bildet, welche sich aufsen mehr oder weniger umschlägt,
und eine glockenartige Membran bildet. Diese trägt nicht
wie der Hut der Blätterschwämme das Fruchtlager an der
untern, dem Strünke zugekehrten, sondern an der obem oder
äuisern Fläche, und zwar wie an den Morcheln, ebenso
an den Vjärpen, den Fal tenschwämmen nnd an
den S c h ii"s s elp i l z e n (Verpa, HelveUa, Peziza).
An die grofsen Schusselpilze schliefsen sich die Verpen,
an diese die Faltenschwämme, an diese die Morcheln
mit freiem Hute an.
B e i den M o r eh e Im in i t n i c h t f r e i e m Hute
hat der Strunk an einem Punkte seiner Höhe sich Aach
der Peripherie unter Bildung eines V i) r s p r a a r / s rtder einer
L e i s t e erweitert, über • welcher der Strunk spitzig, ¡verläuft
und sich' sclflifeJVt. Von ' diesel' Leiste5 aíí oeginni; näcn aufwärts
die Fruchtlagerbildung,
Die Hut- und Strunksubstanz schliefst einen,leeren oder
mit sehr flockigem Marke erfüllten Raum ein. S t rui ikund
H u t h ö h l e eonmnmieiren fast stets mit einander in
ihrer ganzen Weite, mit Ausnahme der winzigen Morchel
( Morchetta cónica, var. pusilla. Taf. 16. Fig. 14 — 16),
in welcher beide Höhlen durch eine S c h e i <1 e \v a n dzgetrennt
sind.
Auf dér obern'oder'äufsetri Fliehe 3er<Huis'übstäAz bildet
sieh das bei allen Morchel^ g e r i p p t e Er ú ish-t t a g e i (Schláúch-!
Lage,; hgmenium). In, der frühesten Jugend erscheint; diese>z;ds
eine blasse, schleimige, dünjie, Substemz,; welcjjß-^nter. dem
Mikroskopeukeifi deutliches Gewebe zeigi. Späterhin, wird dieselbe
gallertartig, dichter, mehr gefärbt ünä dicker, und das
:
Gewehe faserig.n Die Fasern werden zu Röhren;PchIäi{.che,
Fruchthälter, asci), vergröfsern sich, und lassen bald in ihrer'
] löhle eine Schleim 'bemerken,' der" sich, in (dnep knrnize
Masse scheidet,; aus welcber^se^hs^bis.,acht'ßp:or en entstehen.
Diese; selbst sind einfach, meisf eiförmig,-,bei; der
w i n z i g e n Morchel rund, und bestehen .aus einer ÉPaut
(Samendecke) und einer ichleimigen Substanz. sS,pbald die
Sporen ihre höchste Entwicklung erreicht haben, streuen die
Schläuche sie auf die Oberfläche des Hutes in. Gestal t ,
eines wéiislichen eder gelblichen, äufserst feinen Pulvers aus,
welches wie eine Nebelwolke aufsteigt,. dann niedersinkt,
und nebst dem Hute auch die ganze Umgebung wie "mit einer
Staubschichte bedeckt.
Der S t runk bildet sich schon sehr.frühe, ,und .bleibt
einige Zeit hei allen Morcheln dicht , .wird aber in der
Folge entweder ganz h o h l , leer, indem das ihn füllende Zel t
gewebe zerfällt, und bald als körnige¡Schichte, bald als fädige
glatte Haut an der innern Wand; des Strunkes erscheint, oder er
bleibt wie bei der böhmischen Morchel mit Markgewebe. erfüllt.
Die S t r u n k s n b s t a n z . selbst besteht gewöhnlich aus
drei Zellenlagen: aus der a u f s e r e n , f^digen oder kär^
n i g e . n, aus der wachs f l e i s chige n oder dichtzelligen,
saftigen M i t t e l l a g e , mid aus der nach innen liegenden
M.arkh.a.ut oder M.arklage.
Das Wu r z elgefle.cht e (Wurzelstock, Sclnvammgewächs)
hängt bei allen Arten mit der Struijks.ubstaoz zusammen.
Von ganz ausgezeichneter Consjstsnz und Farbje
ist dasselbe an der böhmischen MorchelrVfüí. bohémica)
und an der h o h e n Morchel (M. elata)•
Geruch und Geschmack.
Die Morcheln haben einen schwachen Wohlgeruchl
im rohen Zustande gekänt keinen auffallenden Geschmack.
Chemische~Bestandtheile.
