handelt, dem die Vergiftung zugeschrieben wird.— Es erhebt sich dalier wohl die für den Gferichtsarzt
und für den Botaniker sehr -wichtige Frage: Auf welche Art lassen sich Schlämme nicht'tfut den
Genuß, sondern für den Zweck, um die Schwammart systematisch zu bestimmen — auf mehrere; Tage
oder auch länger aufbewahren, ohne Gefahr zu laufen, dafs dadurch ein wésettitlíches Sferkmäl derselben
verloren gehe?
Methoden zur Consermrung der, Schwämme für Untersuchungen.
1. BAYLE - BAREIXE und WITHERINQ' empfehlen folgende Mittel:
«. Man löst soviel Kupfervi t r iol in déstülirtem¿Wá^er,-dafs dieses etwas blau, tyiräl Zu
zehn Seidel dieser Flüssigkeit gibt man 4 Seidel Alkohol.
b. Bleizucker 2 Quintel werden in 4f Seäde| destillirtem "Wasser oder Regenwasser aufgelöst;
dazu gibt man noch 32i Seidel Regenwasser und 4 Seidel Alkohol.
Was nun die Aufbewahrüngsart in den gesägten Flüssigkeiten ' b e t r a t , ' so wird erinnert , dafs,
jedes Gefáfs nur-eine Art Schwämme enthalten darf, dafs diese Gefäße eine'weiite'Mimdung ha&én müksfen,
ganz erflillt von der gesagten Flüssigkeit, daß keine^Xllft beikomme, und daß 'die Mündung mit einem
festen Stöpsel geschlossen sey, oder wenigstens mit eider1 überfirnißten Blase, 'oder, ^ i á n ,es mehr felégen
ist, mit dünnen Platten von Zinn öder? Blei, Welche' dieMindung' des Gefaises^
Mehrere Versuche haben mich Von deéüntauglichkeit beider Methoden »überzeugt,,''indem dSÉf
Farbe, Consistenz und Form, besonders^dér untern Iliitflüche' zii viel verändert wird.
2. LUEDERSDORFJF wählt dazu T a 1 g. Die'Schwamm« werden zuerp gut geremigt^llann sucíiOr
ihnen die überflüssige Feuchtigkeit durch Unterlagen^vok Löschpapier'üñdTÉmsfreuung eines^vöÜkomniyiL
weißen geschlämmten Sandes, oder gesiebter feincr: weifsen Erdäpfelstärke uid .gesláfseiien Glases zwischctt
die Blätter der Blätterschwämme zu entziehen, nimmt den schleimigenTJeberzug mänciejr'S^xwämme?^
dem Messer behutsam Weg, .durchsticht' die .etwa am Hut^vorhanäene diphter%ste Epidermis möglichst
oft und den Strunk bis tief in seine MasSe hinein mit einer feinen li^äei oder mit mehreren,f duriS einB
Korkstöpselscheibe neben einander durchgesteckten Nadeln zugleich. Jjun schmilzt man ^kammel-/und
Ziegentalg in einem Gefäße von hinlänglicher Geräumigkeit so weit , daß man' die 'iland dariii'¿Heiden
kann, und versenkt dann den Schwamm in den flüssigen Talg. Nachdem er yon diesem vollkommen
durchzogen ßt , hebt man ihn herauf, halt ihn so, dafs die Hutflac^l vertikal steht und dasTaÍ&
bei den BJnfterechwämmen, aus dem Zwischenraum der Lamellen abfließt,f und briAgt ! dann .den'ÄchWainip
in die natürliche Stellung, in welcher nun der abfließende Talg ganz in daf u'nter]je|tendVund ||we!ÉlW
Löschpapier dringt, wenn ^schnell genug mahipulirt wird, und das. jErstarren des /f alge^ zu^fruñ
erfolgt. Den genaueren Unterricht muß man nothweñdig im Vferke sefßst
das. Austrocknen der Pflanzen und Aufbewahren der Pilze. Berlin 1827.)
3. Eine überall leicht .auszuführende und wohlfeile Methode dürfte „wohl di&.Auffce^3hrung, des
fraglichen Schwammes zu ¿lern polizeilichen oder gerichtlichen Zwecke-in eiüer- Auflösung IÉMTI «Thea
K o c h s a l z in 4 Theilen gemeinem. Wasser seyn.
