mit dem ausgebildeten Schwämme. Zwei von ihm an Hunden
gemachte Versuche blieben ohne Erfolg.
Ich hielt es der naturhistorischen Forschung würdig,- den
"Versuch zu wiederholen, und wählte unter den Hausthieren,
die immer zur Begattung bereit sind, wie Affen, Stiere,!
Hengste, Bocke, Hunde, die männlichen, weil die weiblichen
an eine bestimmtere Periodicität,( die Brunstzeit gebunden
sind; liefs ihnen wiederholt theils .mit der gewöhnlichen
Nahrung gemischt, theils für sich allein, diese Art Schwämme
im Zustande des bis zur Berstung ausgebildeten Eies reichen,
und zwar theils roh, tbeils gekocht,- in einer Menge, welche
die vonHARTWTG gebrauchte ums Mehrfache überstieg! allein
immer erfolglos. Selbst endlich das empfindlichste iteagens
für aphrodisiastischeMittel, wenn es solche gäbe, der Mensch
verhielt sich in meinen Versuchen mit. dem in der Völva eingeschlossenen
sowohl als ausgewachsenem Schwämme ganz
unthätig in der gewissen Beziehung.
Taf. XVIII. Bild 1. bis 9.
Schlitzschwamm, hochrother Gitterpilz. — Clathrus canceUatns, L. ;—
franz. Clathre grille (bec&tsd), Grane (LAINDES), Boursette ii barreaux (PAULET);
i t a l . . Fuoco selvatico TOSSO (MICH) .
Bezeichnung.
D er Schwamm bricht aus einem kuglichen oder eiförmigen,, häutigen Wulst mit einem aufsitzenden"'
eiförmigen, gitterartig-ästigen Hute;; mit' schiefVereinigten, einwärts blassen, rauhenauswärts ho'chscharlachrothen,
glänzenden, 1 nackten, innen früher die gcane zerfliefsende und äufserst stinkende Sporenmasse
einschliefsenden, später nackten, netzförmigen; AesteS"'- ''
Fungus e volva globosa vel ovata, membranacea erumpens, piüeo' sessili, ovafoj CEfticellato-ramoäo
ramis oblique - ana s tomos ant ibus , - intus pallidioribus, rtigosis, extus coccineis, mtidi^' 'gldh'erjcim® , intus
p r i m üm massam sporarum eimeream liqueäcentem et foetidissimam includentibus, dein nudis et retiförinibus.
Bezeichnungen der Autoren.
Clathrus cancellafus: obovatus, ramis oblique anastomosantibus caiicellätusl' FRtes^'sysf.'myct
LIK. Syst. Teget. -— SCOPOL! II. Carriiolica.
Clathrus ruber: globosüs, can'cellö retiformi. NEES v. ESENE^ syst. mySSiiEpEKs syri;:fuiig. • MICHEH
nov. pl. gen.
Abbildungen.
TOURNEFOBT. Inst. Tab. 329. B. - •' MICHELI Nov. gen! PL Tab:' 93. A. — BATTARRA Hist. fung.
agri arim, T. 2'.' F." E B B BULLIARD Herb. Fri Tab. 441. •->- NEES Y. ESK^ETAI i^SFIENI Tab.'1 36:.-; 7I
Beschreibung.