Zufolge einer mit der h o h e n Mo r c h e l (Mi elata)
vom Herrn Apotheker Eft. RZEHORZ ZU Prag vorgenommenen
Untersuchung ist Eiweifs, Sc.hwmnmziniker, Osmazom,
thierisch-vegetabilische Materie:, Pilzsäure;f .Milchsäure^ Kali,
Ammoniak, Spuren von salzsaurem Eali undyphosphorsaurem
Kalk und Fungin in deii S^rcheln enthalten.
Zeit des Vorkommens.
Fast alle Arten wachsen im- F r ü h j a h r e nncji \vur-^i
inen He r b s t e nnr in, güns^igtän'ünd wärmeren
Jahrgängen'^
Standort und Vaterland.
v In tfockenen Wäldern und Gärten in ganz Europa, besonders
unter Ulmen, zuweilen äftcl*an Hecken und Rainen
der Gäitjen. Besonders gedeihen sie, ;zkB. die Spitzi^orchfelii,
an "Stellen," wo Konlenhaufen PxIeifsMeüer * gestanden haben.
Zufolge dieser Beobachtung soll einst in der* .Mark Brandenburg
alie ludiisnie mancher Weiber für die Vermehrung ihrer'Morcheln
go weit gegangen sejn. dafs ,sie in den Wäldern Feuer
anlegten , 'mn zu .seiner rZcit c3nn reiche, tneuere Morclieltferndte':
xü habe'h'e -.1
eGärten..des L o -r e;n z.h ef g:.e s...innerhalb pdann..aus
dem ehej^^ligen ThiergartenrS±e'rn und Klostergarten H a^-
| e l "bei Prag, wo sife zwischen jungenlTännen aurinckerem
lehmigen Boden in Menge erscheinen; aus den Nädelholz-
'w'41 d'inigen hei R a t t a y an der S a z awa , auf troclselfemi
mitpj\lpos..und¡N^ejeln: bedecdefruriadmibüdenaipsfilen Ohmd
e n i ,tzera, g a p ; n e n - und •%j^aljli
un)gje(nJ!iauf
.lehjnjgen, mit pzel: .Izuduuodprv .bedeckten 'lhuhui: .Zills den
T a n n e n - und 11 n c h (; n \v a I d irizg/tdn ihup.Cd, r h in;if;
aus den F. ichtenWäldern hei Kam merbui ;g, Sternb
e r g , bei Karlsba^d.
Diese Gattung" von Schwämmen ist in ganz EuropgSjbe1
liebt, und erscheint auf den besten TafeM; iföch'sinä eitaige
Arte;i ^derselben angenehmer für den Gaumen: als die übrigen,
wie diefs in der Beschreibung der einzelnen Arten gesagt
Werden wird. Schädlich ist.keine dieselben.
B f im rS amm el tp für . deni^peisegebranch .trage man
;
j^orge,s dfifs sie nicht im Thau und nicht, sehr.¡bald nach
dem liegen, dibeihanpt nicht feucht...gepflückt, werden,; weil
sie dann weniger,.¡Whlgssphmack-.babejn, auch leichter und
spbneller in Fäulnifs-gehen; daf|sie. vom „^urzelstpck ,abppda'O.
idpai oder abgeschnitten werden, da dieser oft innig
von Erde durchdrungen ist; dafs man sie sammt dem Strunk
vor der Zubereitung der Länge n^ch durchschneide , tun.Uneinigkeiten
, Schnepken oder Infekten, diii;
.in, ihrer Höhle
ü
sich zufällig bbefinden können, zu entfernen; ¡daifs iman sie
dann mit..reinem ^ejsser wasche, um die in ijhreii Zellen
enthaltene.Erde, j§tjjuetc. zu beseitigen,,, sie dann abtropfen
lasse,, und mit einem reinen Tuche gut .trockne. JHebrigens
.^erden sie sowohl in friscfye.m.Zustande;,.,wo^sieij,den
meisten Wohlgesckmack haben, als in getrock,netein