4. Einfacher, weniger umständlich und otate
der Schwämme; wenn sie nur binnen 24-Stunden, manche -.íéstáfls •Startett-^öH1 den Ort
ihrer Bestimmung gebracht seyn können^, ist diejenige "Methode, der^n^ ich . m i ^ ^ ^ b e ^ l a ' p f t ^ 1 Es
werden nämlich die Schwämme am frühesten Morgen gesucht und in
dieser hervorwuchsen, mit dem Messer ausgestoche^dann in einen geflochtenen Körb ,-äureh1'!.kglSfBil
die Luft durchziehen kann, ¡zwischen Moos gelegt,' doch; ; tdals ; zu , eiÄe 1
dann eine Parthie neben einander,; ausgebreiteter Schwämm^jdann wieder eine, LagkiMoos kommt. Diese
Lagerung wiederholt man nun so lange, bß'alle Schwämme unterbracht sind, die de/Korb aufzunehmen
vermag. Damit aber die untern von den über ihle|': Hegende^; h e im^ ^ ^ d e n . - i i i c ^ . ^ ñ ^
müssen diese mehrfachen Lagen -der mit .-Moos; umgebenen S«hwämimi einer
Wand des Korbes zur andern herübersteckt, gesondert %eyn. ; So mäßig fesí-éingé{(á®t j 'dairiit'"sie^icli
nicht ^erschlagen,. werden, sie an ihren Bestimmungsort noch an'demselben Tag^.geiiagen. Bei' heißer
Witterung ßt es noch sicherer, sie des Naclunittägs zu sammeln und während der Nacht tragen zu, lassen.
Z w e i t e Abt li e il un g,
Terminologie oder Kumtsprache nach G. W. ' BISCIIOFF, BUIJIARD; DECÁNpoLUE,
FIUES, PERSOON, ^PJIENGEL etc., mit Beispielen auf den angehängten
Taftin des ¡ersten Heftes.
n BH den Schwammes.
A. HutgestalfrßS
D i l Grundgehalt des , entwickelten Hutes Ist konvex
°dir i- der äufsern
«Flache eiffli^ührglases' ahnlicM Zum JaSRnde dient ¡ dèi
s'tah] far^i i ge. B l i 11ers.chwamm'CAgaricus' cfiaty-
HeMl.' Taf., ài.,Fig.. i s t 14.' ''
;,Diei conyexp Ge|taltigejit in mannichfahige Modifikationen
fiter,welcjie "als wichtige Unterscheidungsmerkmale dienen,
- So heilst der Hut
• M I M g g f f l B in i ¡x (p • hemisphaericus), wenn er eine
halbd^ischnütene ÄngejvOTStejlt^z. B. der ha^'r.wàrzig.e
B1 ä 11 e r «BSy a m m.¿4g. trichorhthoides *) Taf. 1. Fiig.'
IS. — 2 0 . , derÄh.ai ar b.a,r[Tf a r b j g é , B1. (\Àg. rhàbàrlarinus,
PKRS.) Taf. 3'. Fig. 3. ;
I ki ^ s enförmig (pH. pulvznatus), naett.
Art eines, Polsters sanft erhöht,, z. B. bei dem, k a s t a n.i e n -
braÄen Rsch. {B. castaneus, ^vi^.) Taf. 4.Fig.2.8Ì— 30.;
-, gl°?,kenförmiÄ (jpil. campapnlattts, camppmformìs),
oben ejiger, als unten, von der GestalÌ einer Glocke , Bf
d|;r j-w | a n e n d e u n d s c.h p p'f f ör m i gMB:i. (Ag,. lacrymabundns,
Boll, et comatus, Mup&.V Taf. 3. j|ig. 29. und 35.
Die.KpieMerigestfc des Hutes ist eine-^fekundäre Förn^,',
ge||öbnlich ans der ,EÄs:m, als der jrirnären, 'hervo^egangen.
KegeU' ö rmi g, {j)iT. conipits^i¿ist-: .ein ian der Basis
verdickter,, an ,dej Sp|tze, verdiinnier, im Durchkönnitte' rander'
Hut, wie etwa (ein stumpfer Zuckerhut.. Diese Form Biesteiit
selten, durch das ganze Leben eines,PiÌze|, 'erscheint aber
häufig in dCT Jugend, pi^ch 'das ga^eleben häben''äi6
meisten Morcheln einen konischen Hut, z. B. die kraus e
M o,r: ch e l (^prckeila "vrima 2 5.1'2:|S"*
^ ^ Q ^ ^ ^ ^ ^ ^ n g n in der Jug.end, einenlcqnischen
Hut,und verlieren ihn im Alter, z, B. dei; voìlfuÌsìge
B^j fldfg-, pleopodius, But.L.X Taf.,' 2."'_ Fig'.', 1^.'—¿t!" "d'eV
eck^lhafte^ji.nd b außliige, Bl, (¿lg. fast-ihiUs, fmé
et -4g. ventricosus, Bcit.V Taf. 3. Fig.. 6. 7. und Fig. 30.
