Südalbanien nach Italien und Sicilien, fehlt aber weiter im
Westen.
Der Oelbaum ist unter denselben Verhältnissen wie der
Johannisbrodbaum einheimisch, aber weit mehr geschätzt.
Auch seine wild aufgeschossenen Aeste werden nicht selten
veredelt und dann zu mächtigen Bäumen herangezogen. Unter
allen Bäumen erreicht er die bedeutendste Mächtigkeit, sein
hohler Stamm verjüngt sich nach aussen immer fort und frischgetriebene
Aeste wachsen und tragen wie junge Stämmchen.
Bei Morphu steht der bedeutendste Olivenhain aus sehr alten
Stämmen, so auch bei Kithrea. Seine Verbreitung durch das
ganze Gebiet ist bekannt.
Diese wenigen Arten von Bäumen, die in der Physiognomie
der Landschaft deswegen eine so hohe Bedeutung besitzen,
weil sie die am meisten vorherrschende Gruppe in der
Vegetation bilden, bedecken einen ansehnlichen Theil von Cypern.
Grade hierdurch werden die ersten und wichtigsten ganz allgemeinen
Umrisse des Typus der Mediterranflora dieser Insel
mehr als den anderen aufgedrückt.
Vorwaltend und bezeichnend ist in. diesem Gebiet die
Masse von Sträuchern sowohl nach Verschiedenheit der Arten,
als nach der weiten Verbreitung der einzelnen Arten. Einige
bedecken allein weite Ebenen oder Berglehnen, andere treten
verbrüdert auf und nehmen im Vorgebirge oder im Hügellande
weite Strecken e in , noch andere stehen zerstreut zwischen
anderem Gebüsch oder treten ganz vereinzelt auf.
Auf den Höhen im Schatten der Schwarzföhre rankt an
feuchteren Stellen hingestreckt Rubus fruticosus in Gesellschaft
von Pteris aquilina ganz in derselben Weise wie sonst durch
das ganze Gebiet. Vom Gebirge hinab findet man bis zum
Hügelland keine häufig verbreiteten Mediterran-Sträucher, nur
Cistus salviaefolius ist an den Bergseiten zwischen dem sehr
häufigen Cistus creticus eingestreut und beide überziehen weite
Lehnen, welche „Cistarga“ genannt werden. Diese Cistrose mit
zarten, weissen Blumen ist unter allen ihrer Familie am weitesten
verbreitet und reicht auch in Cypern selbst bis in die
Tracheotis hinab. Formen von Sträuchern, die allgemein durch
die Mittelmeerländer verbreitet sind, erscheinen erst, sobald
einige die Insel allein auszeichnenden zurücktreten und zwar
auf der Südseite in der Höhe von Omodos, also 2700—3000
Fuss über Meer. Die immergrüne Quercus caliprinos var.
echinata ist mit Calicotome villosa, Ulex europaeus, Paliurus
australis mehr oder minder verbrüdert, um die noch Smilax
aspera mit Asparagus horridus an durch Feuchtigkeit mehr begünstigten
Stellen oft das stachlige Freundschaftsband winden.
Der Wald ist hauptsächlich durch Pinus maritima vertreten.
Wie dieser Baum den Inselhöhen unterhalb 4000 Fuss ein
weichgrünes Aussehen verleiht, ebenso ist es, die Gruppe
dieser durch alle Gegenden unseres grossen Gebietes allgemein
verbreiteten Sträucher, welche der Insel durch die dunklere
Färbung einen noch deutlicheren, das ganze Reich vertretenden
Charakter aufprägt. In den tieferen Beständen der Seekiefer ist
der grosse Complex des hohen Hügellandes am Südabhange
der Troodosgruppe mit diesem stachlig-dornigén Niederwald bedeckt,
ebenso die Vorberge der Nordküste zwischen Cap Kor-
machiti und Carpasso. In dem kalkhaltigen Mergel und Con-
glomeratboden gedeihen Sträucher überall auf der Insel vortrefflich,
erreichen nicht selten die Höhe eines Halbbaumes und
im Stämmchen die Stärke eines Schenkels. An mehreren Stellen
stehen Gruppen von dornen- und stachellosen Lorbeeren
und Rhamnus Alaternus, welche den Schmuck dieser das ganze
J a h r hindurch grünenden Landschaften vervollständigen.
In diesen umfangreich auftretenden immergrünen Strauch-
wäldern sind einige der ganzen Mittelflora angehörige Sträucher
eingesprengt, die durch ihre grauen Blätter Mannigfaltigkeit
der Färbung hervorbringen, im Winter aber ihre
Blätter abwerfen. Der schlanke Strauch des Styrax offit
cinalis mit der niedrigen Anagyris foetida von Pistacea Tere-
binthus begleitet, stehen immer zerstreut im Strauchlande und
nicht selten klettern zwischen ihren Aesten Clematis cirrohosa
und LoniceraEtrusca empor, als würden sie die steifen Formen und
Stacheln der weit zahlreicheren dunkelgrünen Nachbarn fürchten,
Ueberall, wo Flüsse in das Mittelmeer münden oder Bâché
sich mit deu Flüssen verbinden, sind die Geröllufer bis tief