Der Pilz ist iniseiner Jugend in eine kugelförmige, völlig fünf Säulen, siph.iy$rpinigsn, • nach,,oben ,aber-,st?irkeriflverden,
s
;geschlossene Eihaut gehüllty welche später bei dem Durch-, und-unter fqtfcgg^^ilpjn.aieli x^ct f^- jD' i fcjS^igj fci J i »
brache desHutes reifst , und sich oft in Lappen theilt Diese und Aeste, der Säulen vereinigenisiph.¡wieder,i„und bilden hie-
Haut gleicht der des E i c h e 1 s c h w am-miesetf-PAaZZ»® im- durch ein Netz 'mit rhombisch 'leerenRäumen;,.; Den ,innern'
pudicus),.ist glatt, aufsen weifs, innen. braun^ ¡fast leder- Hutraum,, welchen dieses'länglich jenförmige^späler sphärische
artig. Sie besitzt wie jene an ihrem -Grunde eine lange, Gewölbe umschliefst, erfüllt die Sporenmasse. ¡(Siehe Bild,316$
fadenartige;, runde-, bis 1 Linie starke, WeifSe, ästige Wurzel. Die Säulen und deren Aeste sind rundlich, oft flach,
Das frische.Ei der Pflanze hat die Gröfee eines, Hühneteies, and bestehen aus einer ungleich-löcherigen, feinzelligen, zarten
ist oval oder fast kuglich und glatt (siehe Bild'4); das Substanz, der T des EichelschwamMi Strunkes ähnlich, nach
Verwelkte aber wird faltig und vertieft, und zeigt dann aufsen aber sind, sie glatt,' ,
netzartige, rhombische gruben, welche von den Zwischen- Die ganze,äufsfer'o-,F;.l ä'che, :dieses Hutgitters ist sehr
räumen des unterliegenden Hutes gebildet werden,., (Siehe schön hochroth. In^der Jugend fülltsdent-Baüm-,des Hut-
Bild 3.) Bleibt das Wachsthum des ,Pilzes ungestört so gitters die Spojenm a,shs ei-völligäuäjauMferscheiht. an den
berstet das Ei oder die Wulsthaut oben,'¡und es; kommt der Oeffnungen braun, in der Substanz, aber ist", sie grau wie
H u t . zum Vorschein, welcher, am öftesten eine feuerrothe, im Zerfliefsen. In der Ä t t 6 "dieser Masse ist eine Höhle
zuweilen orangenrothe, gelbe oder weifsliche Farbe hat. Er welche Schleim enthält j ¡ähnlich dem desiiStriinkhöJJle des
ist ohne Strunk, und mit seinem spitzigen Grunde unmittelbar Eicheischwamme,s (siehe fig..7i)l, ,welcher.vielfeieht zur.Ieicltdem
Wulste eingesenkt. Seine Gestalt ist früher eine Jcug7 tern Verfliefsung der Sporenmasse dient. In ihr schwimmen
liehe, später eine länglich-eiförmige. Man vergleicht ihn mit die kleinen.kuglichen Sp o r e n (siehe Bild.,9;ra,')S; deien Enteinem
durchbrochenen Gewölbe, indem am Grunde vier bis ¡Wicklung jsinge,Pilze liefert, wie ,Bild;l ,urtd 2 Izeigtn Der
2 t
S.chl.einv bildet, das,Fracht[ageri,diB.Si Püzesi;; ¡'istafsühfir .gleich
jenem des, liicheIsclHvanijne..'> 1'e.it:, zpallietst.ah.er später.', -itriöpft
vom Hate.. herab.,, und verhreite.t/weit, am aächt'inen parken
Aasgeruch.
. ^ßrt ,%f/nd Zeit des,,Vorkommens.;.
Diescfr Pilz bewohnt" ;üie Gehölze. des .südlichenl-Frahkreichs
und Italiens. .Kr . wird gegen ¡.jVü.rdenrinrmer '.Seltener.
GtiiDiTscH fand ihn in Thüringen zwischen dem Kloster Dondorf
und Haude.f-odg,, in der Mnckebei Freisädfa yji.ni, Zozenjvalde.
tbei^Görne,-und! Leinen,• ¡bei Laib^cll, i:zvyisohen Z;scheschin
¡un^jfjefls^hmf^ij, ^^h^cheinlichü'fehlt ler in, warmen
JFirkiipg ynd <&ebr.wuph.,,,,
Die meisten'.Pilzjqrs.cher,; s r f e n ;das ¡¡ganze; Geschlecht
dpR Gitteisphwämme ijfliter die igiifiti'g'jS^t-ein.'Pilz ß. wDejj
absehèuliche.'IGerùch macht 'sie verdäbhtig. : In Aet'Mkt'J de
ia:lMoeieté> royale de Medicme, ann. 1'776." pag. 344, ist
ÄGMENS Beobachtimg einer Vergiftung durch' ein kleines Stückchen.
unsérs -Sc'hwHmmè^ mitgèthèilt^iwelcfiès ein junges Mädchehaiverschlucldt
hàttf.eiDer Bauch11 schwoll 2 Stunden "darnach
wunderbar l auf'^ uiid ;wurde sehr schmerzhaft ; es traten
hefti-göaConviulsiionen <e& ,!"VerlUst,:d8r Sprache und ein tiefer
Schlaf, - we'lbher durch '52 : Stûnd'en'Hrolz aller angewandten
jSlfetdàiiërte. Zéhn GràmiBrefcfev-urzèï,1 'Milch, siifsés Mandefc
öl.,-, 'Hiihherhriih und"'erweichende Uiiïschlâge verscheuchten
allé Sytn'ptöme'.'.i iDie Krànkea eïbràtih) z-Wëi- Spulwürmer sanuut
dent> Stiiclia: Schuia.mm und' -nnfc1-geronnener ^ blutiggestreifter
Ibymphel, ; Dern'Arzt empfahl iiiï den ' Gebrauch von ' Milch
durch 16 Honati'èïii^ eBei-vd^H Bewohnern des Departement
Lahdes herrscht :(nach • THORK)^• das' 'Vornrtheil, dafs , wer
den SAwamta'®nrührty sich den ' Krebs' züziehel
. Tla% XIX. XX. XXI.
