vivum globiferum auf. Ein zweiter neuer Umbilicus, micro-
stachys genannt, kam mir auf der Nordseite der Kuppe des
Troodos seltener unter die Hände, im* Blatt nähert er sich
dem Umbilicus libanoticus, hat aber die Structur des Blüthen-
standes vom vorigen, nur ist derselbe auf ML Zoll verkürzt.
Eine seltene Staude scheint das Teucrium Kotschyanum
zu sein, da ich dasselbe nur im October 1840 am Troodos
in einigen Exemplaren gefunden habe, jedenfalls muss es spät
blühen; viel Aebnlicbkeit hat es mit dem im Frühjahr blühenden
Teucrium Smyrnaeum Boiss. —
Das durch die dicken Blätter und eigenthümlich gefleckten
Blattstiele sich von allen übrigen Arten unterscheidende
Arisarum crassifolium ist noch in seinen Blüthen und ihrer E n tfaltungszeit
unbekannt. Sein Vorkommen auf Brachfeldern
zwischen der Phaneromene und dem Meere ist eine sehr
bemerkenswerthe Ausnahme für diese Gattung. Ausgezeichnete
B lä tte r, die triternal zusammengesetzt, dick, lederhart
und lanzettlich pfriemenförmig sind, und einer Umbellifere,
vielleicht einem neuen Peueedanum Veneris angehören dürften
stehen am Saume des Culturlandes zwischen Kuklia und Hie-
rokipos. Die Pflanze dürfte eine ziemliche Höhe erreichen,
erst im Herbst blühen und hier die Stelle von Ferula communis
var. Anatriches- einnehmen.
Das in Sibthorp’s Flora' abgebildete, von Ferdinand
Bauer als Fruchtexemplar gesammelte und im k. k. bot. Hofcabinet
zu Wien befindliche Ligustium Cyprium S p r e n g , ist
mir auf der Insel leider nicht untergekommen, ebenso die am
Kloster Trooditissa in den südlichen Lehnen des Troodos gesammelte
Imperatoria Ostrutium S ib th ., die jedenfalls etwas
Anderes sein dürfte. Noch wird hier ein Cheiranthus Cyprius
von ihm am 30. Mai gefunden angegeben, der von Smith als
Cheiranthus flexuosus beschrieben ist.
Ich bedaure, die der Lactuca cretica nahestehende Lae-
tuca leucophaea sowie die durch ihren Habitus ausgezeichnete
Scorzonera araneosa nicht gefunden zu haben. Weiter habe
ich übersehen die im Prodromus von Decandolle aufgeführte
Matthiola tenella, dann die am Fusse des St. Croce wachsende
Silene leucophaea und die im Sandboden der Meeresküste vorkommende
Silene thymifolia, deren Auffinden um so erwünschter
wäre, als sie Cypern allein angehören.
Eine weitere ungelöste Frage betrifft den von Lamark
beschriebenen Cistus Cyprius, zu dessen Zeiten er unter diesem
Namen als verbreitet in den Gärten, von ihm abgebildet
worden ist. Zwar fand denselben noch kein Botaniker wild,
doch kann er ebenso leicht, wie Cistus laurifolius in Cilicien
auf Schiefer, nördlich von Sis, mit einem Male einen weiten
Bergrücken bedeckend mir unterkam, in dem östlichen Adel-
phos weit verbreitet sein, um so mehr, als der grösste Theil
der mächtigen westlichen Gruppe pyrogenen Gesteines noch
gar nicht besucht wurde.
Die als Centaurea Behen von Sibthorp aufgeführte
Pflanze an der von uns nicht besuchten Fontana amorosa,
dürfte eher zu der neuen im Juli 1862 am südlichen Amanus
über Arsus um die Quelle Naba Feng gefundene Centaurea
foliosa K o ts c h y et B o iss . gehören, um so mehr als die so nahe
Nachbarschaft dieselben Boden- und Feuchtigkeitsverhältnisse
aufweist.
In Miller’s Dict. edit. 8 findet sich noch ein Cyprus
Narcissus, zu den Tazetten gehörig, der in Kunth’s Enumera-
tio als Hermione Cypri aufgeführt, mir nicht bekannt geworden
ist.
Der Charakter der Inselflora ist ausser den angeführten
allgemeinen und speciellen Eigenthümlichkeiten noch dadurch
ganz besonders unterschieden, dass die nur auf dieser Insel
wachsenden Pflanzen durch ihre eigenen Gruppen dem Bilde
der allgemeinen Mediterranflora mehr Abwechslung geben.
Da aber diese Pflanzen nicht allein in Gruppen bei einander,
sondern auch zwischen den Mittelmeerpflanzen in verschiedenster
Weise eingemengt stehen, so bekommt das Gesammt-
bild der Vegetation auf dieser Insel einen vielfach von dem
der übrigen Inseln und Küsten des Mittelmeeres abweichenden
Charakter. — Besonders aber erhält Cypern ein eigenes
Aussehen dadurch, d a s s ihm s e h r v i e l e s o l c h e r P f l a n -
z e n f e h l e n , die nicht allein im ganzen Gebiete, sondern