,in der Küche benutzt, und theils als Z u t h a t zu.den.,Brühfen,
Suppen, Pasteten, Eingemachten, Ragouts', Fasch£, zu Eiergngfccfti
zum,D,espj|reni, zum Garniren etc., (heils auch ¡flir,
.;
sicha'allein .;;
alsiSifJoigie ge0jjssen,,;
{, /Schon, die un^;
zu^anune^g^setzte^^MeJffesA^Pe1.* ^aclj ApzGIus.ayurden.sie *mei-;
steils;-[gel>rate,n mitp;S.al^, Gel, iPieiler.' pderidn;reinep, sarreren
Sauce initWein.^ l'iniolenaai.,vS rsirrgegeissen, auchrej-.ni.eiggi'n
3dthüniMche^Hacbe4si^^^ft'fc«Z«^;[jaus-Morcheln, (spßiigioiiy
d jiD.asr pfiP.ept; deis lateinischen;« KUfihenmj^tfelH- lAft!?!©
SchnittlBttch1,.);etwas .Sslz und Oel einige:
de -.öps'on. tp.' Hb.. öitj&^g^.mdäütet; j¿1_f;cipiiisWfiticahum
luunrhtm , viittcsa f oques : atlj'icie*. in • itim-tar/inni
piper. cuminumy ticmeii. coiiiandrS, vienl:Tiaß>\,
It'.^U:, jricabis: : svffundcs aci'lum : uiijicicX wed, /IquKinen
et clcjvutuin: accto temperabi&i Ti'A'.uiftanie v in cucabum
spoitg-ioiosußli&ätosyi .terc.snet) mitte*,, fat ¡'¡fejfäiant;
cum hene jf'rvucrinC.-' übli^as:'] udjicies vin bolcliirii vleum
viride'J i Oderd'.5 rr,
,«;Man gilj't die 'Morchelnaiiii eiti K'o'chge'sbhirr.yekoclir tsie,
,'jgibt in?Änem:M^eiwgerieben*eh ¡s^hwarzete: Pfefferd^jpjyer
„migeH} Ld)I, (Sahnten"
¡von CririanderJt^bÄBrfTOi»' sätirti'] E^^^öfc-röMugschbi'
Los'.)',' vom ßaiiteh
•XQß&da vow ^segteiiliBild^fcyiiBiSntjk'rjH^».
„gium, • ¿Eli):, adazu d'annr.Es'si'g'] E Höing, c Bi'ühe ,'a.eingedickten
,^Most";aiman .tempeiist-dieis :mifr'EsMg ^ i t m 'ttie igebiiihten
rgMbrcheln wi*eäeri3|H.iddas' Köchge"schirr-''iäubiiur§hii^8 siedet
;',sie in der' V()igesa;h'i'i(d)e,ia.:;e:iiriihe',a \ierliin(lef.asia, wenn: sie
',/gär.dsind'i und^seföthfeia.'aüs' nofehl g.iüfieri ()Iiaaarap{iprtdlsl.f:s
'gQeldinfidÄnfai!) Bil^e testimürieiisfefäß?" zU!.!-1K
x'Ü.'Di-e W' äii- figse vi'PWli ¿liifes'e'hie'SZiiribse-r e i l
t ü r i g s <ä&wui>&$Mih<ilti& 'äi ir titüi'gnne) s$?i'Ö siB'xiPEiisbös
mittheilt, noch'e^vidSAchnUchkeit mit'idfefa''des!?ABicnjS.
Sie" ist' folgende-: ''
'•> \Iän schn'eidet'diefgrpfsenMöteheln in einig6iS'tücke:gftellt
sie in einer Pfannei mit lJ(;t;a'silie ',aZ'wi'cb'ß'Ii,t KorbeliPimpiriellj
Zeit auf das Fener,
hii)si:eiihr.'|^asseir !ausg^spb^izt,habenj setet.«ie .dann wieder
mifc etsp;as;ilV(ehl ftuf^ mitEieischbrübe und schüttet
Wieinnd.aiiu.^jl&^hfliem' man sie,dhatpetwias anziehen lassen,
%ägtr,TOap,;sie.bmjtj^ijrflnBn?iift!aund: Brotrinde,, auf.., ,
¡5iij9;}0%tSäfefeir;i,eiii^]pfegl;:|n,anigie mif Brodrinde,,..Fleisch
ViSÖ iQÄSgel , j.S.ärdeBeit ,, Kceb|en<i jmd;. andern '.ähnlichen
0ipgftnSz|lii;f ü,ll einaib S.ier. wesdeij .-nän^ich am, Endge der
Stielen geöffnet, und; nachdemisip« wohl. gewas.chen„: geldopft
iifl.d auigetrockne} sind,: mit: ^ineni- feinen.Gemenge,,ypn be-
^g|er.!AMidge|iill|,o .und z^ciienv, Speckscheiben ,ggbraten.