D e r Morchel - F ä l t e n | | ; l i \ ? amm, die: Lorchel . ' —^ Hehella, PERS —
Böhm. KrapacBÇhrapa|û*
i t Synonyme deutsche JS'amen.
F a l t ë n p i l z , Lorché, gefalteter Morchelschwamm, falsche Morchel, iSteinmorchel,
Stfickiporchel, Katzenöluiein.
' Fremde Namen.
; Hol l . Tolzwam-, Kr.enltzwam, ^Steehmori l je; — engl. Ilelvella ; — franz. L' hehelle ; i-rri
i t a l . .Pastâ-'iscirmga, terrestre (MÎCHËM),- — cochineh. N a m räch (LOUREÎRO).
Gatttingschar akler*
Der Hiu | .ist .mi tzenförmig, in ,der Mitte unterstützt;, mehrseits^herabgebogen, fast aufgeblasen,
•Mfciag. unten häfl , bereift 'und unfruchtbar, oben und am Rande mit dem F r u c h t l a g e r bedeckt»
Das Fruchi t ' lager ist glatt und bleibend; die S chl äuche l f e s t . Der S t runk ist stets vorhanden,
mit d'er'lflffteider Mütze verbunden, hohl oder mit flockigem Marke erfüllt. Die S u b s t a n z ist wachshäutig.
"'uSäbieUa: Kècéptàculwm pi leatum, centro suffultum, deflexum©Ssubinflatüm ,->lsinuosüm, subtus
concävum, sterile, supra margineque hymenio tectum. Hymenium f l a e v e , jfetsistensi Asci fixi. Stipes
constanter persistens, cum centro reeeptaeuftfentiguus, cavus 1. medulla floccosa faretus. Pileus adultus
mitraeformis, comipressusj lobatus, subtus pruinosus. Substantia Geraceo-membranäcea. FRIES syst. myc. n ^ p . 13.
Helvefla: Pileus stipitatu&., membranaceus, subinflatus , dëflexusi subtus farinaceUs. PERS. myc.
Beschreibung der Morchel- Faltenschwämme im Allgememen.
Ihre Gröfse ist verschieden,- man findet, sie von 1 Zoll zelnen Lappen durch ihre gegenseitige Verbindung von manbis
1 Schuh Höhe und Breite,. und von 1 Quinteibis 1 Pfund nigfachet .Figur-; doch'geben sie dem Hute meistens eine
ScÜwere, e c ,, - , . , ..,„.),;a... i- r,., , . j . . .TundlicHej'edrei-vioder-emehreckige-Gestalt.' Oft erscheint der
A l l e besitzen einen H u t , einen S t r u n k und ein Hut zwei- oder dreispitzig, indem die Stelle der Vereinigung
W ü r z e l g e f l e c.h t. 't'a. , ''•': V ". der l,;ippnn hoher fallt.''Diese spitzige. Gestalt ist ganz'en
Der Hut , pilem, (Blatt, lamina, Mütze, niitra, reeep- Gruppen eigen. Jeder Lappen" des Hutes igt g e f a l t e t , nach
tacitlum) ist der oberste Theil; dieser Pilze', und stets eine unten Igebögen und öfters am Bande eingerollt, oder an einmehr
oder, weniger zähe oder gebrechliche, ; gelappte ,?sge- zelneii- Stellen mit dem Steimke vereint:. -
faltete, oder gewundene, krause,,, adrige.oder.grubige-'-Haut, ; Da der eigentliche Hut aus dem'Strünke'entspringfe," die
welche aus z We i • verschiedengefärbten und gebildeten,. mit untere; Schichte der Fläche -desselben mit der Oberfläche des
einander verbundenen S c h i c h t e n besteht,. deren untere Strunkes ein ununterbrochenes Ganzes bildet, die obere Schichte
überdiefs mit dein sie tragenden. Strünke .oder Stiele, verflössen oder Fläche aber mit deraSämenhaut (Fruchtlager) ûbérzogeii
ist. Bei allen Arten ist der Hut g e I a p p t , und die ein- ist; so stimmt auch Gewebe, Farbe • und Bekleidung der
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