T a f . X I I I . Bild 1. bis 14.
Wissenschaftlicher Name.M0
Milchbärtiger Gift - Reizker. Agaricüs pubescens, fiojjT
Provinzialnamen.
" W e i f s e r Reizker, fleiscMarbige? Reizker, schäcUiqher B i r k e n r e i z k e r ; - - bölun. Kr aws l c y Rfsec,
b i e l o p e y r i s t y Rysec.
Bezeichnung.
D e r H u t ist weifslich, ins Rothe, auch Öfters ins Gelbe spielend, ohne Gürteln #der Zonen,*
«•enabelt, glatt, glänzend; der R a n d unterwärts \ ode r , ,zimick gerollt,, filzig, zu äufserst mit kleiften
W o l l h a a r e n besetzt; die B l ä t t e r fleischfarben; der S t r u n k sehr kurz, unten verdünnt, ebenfalls fleischf
a r b e n ; die f M i l c h weife j sehr u i t h a r f : 1 ' • W , r'. V ' w , .<> .jH.i. .... ¿- ,«.->V;
Jgarimts pubetcens! medius, pileo umbflicato', cUsco nitente, ^zonoy
,niargine pubescent?, lamellis
stipiteque brevissimo basi attenuato, pallide incarnatis, albolact(?scentif)US, lact e .apejräno. K »
Descriptio. Stipes brevissimus, | " non eXcedens, [laews, iBcaraatiiiS?, supra, rube l i ^ v #asi! ?ilbö
flavidus, coarctatus, junior subsolidns „\ ,adul t ior medulla cellulosa, -iwcilte » märcestgisntte ^farctus||2ii?8fe;
planiusculus, junior leviter-adultior profunde umbilicatus; incarnäto-paMittus ,^^ feohis .
disco glabro nec non nitente , margine wvolato, .«föide i^ m ^ f ö ^ i n . I anam ¿entiinataj
l a t u s - lamellt?e pallide incarnatae, adnatae
a c e r r i m u s ; caro stipitis. pileique alba, firma, immiitabiMs. KLZ.
•Jgwicus .(lactorins) pubescensi püeo albido, azono,, subumbi l icäto, piAescOnteSj lamellis adnatis,
a l b o l a c t e s c e n t i b u s , stipite pubescente. FRIES observ. myc. -<»»* ..YRMI. IIMI»,!* I ' -¡^ '•¿:!
Descriptioi Stipes breviusculus, uncialit, soHdus,' terfes^''iiiterdum' j^taf"io^^^H^¡N»"..:
a e q u a l i s , carnosus,, Iaevis,, albidus, pubescentia copcolore, moffi, bMyj, subadpre^^ul i ique rechis."^?^««,.
subbiuncialis, carnosus, planus, ;^ertice ^depressus.^ albidus , läeyis,"siccus", pub^^is.j,. m a r g ^ e deflex^
subiuvoluto *), villoso, Caro alba. Lameline .albae, ..confertae,, ca w e 'flÜi
angustiores. — V a r i e t ä t ag. torminosi-ScktEFF, esse^videtur. FRIES.'.SBS. myc.
A b b i l d u n g bestand noch keine.
Beschreibung.
Dieser äußerst scharf schmeckende and den schädlichen J.. 0as F l e i s eh des Hutes, und ¡Strunkes ist derh, weifsjtl
beizugesellende Schwamm erscheint oft in Gemeinschaft des nnyeränderlich. Der Saf t Weiis,ungemein und augenblickU®,,;
efsbaren Reizkers; um so notwendiger ist esalso, ihn zu selbst bei flüchtiger Berührung der Zunge, scharfbrennend,
kennen und zu unterscheiden. Den G e s c h m a c k fand ich immer schärfer als den des
Der S t r u n k desselben ist sehr k u r z , hei einer Länge zottigen Reizkers (Ag. tormi/ujsua),,H obwohl EtliRODT sagt,
von } bis 4 Zoll zu,oberst 5 Linien bis | Zoll dick, abwärts dafs er minder und vorübergehend scharf sei.
