bung von Peristerona b ild e t, und vom austretenden Pediäs
jährlich überschwemmt wird. Ein am 23. April von diesem
Boden mitgenommenes zweifaustgrosses Stück stellte einen
unebenen von Klüften durchsetzten brüchigen Klumpen von
gelblich-grauer F a rb e dar. Die erdige Masse war homogen
ohne Beimischung von gröberem Sand und anderen fremdartigen
Theilen mit Ausnahme einiger unzersetzter Fragmente
von Blättern und gab auch verkleinert ein gleichförmiges
feines Pulver.
Geglüht färbten sich die kleinen Klümpchen bald d unkelbraun
und schwarz durch die Verkohlung der in ihnen
befindlichen organischen Substanzen, und entwickelten zugleich
Ammoniak. Dabei wurde die Masse etwas geröthet und fast
steinhart. Chlorwasserstoffsäure löste einen Theil m it' heftigem
Aufbrausen auf, Ammoniak fällte aus der Lösung in
gelben Flocken eine reichliche Menge von Eisenoxydhydrat
und Thonerde. In der filtrirten Flüssigkeit brachte Oxalsäure
einen starken Niederschlag hervor, jene von diesem getrennt
gab überdies nicht undeutliche Spuren von Bittererde zu erkennen.
D e r Niederschlag von Eisenoxyd und Thonerde neuerdings
mit Chlorwasserstoffsäure behandelt, liess mit molybdänsauren
Ammoniak eine eben nicht sehr geringe Menge von
Posphorsäure ersehen. Die auf dem Filter nach der ersten
Lösung zurückgebliebene unlösliche Substanz zeigte ausgewaschen
sehr feine , fast durchaus gleiche Quarzkörner. Es
enthält also diese Ackererde viel Thonerde, Kieselsäure als
Quarz, Kalk und Eisenoxyd und ausserdem noch organische
Substanzen, Ammoniak, Bittererde, Kohlensäure und Phosphorsäure.
Eine genauere, quantitative Analyse von dieser Erde
wurde im chemischen Laboratorium des Herrn Professors
Dr. J . R e d t e n b a c h e r von Herrn J. F o r s t n e r ausgeführt,
aus welcher in der T h at eine grosse Uebereinstimmung dieser
E rde mit dem Nilschlamm hervorgeht, mit dem einzigen
Unterschiede, dass die Erde von Peristerona ungleich mehr
Kalk und weniger Alkalien als dieser enthält*).
*) Analyse der Ackererde von Peristerona in Cypern.
1. Bestimmung des Wassers. 2-257 Gr. E rd e wurden bei 1 0 0 0 getrocknet,
der Gewichtsverlust betrug 0-067 Gr. entsprechend 2-96 % Wasser.
2. Bestimmung des Ammoniaks. 5-7276 Gr. Substanz mit Natronkalk
geglüht, wurden durch das entweichende Ammoniak 0-500 norm. Salzsäure
gesättigt. Diesem entsprechen 0-14 °/0 Ammoniak.
3. Bestimmung der organischen Substanz. 1-1265 Gr. Substanz wurden
zur Zerstörung der organischen B e s ta n d te ile im Pla tin tieg e l geglüht und
der dadurch ätzend gewordene Kalk durch kohlensaures Ammoniak wieder
in kohlensauren Kalk übergeführt.
Der Gewichtsverlust betrug 0-086 oder 7-63 °/0
Davon ab : W asser 2 9 6
Ammoniak 0-14
so entfallen au f organische S ubstanz 4-53 °/0
4. Bestimmung des in Salzsäure unlöslichen T h e ile s, ferner der Alaunerde,
des Eisenoxyds, des K a lk e s , der Magnesia und der Alkalien. Hierzu
wurden 4-111 Gr. E rd e verwendet. Der in Salzsäure unlösliche Theil wog
2-00 Gr. und b e träg t somit 48-64 °/0.
Alaunerde sammt Eisenoxyd und Phosphorsäure wog 0-699 Gr., entsprechend
17 °/o-
Das Gewicht des kohlensauren Kalkes b e tru g 1-0125 G r., entsprechend
24-62 %.
Das Gewicht der als phosphorsaures Salz gewogenen Magnesia war
0-103 Gr., enthaltend 0-0779 Gr. kohlens. Magnesia. Diesem entspricht
1-79 °/0 kohlens. Magnesia.
Die Alkalien wurden als schwefesaure Salze gewogen: 0-086 Gr. —
Darin sind enthalten: ätzendes Alkali 0-037, entsprechend 0.90 °/o Natron.
De r Niederschlag von Alaunerde und Eisenoxyd w u rd e , nachdem er
geglüht und gewogen war, in Salzsäure gelöst und das Eisen mit Chamäleon
titrirt. So wurden 6-74 °/0 E isen o x yd gefunden.
5. Zur Bestimmung der Phosphorsäure wurden 6-364 Gr. E rd e verwen
d et, die Phosphorsäure als Magnesiasalz gewogen: 0-0287 Gr. Dieses
en th ä lt: 0-0183 Gr. Phosphorsäure, entsprechend 0‘28 °/0.
Werden von 17-00 °/o
6-74 % Eisenoxyd und
0-28 °/o Phosphorsäure abgezogen,
so entfallen 9-98 °/o au f die Alaunerde.
6. Bestimmung der Schwefelsäure. 5 3195 Gr. E rd e gaben 0-006 Gr.
schwefelsauren Baryt oder 0-00206 Gr., entsprechend 0-039 °/9 Schwefelsäure.
— Nimmt, man a n , dass die Schwefelsäure an Ka lk gebunden i s t , so ent-
U n g e r und K o t s c h y , die Insel Cypem. 28