untern mit der des Strunkes überein, nur ist die Farbe der
untern Hutfläche, da sie der Einwirkung,4es Lichtes Weniger
ausgesetzt ist, meist blässer, ^ls, die des Strünkes.ii Nur die
krause Lorchel (Ä crispa FSi). m^cht eine AiiSnahme indem
ihr Strunk weif$ und die untere .Seite des Hutes bräuii»
lieh, manchmal selbst, dunkler. , als :d.as Fruchtlageih erscheint;
Die über den Hut ausgebreitete iS a m e a h a u t oder das
F r u c h t l a g e r ist eine wachsartige«alte, dünne Platte,
die meistens tief gefärbt, selten blafs , oder weifslich ist.
Sie besteht aus dichtgereihten, aufrechten, zarten, schläuchä
h n l i c h e n Z eilen--(S amen-s'chläu'ohe) z(S. Taf.' 19.
Bild 20. a., Taf, .2,0. Bild 3. a.);, von icylindrischer, oder
keulenartiger Form, welche durchsichtig, unten ¡gefärbt , und
an der Spitze, bräunlich oder sodgefärbt erscheinen, wie die
ganze aus ihr gebildete Membran.. Sie ruhen auf einer wächsartigen
Schichte, unter welcher erst der eigentliche Hut liegt;
Zwischen ihnen stehen einzelne, zarte, cylindrische Ne b'en-
- f ä d e n (Paraphyses i). (Siehe Taf. 19. fig. 29. a,>fJ
Jeder dieser Schläuche ("^set^-enthält 6~bis 8 eiförmige;"
selten kugliche K ö r n e r .(Sporen oder] Samen. Siehe
Taf. 19. Bild 29. i.) Diese werden in ihm gebildet, und
treten bei der vollkommenen Entwicklung des Pilzes aus die-,
sen Röhren hervor, oder sie werden iniGestält einerf Sraub*!
oder Rauchwolke emporgeschleudert. Diese Erscheinung, welche
die Aussaat des Pilzsamens ist, erfolgt theils ohne
alle äufsere Einflüsse, theils durch Wind, Stöfs, Berührung
des Hutes oder sanftes Reiben des Fruchtlagers> eines huit-*i
wickelten Faltenschwammes. , Aber .»nur ein geringer. Theil
des Samens wird so aüsgesäet; der meiste'bleibt auf der
Oberfläche des Pilzes als grauer Staub liegen, bis der Pilz
zerfliefst, oder der Regen den Samenstaub abschweift/ z
Der S t runk der Lorchen ähnelt dem der Morcheln,
ist bei einer grofsen Reihe derselben rundlich ' oder eckigt,
glatt oder grubig, hohl oder mit flockigem Mark' erfüllt; bei
einer andern Reihe aber fächerig. Er ist oft cylindrisch,
aufsen mit Gruben, Rippen und einem zarten, körnigen oder
fadigen Ueberzuge bedeckt. Die Gruben oder Rippen sind
zuweilen so grofs, dafs er eine vielgestaltige,* ¿ckigte' und
unregelmäfsige Form erhält. Er besteht aus einer in sich
selbst zurückkehrenden Wand, welche £ine mehr oder weniger
geräumige Höhle einschliefst. Diese Höhle-(Strunk'höhle)7
ist entweder leer^uioder mit einem .flockigen Märke "erfüllt,
welches in der Jugend dicht und blafs, im Alter aber dünner'
und mehr gefärbt ist. Nach unten oder an der Basis des,
Strunkes nehmen die W ä n d e der Höhle an Dicke zu, nach
oben aber werden sie dunner," und vereinigen sich häufiger
zu breiten, in den Hut übergehenden Blättern. Beide Formen
unterscheiden sich überdies durch ihre eigenthümliche.
B e k l e i d u n g des Strunkes. Die T e x t ur des S tru.nkes
ist zellig, und man kann mehrere Lagen deüfelich-unterscheiden,
die zuweilen mit geringer Mühe sich vollkommen trennen
lassen. Die äufser e Strunkschicht e ist Verschieden,
stark und glatt, nackt, bekleidet oder bereift, selten warzig.