aber verdünnt, glatt, fleischfarben, nächst.den Blättern blafs, Die S ame n sind idein, ,kuglich und durchsichtig,
am äußersten Grunde weiisgelblich, voll, späterhin mit einem St a n d o r t . Ich traf ihn sehr häufig in sonnigten, mit'
netzartigen, leicht in Fänlnifs übergehenden Marke gefüllt. wenig Eichen oder Birken, umgebenen feuchten. Schluchten,
Sein ziemlich flacher Hut ist in der Jugend wenig, mit zuneh- auf Thon- oder Kieselschiefer, gewöhnlich nach.Regengüssenj.
mendem Alter immer mehr vertieft, zeichnet sich besonders im Tuchomifcrzitzer Walde, im, k. Thiergarten Stern ^nächst
durch seine blasse oder gelbliche Fleischfarbe u n d -Gl ä t t e , Prag, vom S e p t emb e r bis in den N o v emb e r . FRIES
die zum Theil in Glanz übergeht, so wie durch seinen f i lzi - fand ihn einmal in Schweden bei Femsjo.
g e n zurückgerollten Rand aus, der an der äufsersten Gränze Ae h n l i c h ist diese Art Reizker, zunächst dem zotmit
einem feinen, in w e i f s l i c h e Wol l e oder M i l c h - tigen Reizker (.Ag.torminoms), wohl auch dem efsbaren»
h a a r e übergehenden Pilz besetzt ist. (A g . deliciosns)i aber von demselben eben sowohl durch sein
Die B l ä t t e r sind b l a f s f l e i s chf a rben, zuweilen ins blasses Aussehen, die weifslichen Blätter, den schwach- und
Rosenrothe schielend, etwas herablaufend, gedrängt, im erwach- kurzbehaarten Ilulrand, das weifse Fleisch und die weifse
senen Zustande 14- bis 2 Linien breit , vierreihig. scharfe Milch deutlich verschieden.
*) In Hinsicht des Begriffes von tnvolutus und revoluius kommen seiist bei vorzüglichen botanischen Schriftstellern Verwechslun
»en Tor. (SieheDECAKDOLLE'S termlnol. Wörterbuch etc.) Dadurch verleitet, geschah es, daü im 1. lieft dieses Werkes der eine Ausdruck
für den andern angenommen wurde. Die richtigere Bedeutung nach LINSE' und Andern ist, dafe involuius aufwärtsgerol1t (Bülii..
Diction. T. VI. Fig. 12.) und revolulus abwärtsgerollt (BÜI.T.,T. VI. F, 1.) heilst. Auf diese Art ist jene Verwechslung zu berichtigen.
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Seine W i r k u n g ist, gleich dem, dessen Varietät er zu
seyn scheint. Ein Ve r s u^c h mit 5 Loth, die in 4 rSeidel
Fleischbrühe gekocht und genossen wurden, gab das Resultat,
dafs die Brühe dadurch unangenehm bitterlich schmeckte , der
zähe Schwamm selbst aber Kratzen 'imRachen .verursachte;
sonst erschien kein übler Zufall. — Ein Fräulein genofs 2 Loth,
fand den Geschmack bitter und kratzend, ohne sonstige Folgen.
Ein Mann versuchte 2 Loth des Schwammes in Fleischbrühe,
fand den Geschmack bitter, im Halse kratzend, erfuhr aber
übrigens auch,.kejne üble Folgen., — Mein Rath ist jedoch,
den besprochenen Schwamm zum Genüsse nicht zu verwenden.
T a f . X I I I . Bild 15. bis 33.
Wissenschaftlicher Natile.
Zottiger Gift-Reizker, Grimmenerregender Reisser.—- Agaricüs torminosus, gen.
G^tßfiine Ä(fZiyen.„
G i f t r e i z k e r , giftiger oder -wilder Hirschl ing , zottiger ^ 'Reizker ,, R i r k e i i r i c t s c l i e ' ^ y p ì ' d e r ' B i r k e n -
r e i z k e r , Pi'erdereizker, Kül ireizker ;> böhm. k r aws k y Risce ; „owcj R i s c e ; ^ franzöä. M0rtc/n,
Rqff'ovU, Caíalos {des Bwdelaià), Rougeole à làit Acre (I'AI:I.ET, CORDIEB).
