündigung des in unserem Vaterlande
allgemeinen Gebrauches jenes Schwammes etwas dazu bei.
Taf. XXXIV. Bm 1—10.
Gelber Röhrenschwamm. — Boletus flavus, WITHEB. — Böhm. Zluty klauzek.
Engl. Common yllow Boletus.
Bezeichmvmg. . o
D i e s e r RSljrensehwamm hat einen polstrigen, verfechte®, fleischigen, etwas schmierigen oder glatten, gold-
TB^) r ^ U I 1 g e " ) e n H a t mit einem scharfe®, glatten, früher eingerollten, dami .abstehenden Rande, mit
g e l b e n R ^ g eW^ p f o a i R ö h r e n , deren Mündung grofe und eckig ist; ' e i n e n fast
gleichen j ' ' i | f : I ì n d r t óS^ , "geraden oder gebogehen, j iKÄdem sp a t e r gelb werdenden und zerfall
e n d e n R i n g ^ pungrfen,^J|ferhaIb gestrichelten, goldgelben, später roth wercÌenden S t r u n k und ein
gelbliches,'up^ifäfiderüchfes Ì 1 e|iseh.
Bölet; püeö pulvinäloj planiüsculo, carnoso, subviscidfo vèì glabriusculo, aureo vel luteo-fusco,
margine glabro, prirnum involuto Sein'patente, acuto; tubuàs l ì iei s , dein fuscèscèntibus'i simplicibus, ore
angulatOi iiiagno; stipite s u b a e ^ a l i , ,eylindri«% rectiusculo vgl Ä x ü o s o , supra annulum album dein flavescentem
et seccdentem punctata, infra striatulo, aureo, dein rubesente; carne flavida immutabili.
Diagnosen Anderer.
BoUtus flavus WlTUKR. ' pi ieo couvex.o , glutine lasco secedente : p b I i n i t o ; stipite firmo basi incrassato
supra ||nulum meitìbranaceum reticuìato, tubulis decurrentibus subangulatis aureo sulphureis
FIÜKS in illu^tratione boleti, fungorum generis,,. BPSAL 1835.
Boletus aureus MUEHI.E.NBEIRG,
Boletus GrèDiliei KLOTSCH.
Beschreibung
Dieser Schwamm hat zwar Vieles mit dem bräunlichen,
beringelten Löcherpilz, Butterpilz (Bolet. annulatus) gemein;
zeigt ab^ bei genauer Untersuchung eine grofse
Verschiedenheit. >"Sein H u t ist 2'—4 Zoll breit,:Ljfonvex,
polstrig, flac^, auefi* zuweilen stumpf gespitzt (umlonalus),
•Jetfeiartig glatt, iii seiner, Jugend, und bjfei Einwirkung des
fChaues .oder'llegens ganz miti^flifÄ! bedeckt, zu-andern
Zeiten trocken. Seine Färbe ist reingelb , blafsgelb; der
fonne. ausgesetzt oranggelb, dunkelgelb,' bräunlich. ®I6.
Haut läfst sich Vom 'Hute . abschälen. ' Die .Unterseite
des Hutes ist in seiner Jugend mit einem gelblichen Schleier
überzogen, welcher frühzeitig, reifst,;''upä'sich. als. R i n g
äufden Strünt ziurückzieht. Die Röhren.sub s t anz;(hymemum)
Jist bei jungen Individuen schön blafsochergelb, bei
älteren, schmutzig.oranggelb, £g| |Zol l hoch, fest äm|S|ftä
ansitzend, die einzelnen Röhren frei herablaufend; mit dem
Strünke angewachsen , r die Mündungender Röhren eckig,
ziemlich grofs, mit freiem Auge' erkennbar. I)io Röhren
WerdeÄ'.gfegen den Strunk immer kürzer, und sind etwas an
ihm herablaufend. Die Spor e n röthlichgelb, oval. Das Hutf
l e i s c h saftig, locker, weifs,,floc)dg, dick, blafsgolblich,
schwefelgelb, beini Schnitt nicht wechselnd. Der Strunk
,:
ist fest, fast holzig anzufühlen, 2—4 Zoll lang, i i Zol1
: dick, oben dick „ unten dünner,.gerade, zuweilen gebogen,
p j o n aufsen eben, glatt, S16hmutziggelbi,,gelbröthlich, zuweüen
röthlich |estreift, über dem Ringe: stets schön roth punktirt,
geschmacklos, holzig.TOer Ring immer vorhanden, etwas
^ ^ ^ f e l l e n , . k l e b r i g , meist.^eifs Der Uei|serzug des
, ptrünkes geht mit Ausnahme des Ring|s sehr bald verloren. Die
desjjtrunkes feserigi die Fasern hart, die Farbe
etwas dunkler | | b , als die des Hutfleisches, gegen das untere
Ende stark. gewölM-^Dl a Wu r z e l oder ' das. Schwammmit
wenig.Erde verbunden, faserig,
nicht sehr grofs.
. . . G e s c h m a c k angenehm, etwas süfslich, gleich dem
des , Buji^^M(Boletus luteus); G.er.uch keiner. In
i m ? 0 8 Art vonLöcherpilzen mit
deutlichem Schleier, in den' BLÖchgebirgen von Schottland
^ B5hme» ist « V r n i c h t «elten sowohl
f s ? « l l a n t i e r S (,e"^ei»>-gen. ^ . r wächst vom Anf
a n | | ' des Juli bis in den November .in Nadelwäldern, auch
unter BirkenEichen, Wachholdersträuchen und in feuchten
und trockenen, schattigen und sonnigen Gegenden von Dohrai,
Tüchomerzitz, Pölitz u.s.w.
' 2