Sie ist verschieden gefärbt, weifslich, röthlich, grau, braun,
gelb, schwärzlich, oft schmutzig, oft im Alter nachdunkelnd
oder verbleichend. Sie ist wässrig, feucht oder saftig, durchschimmernd
, opal - oder wachsartig. Auf sie folgt eine
z w e i t e mittlere Schichte, welche locker, weifs, dünh und
markig ist. Die innere Schichte, welche mit ihrer freien
Fläche ' die Strunkhöhle auskleidet, ist ebenfalls bei den verschiedenen
Arten verschieden, fleischig, feucht, elastisch, zähe
und schneeweiis. Oft bildet sie ein wolliges, markiges Gewebe?,
welches früher Üen Strunk -erfüllt, später verschwindet,
früher weifs, später" scH'triützig; ist ¡ öder dife'säs GeWebe wird
markig; und'ist bleib'fetid. «Nfrdh1 seltener 'erzeugt 'e^ Sich erst
im spätem Wachsthume des Pilzes.
Nach dem verschiedenen Verhalten des Strunkes
werden die geiämmt'eh Faltensch'waniÄe in üwei Reihen ge-,
ordnet: ez
• 1*. mit 'öbeTiem'AStruhkeä?.K' fti'Taf;''^O^figl' 4 —- l! 2.'r''
2. mit gefurcfiteüt'Strünke'^ z^Bi-Täf. 19; fig. li6.2T.'
Da 'wo sich der Stiel ö'd'er Struiik am"St£iridort befestigt
nimmt, er eine andere'Orgunisathmauid 'Form' an,' 'hat' die
Verrichtung der Wurzel*, und heilst dann'SC h \vh ni'ili-
Wurzelgeflechte, (Schwämmjgewächs, AVurzelstock, Mycclium),
wovon man im Allgemeinen ein, f ä digeS,. oder, ein
aus Fadenzellen 'ge'webteszuniT ein m ä s^s e n a r t i g e s a u s
irregulär gehäuften Zellen^gebihfefes* unterscheidet.' Däs'masseriartige'Wurzelgeflechte1äistibäld''
gröfs und;grau, bald' zart
und weifs, bald wachsartig wie dip Strunksubstanz, tief und
verbreitet. Das fnditzb ist buhl flockig und weifs, klein,
bald wollig, verbreitet, durchdringend und umhüllend.
'" Substanz des Hiltenschwammcs.
, Die. Substanz, J s t ' etwas zäher1 als . "die der "Morcheln,
nähert sich jener der Keulenschwämme, bleibt aber bei mehreren
••iix&ä gebrechlich. Einige sind im frischen Zustande elastisch,
andere biegsam und zähe; beim Trocknen werden sie anfangs
zähsy dginn aber verdorren sie gänzlich, Sie lassen
sich wie die . Monhfdn .und fast noch besser aufbewahren.
Manche trocknen um das 60- bis 8O'fdche ahr.e*srGewicntes ein.
Andere sind fast unaufbewahrbar1, ^i'ndem1- ihr 'Hut und* Stftink
wässrig .sindQund bald nach ihrer Entwicklung zerfliefsen.
Die wahre'Bischofsmütze ist vorzüglich, so wie der Riesen-
Laurich (M. Gigas) zum. Aufbewahren geeign'etV sie besitzt
.eine bedeutende ?Gröfse-, ihrea^Substanzdist dichtkörrilg .iiiäd
weniger saftig als die anderer Arten; der .Strunk ist bei geringer
Dicke ziemlich, hoch, dickwandig und seine Höhle
markig erfüllt. Allein der Strunk dieser Art behält nicht
die schöne weifse Farbe, söndern wird gelblich.
Ges.chma.clt und Geruch.
Ihr Geschmack unterscheidet .sich wenig .von dem der,
Morcheln. Bei einigen ist er im rohen Zustande fade oder
sogar widrig, bei andern sehr Wässrig. .
Chemische Bestandtheile.