(trÄgti,'S,ie in' ¿iner .ähnlichen ißatipe-jauf die. nach
italienischer ¡Sittenzuljfy'eitcten. !:
Die g e w ö h n l i qlil)teeAftt der Zabereitung in ,D,eutschlaädsiisHffilggadeis
a:
in iMaphnimnit Ä'e
¡{¡euer mit B.utiei)Jl.gänzejn ¡JJIeffer ,s i§alz,Petersilie
und; alleilfalls-neinem Stückchen üSchinkcn-, und. bratet sie ung^
ghrj^ii{er&tundeS3teährendiäy^eher' Operatdqn', da siöj niphti
f i d Äl f i i » apg9.cl1Witz.en sieKfters mit Fleischbrühe ¡b^
fejtjdhtet. werden ndi.s'sen-,.So,, gebraten Verden; sie, v.om Feyer
.entfernt, burid :mitd einer Sauce 'ausiKidotter pverseheln.. Ahmche
[Illeben etwas .1.Mileljraiim zözumischen. .Man ; trägt sie
allein |^oder auch mit Butter gerüstetendBrodrinden -auf. '
tDasi Volk ,pflegt 'die {Morchelnlä^Fäden all reiben:, und
an: idernLufta zu t r o.ck 11 e n;. allem -wenn ndier W itterung
wäbreTal abim .nicht, mehrere 'Idige anhaltend.trockendst, und
sie« dann sogleich^ ini Vierwahrungrgebra,chii:vv;er.derip so km hm
sie' 'tbeibweiSe eo.diei iveirlreren: wenigstens an Aroma. Besser
•verfährt) man , eweinn, man;',junge, undefrüherdgenau .untersuchte
MorchÄhi'usclioeH,,::. doöh ,b«hlkteMfedimbRaickoieni fätfe, <• .dörrt,
und' in eimmd'gutp;(;izcbh)ssen(;n.(.iet:Lize :m,eintarr teiü.ckenen
Orte: aidhcavaiirt. .
iS jAuch apftegt: man sie ^hiearnd dapiri O f i y e,u ö l; zu consepvrr.
em. •.;
Taf. XV. Bild 1. bis 13. und Taf. XVTL. Bü<l 5. bis 8.
Böhmische Morchel , ganz offene Morchel.-77, Morchella Itohemica., kri. z .
bölim: Kacenky.
Be ¿eichnuiig. "
D er H i t ist ^ g l o c k e n f ö rmi g , an der Basiss^wogenförmig, gefaltet, , m i t weifsgesaumtem dRande; die
R i p p e n (oder Fa'Iterij'liegen der'Lähge nach'j^sind wellenförmig,' gabeÄht'-getlieiJt, zusamineiimiindend,
g e g e n 'die Basis paralleT u n d ' g e r k d e ; dib'-'Z e l t i i n sind IängM^lb|'tÄi-egeiyäfsig^- 'sehmalif^ der-' ;S e t ^ i n k lang,
f a s t vvalzenförinig", gegen1 d i e - S p i t z e v e rdünnt / 'übrigens- we iSs^e i t l enf i l z ig, voll; das-S c h vv a 111 m g e w ä chs
( W u r n e i s t o c k , myceliumj 'ietleiärtig, gelb; effe S p o r e ' n oval, etivas' g e k r ümmt . *;
Morchella böJiemic'a: pileo camjranuTäto'J' basi uiidato - p l icato, älbcj - l imba tö; cbstiS^ longitndinalibus,
untltilatis,, diebotomis, raro anastomösaiitibiis., bäsin versus' parall'elis rectisp ^tCreblis7^"obloiigis, iiregularibus,
angustis; stipite elongato,<sjlbcylindrico, ajdcem ,Tersus l ä f t ^ n a i f o ^ äLa o - s e t i c e o , Farcto; mycelio
flavescente,, coriace.o; sporidiis ovalibus, suheuryatis.
B e s c h r i e b e n und abg.eb<i ldet zuerst vom. Verfasser .in der „Monatschrift des böhmischen
N a t i o n a l m u s e u m s , 1828. .'jmij-.,tieft," -— Dana^LENZ nützj. , iyi d schädl. Schwämme Taf. 15. ,Fi g . 65.
Bes$li,reibuwg.r ..
Der Hut hat bei verschiedener Länge des Strunkes des5 Strunkes:; und'hängt glockenförmig herab (Taf. 15.,.
falt immer dieselbe Jgröfse, zwischen i :bis 2'Zöll'^ ?ist im- fig. 4. 8. 1 fi.); seine Bas i s ist entweder eingezogen, an
mer stumpf-kegelförmig'und häutig',"ät'zi fiel1 auf der Spitze deii Strunk angedrückt und gefal tet bäer ausgebreitet; zu