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 hält  dafür,  dass  das  Schloss  in  4  über  einander  liegenden  
 Etagen  ausgeführt  w a r,  und  dass  die  untersten  Festungstheile  
 für  die  Leibwache,  die  nächst  höheren  für  die  Rüstkammern  
 und Magazine,  die  3te  für  den  Hofstaat  und  die  4te  und  
 zugleich  höchste  Stufe  als Wohnung  der Herrscherin  bestimmt  
 w a r,  an  welche  letztere  sich  noch  die Capelle  anschloss. 
 Alle  diese  Theile  tragen  indess  den  Stempel  eines  mittelalterlichen  
 Bauwerks  und  unterscheiden  sich  kaum  von  irgend  
 einer  unserer  europäischen  Burgen. 
 Aus  der  Geschichte  der  Lusignane  wissen  wir  so  viel,  
 dass Wilhelm  von  R iv e t ,  einer  der  fünf  von Kaiser Friedrich  
 während  der  Minderjährigkeit Heinrichs  I.  eingesetzten Regenten  
 nach  der  unglücklichen  Schlacht  von  Nicosia  gegen  Iblim  
 von  demselben  verfolgt,  sich  in  diese  Bergveste  einschloss. 
 Später  nahm  dieselbe  Burg  die  Anhänger  Heinrichs  I.  
 auf,  als  das  Kriegesheer  Friedrichs  von  Beyrut  nach Cypern  
 übersetzend,  das  Land  überfiel,  und  vertheidigte  sich  mannhaft  
 (J.  1231). 
 Bekannt  ist,  dass  am  10.  October  1373  Famagosta  durch  
 Verrath  in  die Hände  der Genuesen  gespielt wurde.  Der  junge  
 König  Peter  II.  floh  nach  Buffavento,  welches  von  den  Genuesen  
 vergeblich  belagert  wurde. 
 Endlich  traf  dies  Felsenschloss  bei  dem  Antritte  der Herrschaft  
 Venedigs  (1486  n.  Ch.)  dasselbe  Schicksal,  wie  alle  
 ändern  festen B u rg en ;  es  wurde  geschleift,  und  zwar  aus  dem  
 eiteln  Grunde,  damit  dasselbe  nicht  fernerhin .als Zufluchtsort  
 von Missvergnügten  und  offenen Feinden  der Regierung  dienen  
 sollte. 
 2.  H ila r ió n . 
 Auf  einem  wenig  niederem  Felsenhaupte  als  Buffavento  
 stehen  die Ruinen  von  St. H i l a r ió n ,  einige  Meilen  über  Kery-  
 neia  auf  derselben  nach  Westen  fortlaufenden  Gebirgskette.  
 Dieses  Schloss  hatte  ehedem  im Heidenthume  seine Benennung  
 von  dem  Liebesgotte  erhalten,  der  hier  einen Altar  hatte.  Man  
 erzählt,  dass  der Heilige H i l a r i ó n   die  daselbst  wohnhaft  gewesenen  
 Teufel  ausgetrieben  h ä tte,  worauf  der  Ort  nach  ihm 
 benannt  worden  sei.  E r  starb  in  einem  hohen  Alter  im  Jahre  
 371  und  wurde  in  einem  Garten  begraben,  wo  je tz t  die  ihm  
 geweihte  Kirche  steht. 
 Ueber  die Zeit  der  Erbauung  dieser Veste  verlautet nichts,  
 eben  so  wenig  ist  der  Erbauer  derselben  bekannt. 
 J o h a n n   von  I b l im,   Regent  während  der  Minderjährigkeit  
 von  Heinrich  I . ,  flüchtete  sich ,  von  Kaiser  Friedrich  II.  
 verfolgt,  mit  seinen  Anhängern  hieher  und  würde  sich  ohne  
 Zweifel  erfolgreich  gegen  seine  Feinde  vertheidiget  haben,  
 wenn  es  zu  einer  Belagerung  gekommen  wäre.  Da  aber  der  
 Kaiser  nach Europa  zurückkehren  musste,  so  änderte  sich  die  
 Lage  I b l ims   und  es  erschien  nun  er  als  Belagerer  dieser  
 V e ste,  in  die  sich  die  von  Friedrich  II.  eingesetzten Regenten  
 Ba r l a s ,   Bes  san und Gi lb er t  verbargen.  Erbe zwang  jedoch  
 diese  Veste  (1231  n.  Ch.),  nachdem  die  Hungersnoth  daselbst  
 auf  das  höchste  gestiegen  war. 
 Ebenso  hat  sich  wieder  im  wechselnden  Glücke  die  k ö nigliche  
 Familie  diese Burg  als Zufluchtsort  erk o ren ,  nachdem  
 die  Truppen  des Kaisers  Friedrich II.  von Syrien  nach  der  von  
 Soldaten  entblössten  Insel  kamen,  und  da  Gräuelthaten  aller  
 Art  verübten. 
 Endlich  wurde  St.  Hilarion  auch  von  den  Genuesen  im  
 Jahre  1373  belagert,  jedoch  vergeblich. 
 Zu gleicher Zeit wie des Castello della regina  tra f auch diese  
 Burg  und  zwar  aus  demselben  Grunde  das  Schicksal  der Zerstörung. 
 3.  Can tar a . 
 Was  endlich Ca n t a r a   betrifft,  von  dem  gleichfalls  noch  
 Ruinen  in  der  östlichen  Fortsetzung  desselben  Kalkgebirges  
 vorhanden sind, so diente es ebenfalls Flüchtigen  zum zeitweiligen  
 Aufenthalte.  Ro s s i ,   einer  der  fünf  von  Kaiser  Friedrich  II.  
 eingesetzten  Regenten  floh  von  I b l im   verfolgt  hieher,  es  ergab  
 sich  aber  diese Burg  dem  kaiserlichen Heere  als  derselbe  
 von  Syrien  kommend  in  Cypern  landete,  gelangte  jedoch  bald  
 wieder  in  des  Königs  Heinrich  I.  Hände,  indem  nach  der  
 glücklichen Landung  I bl i m s   in  Famagosta  die Cyprioten Muth  
 fassten  und  die  Kaiserlichen  erschlugen.  Auch  hier  wiederholt