SCHRÄDER untersuchte die Bischofsmütze (Helv, mitra)
und fand ; Lufttrocken: Braunes fettes Oelr 30; Wallrathartiges
Fett: 10; — Schwammzucker: 2,0Gumniigen
Schleim, der bei der trocknen Destillation etwas Ammoniak gibt:
5 , 4 ; - « Fungin: 39,6;H- Thierisch-vegetabilisches Extrakt
(Osmäzom) mit etwas schwefelsaurem und salzsaurem Kali und
freier Pilz- undMAchsäure: 29,4";^— Eiweilsstoff: 1,2; Pilzsaures
und phosphorsaures Ammoniak: 8,0; — Wasser: 10 4,
Zeit des VorJcom/mens.
Sie gehören unter die ersten'und a®5 häufigsten in den
Monaten März, April und Mai Vorkommenden Pilze. Ist die
zweite Hälfte des Mai nicht sehr feucht, so gibts'auch keine
Faltenschwämme. Die im' Juni und andern Mohaten1 bei günstiger
Witterung erscheinenden sind spärlich' und nie normal
entwickelt. Im Herbste' zeigen Sie sich wieder, allein
meistens andere Arten. Ist der Herbst1 feucht und wann,1 so
erscheinen sie auch noch im November,
Standort.
Die meisten Arten wachsen, äiif'Haiden,'hoCKdliegenden
Wiesen, an den Rändern der Teiche, auf feuchten. Plätzen,
unter dünnstehenden Laubbäumen (Birken, Buchen), seltener
in Fichtenwäldern, -häufig, auf moosigen Plätzendiih'Wäldern,
und auf schattigen Waldweiden,, wo .jedoch,wenig Vieh hin-,
gfe'ineb'efr'wiid; ferner in feuchten tiefliegenden ÖfcsigSiilen
uVd Lustparken. Mänche Art kÖmintHäufig in lichten Wägern an
BrandsieMri,' o'der'tiirf den Platzet £3terTfohlmeuer VÖr,"u.; s. wt
Mir kämen sie1 • meistens:®t' kttS'l de'n'seifren Gegen'deri, 'wiS'
die ' Morchel Iii •1;
D i e g^ifogtattitsche V e r b r e i t u n g der Lorcheln
ist rioch'nicht gäSärbekänntfä'Scliwedleii und- Deüischlantf'besitzen'viele
gleiche Arten. — Diiha u i g e lilzi h t e dti 'ö'r c h e:
{Helv. inßaia) ds eh eint iuScdiwtuhut uhd dem' ^ nördlichen
DeiuSchland'tzji' fehlen, und;nur iindsüdlichenzDeü'tschland und
Italien ^vorzukommen, ; :;Die Js r aussei ibsder jc.b s t - L o r -
che! (Helv, crispa) ist häufiger im südlichen Kuropajund
. As5'jn.s /Im Norden Asiens "und Amerikas gibt es viele Helvellen';
von denen wir nur die I n f e l l o i c h e l (Helv. in.
bàlìént - Aàs?;dém süäl^ihen Amerika ist die ger
i p p t e i V L o r c h e l '(Helv. costata, SCHW.J in Carolina beka'iiht.
Ob die in Cochinchina von LOI.-RBIUÓ • als Bischofshat,(
Helv-, mitra)1beschriebene Art zu den Helvellen gehört,
ist. unentschieden. •
Gebräuche '•••
BBKast^ alle'»Lorcheln sind, geniefsbar und werden auch
fast in ganz Europa genossen. Auf dem Markte zu Prag
er'sc'he«"^orzügjicli çfie Hasenniauroche'('JìeZi;. esculenta, V'J)
dann die Infel-Lorchel (Helv. injulà)' und der Riesenlaurich
(Helv: i^-oSlV ObsclM alle' Arten von den Autoren für
unschädlich erklärt'siüä^ sö*' éefte'iclf'mich doch 'genöfliigt,
•vór;< èihfer ' 'Ait 'zu' Wàrned!|iMui'chi'dfeïM^Gên^fSi einé'tFai^^
• Î M ' B ^ i & ^ ^ H H i i i I â a n H p ' 1 stàïbetf,' so dafs sic
defshalb' als v'er'd'ä'ä h gì g béizeichhiet ¡erscheint.