Bezeichnung. -
, Der zottige ;Reizke r hat einen genabelten} concentriseli - g e s t r e i f t e n , Mafsóchérgelben oder röthliclib
r a u n é n H u t mit ia'b- und ein\feärtsgebogeneln bärtigem Rande'; fast ästige> gélbli'chweífse Blätter;
einen kurzen; hohteii\ eberien S t r u n k ; éinè 'uhyeränderliche, weifse , s'feht Seháífe KfiI'c'hV
I"' Ag. toñnmb&us : p'ileö umbi l i c a tozona to, dilúte 'péítráí^o', ttu^e'rfiyòiato, <:HÌIo8d. PERS. syn.
B e i , a n d e r n _Aü t o r e n : ,
^ . . torminosus i píleo glabro, zonato, pallido, njargine, barbato, , stipite:,cavo,. laeyi. FRIES syst. myc.
Ag. necntori stipite .pleno, nndo; pileo' margine ¡ciüato;;riIamellis cui«ilmeis^ Subrutilis; esimè
tenni subalbido; succo lácteo piperatissimo. Boùp. Champ.
Ag. ñécaiori stipite pleno, crasso, nudo, ex albido-rubéllo ; pileò', lconvexó, inedio uiribilicato
rúbéllo-ñilvdv':'zonLs síítunrtioribtis 'fusèo-rnbellis picto, marginé albide .cibato' inflexo; lamellis pallide
rubellis ,an stipitem subdecurreivtibtis ;, succo, lácteo vel rubeljp acerrinjo. GMELIN Fl. Bad.
„ 4g. píperatus, Li».; — barbatiis, RETZ. ; E - pseudonymus, SCHRANK. —SJ^RN. perniciosa, L.wi. Exc.
Abbildungen.,
$ Sehr gut bei BULLIÀRD Taf. 529. Fig. 2.
Beschreibung.
Der H u t ist in; der Jugend des Schwammes gewölbt, in
der Mitte eingedrückt und am Rande abwärts oder zurückgerollt
(revolutus), in seinen hShern Lehensperioden mehr vertieft, in
der Mitte und am Rande weniger gebogeü; hn Alter - ist er
ausgebreitet, und wird endlich, trichterförmig.
— -•.Die obere Fläche des Hutes ist mit einer vom Rande aus
leicht abgehenden O b e : r h a . u t bekleidet, welche in der Mitte
fast glatt und haarlos erscheint, aber näher dem Rande fibzi-gy
h a a r i g und am äufsersten Rande selbst mit einem starken
B a r t e versehen ist, welcher aus^weifslicheu, (lichten-, verwebten
Haaren besteht, die statt eines Schleiers die Blätter
oder das Frnchtlager decken.
' Die Farbe desHutes-ist anfangs rothlich mit kaum Sichtharen
B i n d e n oder S t r e i f e n (zontt),- späterhin dunkler
mit deutlichen röther hervorstechenden, concenixischen'Gürteln
oder Zonen.riachilJmständen, und im Alter oft sehr blafs. ,,'
Die B l ä t t e r sind blafsfleischfarben und verästilt: zwischen
den •Verästlungen treten die Blätter der zweiten und dritten
Reihe an; die spitzwinklichen Verästlungen laufen meistens
am Grunde in Adern aus. Die Blätter sind^vi e r r e i h i g ;
die der längsten Reihe ziigespiizt verlaufend,'¿chmal, 1 ' Linie,
im"Alter auch drei fiinieri' breit' (Fig. 22.).
Der S t r u n k ist ungleich-walzenförmig, meistens kurz,
doch auch 2 Zoll und darüber lang, £ bis 1 Zoll dick, hohl,
mit einem netzartigen gelblichen Marke gefüllt, aufsen glatt,
oftmals grubig, blässer als die obere Fläche des Hutes; der
Fufs des Strunkes zuweilen dünner, zusammengezogen, zuweilen
weifs behaart. ,
Die Wu r z e l (Schwammgewächs,mi/celinm) ist zuweilen
kaum bemerkbar, zuweilen aber deutlich vorhanden.'
Das F l e i s c h des Hutes erscheint weifs, zart, von
körnig-rauhem Bruche; j e n e s der B l ä t t e r zart, fast durchscheinend;
das des S t r u n k e s faserig, weifs, am Rande
derber.
Die M i l c h aller Theile des Schwanunes ist unveränderlich,
wäfe, wäSsfe'richt und scharf.