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 Stifters  ohne  preisende  Epitaphien,  obgleich  dieser  Fürst,  ein  
 Freund  der  Wissenschaften*)  und  der  Künste,  sich  für  das  
 kleine  Königreich  den  Namen  des  G iro ssen   erworben  hatte. 
 Das  Innere  der  Abtei  Bellapais. 
 Unmittelbar  vor  der  Thüre  des  grossen  Refectoriums,  das  
 je tz t  Rindern  zum  Aufenthalte  dient,  steht  ausser  den  Bogen 
 *)  T h o m a s   v o n   A q u in o   ha t  ihm  sein  Buch  „Von  der  Regierung  
 der  F ü rs te n “  dedieirt. 
 des  Corridors  (Kreuzgang)  ein  gut  erhaltener  antiker  Sarkophag  
 aus  weissem  parischen  Marmor  mit  prachtvollen  Verzierungen  
 en  relief —  Blumengehänge  von  einem  Genius  getragen. 
   Wahrscheinlich  im  Lande  gefunden  diente  er  in  
 der  Abtei  als  Wasserbehälter,  wie  die  am  Grunde  angebrachten  
 Oeffnungen  nur  zu  deutlich  darthun.  Nun  auch  
 dieser  Bestimmung  fremd  geworden,  steht  er  wie  die  Bogengänge  
 verödet,  nur  dem herumirrenden Viehe  und  den Fledermäusen  
 *)  zum  Aufenthalte  dienend. 
 So  viel  b e k a n n t,  h a t  die  Zerstörung  der  Abtei  nicht  
 der  Zahn  der  Zeit,  sondern  die  vernichtende  Hand  des  
 Menschen  b ew irk t,'  ja   ihrem  Dasein  eine  verhältnissmässig  
 nur  kurze  Frist  gegönnt,  denn  schon  mit  der  Uebergabe  der  
 Festung  Keryneia  an  Jakob  Hs  (1464)  wurde  dieser  prachtvolle  
 für  ein  Jahrtausend  genügende  Bau  unbewohnbar  gemacht. 
   L e   B ru n * * )  gibt  noch  im  Jah re   1700  ein  Bild  der  
 Abtei,  welches  dieselbe  keineswegs  als Ruine  zeigt,  au'ch  b e schreibt  
 derselbe  mehrere  Räumlichkeiten  und  Gemächer,  
 die  gegenwärtig  nicht  mehr  zugänglich  sind. 
 Seltsames  Geschick!  Während  dieser  königliche  Bau  
 nunmehr  seinem  gänzlichen  Untergange  n ah e t,  grünen  ringsherum  
 in  fast  ungeschwächter  Lebensfülle  noch  jen e   altergrauen  
 Oliven,  die  wahrscheinlich  schon  die  sorgsame  Hand  
 seiner  ersten  Bewohner  pflegte. 
 3.  D a s   K lo s t e r   A c h e r o p i th i   (rj 'AxeqonoiriTog) 
 gehört  zu  den  grössten  und  besterhaltenen  Klöstern  der  
 Insel.  Es  liegt  h art  am  Meere  auf  einem  hervorragenden  
 Sandsteinfels,  unter  dem  sich  eine  Grotte  befin d e t,  mit  dem  
 besten Wasser,  das  reichlich  hervorquillt.  Nur  wenige Mönche  
 bewohnen  dasselbe,  auch  ist  die  Kirche  des  heil.  Pantaleon  
 mitten  im  Hofraume  ohne  alle  Auszeichnung.  Wir  bewohnten 
 *)  P te ropus  aegyptiacus  Ge o f  r.  Von  den  einheimischen  Nyctocorax  
 genannt. 
 **)  Voyage  au  L evant  tab.  128.