4 H f' m m M E M " ^ m fflSM 13-1
R o t h i i i s s i g e Lorchel . Ilclvella rhodopusy Kz.
Iiezeichhung.
D e r fljüit unregelmäfsig; fast zusamraenget!ritckt', zwei- auch dreisjpttzig, kastanienbraun, gefaltetrgedrelit,
liin undawieder angewachsen: drfeilappig, .mit' aufgeblasenen, «¡»gerolltenarri> Kimde unter einander' verwächsenen'vLappen
jd glanzfes V uiiten fleischfarben,; hestäiibt;« der Strti n b aufreclit, fast glatt, nackt, rosigfleischfarben:,
meist ausgebleicht, seltEÄ 'gesättigt1 roth, fletscliig, oben zellig-Homj däs F iei sc. h elastisch,
doch weicli.
Helv'. pileo irregüläri, s'übcompres's'o', bi-vel tricfisßiäiätöcastaneo-fusco, tortuoso-plicato, hinc inde
adnatö, subtüs'cäf-'neo',1 subpulvelftilento", triIo'bo':' ?o6is inflatisd ihvolutis' margine inteii se connatis, opacis;
.s^pifö'ereciioT's'übgläfjro', ca'rn^o-roseo, plerumque expällent'e, rarius saturate rubro, carnoso, supra celiuloso
- caVo; carn 'e' elästicö - mölli,'
DiesSJ schöne,. in die Reihe der glattstieligen grofsen
Falten®wämme gehörige4"Art zeichnet sich vor allen ihren.
Verwandten aus.
Sgpriir H u t" lesiizi; ii- Zoll Höhe,^ und 2 bis. 3 Zoll
Breite, ist-ühregelmäfsig, oft flachgedrückt, selten dreieckig
oder rund. Die Hutspitzen sind, stumpf,. verflachtabgerundet,.
selten nach oben, sondern mehr nach* unten verlaufend. Die,
drei Läppen, weichenden Hut bilden,,, sind verflacht, Unregelmäfsig,
mit wenigen, kleinen, keine Zellen oder Rippen bil-,
denden Grüben 'oder Falten besetzt, "pie stehen in der IVBtte
vom Strünke ah, wie aufgeblasen, untlihre Seitenränder,- sind
vielfach gebogen, oft übereinandergelegt und verwachsen. Die
H u t f a r b e ist ein sehr "schönes Kastanienbraun mit einem
dunkelrothen Ton. Im Alter dunkelt die Farbe nach, und der
Hut erscheint durch die ausgestreuten .Sporen grauweifs bestäubt.
Die untere, in den Strnnk übergehende Hutfläche ist
fleischroth , ibestfübt, und hat wenige, .Falten und Gruben.
Die ganz!! 11 u t s i i h s t anz ist s(dir dünn, und brüchig; die
h I äu che sind, hurz, se.chssporig; (licaS p, ü r tni hell,
gro^s und, eiförmigi; - Im Alter verfärben sie sich, und werden
fast perlmutterfarben. •
. Dec S t r u n k , i s t meist rund, bis Zoll dick, selten
mit 1 oder 2 (iruben .besetzt: fleis.chrosenroth, oft gesättigt
ro'senroth, und. im Alter-verbleichend. Er ist unten* verdickt,
nach oben nlbrnihhch verschmälert- 'Und meist etwas, hinnnd
hergezogen, •,unten:- erfüllt,; nach oben aber zellighohl.
Die S t,r,unk^,ub.s«tanz>elastisch,.weich), zart, weifslich und
schmackhaft. ; .
Ei w u c h s im September an feuchten Plätzen bei Pölitz
(Waldeck im Ziegenbusch) in gemischter Wäldung unter Fichten,
Kiefern, Espen; bei Reichstadt etc. in Böhmen.