his 32. _ Oft verschmilzt" die Glocken- und Kegelfprm so,
dafs man an demselbeqHute die.EÌggnschafÌen^^BeiderFörmäi
bemerkt^.wo dann der Hut kegelglock.enÌSrmig oäei*
'k e glich contea - 'campamilatus fiel
campmiulato -conicus) . genannt wird, je nachdem diese oder
jene Forrn vojwaltct, z. B^ier^ Wei f s fSf s ige lind gerippte'
^b.S^fafy&y***! 'RÄ'- J -¿g.Tcostätiis, !Ta£
Fig. 31/ ,4. Figi 12.;
, mi i t z ehf ä rmig.Ä. mitrcteformis) • fingerhutfóraiig^iZ.1
dtgitaliformis):, wie Bei der dein Fingerhut - und Faltens
c h w a m m ähnlichen,Verpa [Verpadìgitaiiformit,"P.
et^ Verpa heìyeìioides ' Taf.c^ 5. Fig. 3 33.
D,ECANDOLI.E erklärt me Mutzenform als'eiiie,Abänderung (pil. pyrfivadàtìs "den 'ScÖäfiiiuSen'
einigmnafseiiShnlich; doch miifs die Pyramidalform mehr
zugespitzt sevh;; wä£(rend;,die Miitzenforin aBgeitumpft ist.'*
Ein aufge'triebener, mutzenähnfiener Hut héifst au^gébla'setì5
'•'-è ® t .(p. .¿^«/«s'X.HJiese.Förmkommt'KäWig1 in1
der Familie, der Heìvefìaceen vór, z. B. bèi dei dem'F a l ì e n -
s c h w a i m u UhnlichenVerp a (Verpa kclvciìoides
Taf!
Bru^twarzenähnlich (p. mämmows) ist Aèr'geittiiUiè
!ä die sich riiii einer Brustwarz^.
Hut mit einer kleinen Erhabenheit ,r
vergleichen ,-Iafst. ""Bildet sich' diese'Foiin'mèhr äus,'
SgSdfifs ein mehr oder ivveniger kegelförmiger Bilckef auf
einem sonst Ilachen oder gewölbten Hute'vorragt,'¿6 Kéiféi ei
geBucjkéìt oder bucklig (p. umiondtus). ''Modifikationen
davon sind :
tump f g e tj a b e It (obtuse - umlonatu$)j'wie beim
miichw.eifsen BL (Ag.
b u c k l i g , höckerig" (gibhosus,'gilüms),'-wenh'dèi
Höcker deutlicher und gröfser ist, z. B. bei dem hbhi'gi
g e l b e n und höckerigen Bl. i^gi'me&Ki,'£VÌBL. et
Ajg/g}bbm,iBpts fat 'iä^uri&^S.V 1 '
. ' k j e i n h ö ' c k e ^ r i g (gtiierosiis J, Verni'' äeir Hit 'mii
mehreren kleinern "Höckerh'verseheh'isfj:
il a c hg ew 81 bt (pÌMtoi-convex'ùs ilei cdni)èjro-plttMus)±
Rissen Wölbung " nach' oben "äufserst'gering''ist und dessen
Bänder nür'wemg; tiefer'als die ffitìè'lìè^éii,vz. *B!. dcr'mnrfi
t e : r e ÌÌLl^g-{%etùsi PEM.j''TaÌF/'f.: ÌFig? 29'.^ 11
; piatt ode,r ti a e h (planiti)', wenn'aille Punkte seiher
Oberfläche eine '¡parallele 'odér^fast 'pàraÌÌéfe: t ihi é mie dem
iHorizonte Bilden, z. B. dei éAwickffiè Huf1 dei fleis chf
a r B i g e ' n B'l. '(Ütg. edrneus,"BTOIÌ^) Taft il Figi 30.;
Der ,Kürzo «egifl steht In der^ila»,Bl. -für BJätterschwamra, J.ch» i fijr .L^liersc.h^amm, R»ch'. für. Böftreiijcliwamni, Ag. ^lM^^rlous., B. «tatt Boletus, P. statt Polypornsm pnd die von mir a^gratiihtea. aenon Ar ten' crscheiheii mit
einem (^ Ijezeichhet.' ' '