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 Idalia  einen  beträchtlichen  Zufluss. 
 Von  den  übrigen Flüssen  der Insel  sind  nur  noch  einige  
 aus  dem  Troodos-Stocke  entspringende  und  nach  Norden,  
 Westen  und  nach  Süden  divergirende  Flüsschen  von  einiger  
 Bedeutung.  Die  beiden  Flüsse,  von  denen  der  eine  — Xero-  
 Potamos  das  Thal  von Evriko,  der  andere — Klareos-Potamos  
 das  Thal  von  Levka  bewässert,  laufen  beinahe  parallel  nach  
 Norden,  dagegen  hat  der Fluss  von Chrysoku  anfänglich  eine  
 ostwestliche  Richtung,  die  er  erst  bei  der  Vereinigung  seiner  
 beiden  Arme  in  die  nördliche  Richtung  abändert.  Viel  weiter  
 auseinander  liegende  Quellen  hat  der  Kairopotamos,  der  sich  
 bei  Kuklia  mündet,  indem  er  einen  Theil  seiner Zuflüsse  aus  
 den  Bergen  von  Omodos,  den  ändern  Theil  von  dem  rauhen  
 Gebirgsstocke  des  Klosters  Kikku  erhält.  Dem  ungeachtet  
 steht  er  an  Wasserreichthum  dem  aus  dem  Troodos  kommenden  
 Lykos  nach,  der  die  Gegenden  von  Episcopi,  Colossi  
 und  die  Halbinsel  Acrotiri  im  Ueberflusse  mit  Wasser  versorgt. 
   Die  übrigen  Flüsschen, welche  von Limasol  bis  Larn ak a  
 aus  den  Gebirgen  von Machera und  St.  Croce  kommend,  meist  
 nach kurzem Verlaufe  in  das Meer  gehen,  sind  obgleich mehrere  
 derselben  eigene  Namen  besitzen,  wie  z.  B.  Garilli,  Basilo-  
 potamos,  Pentachino  u.  s.  w.  dennoch  höchst  unbedeutend  
 zu  nennen. 
 Alle  diese  Flüsse  und Bäche  der Insel  führen  ohne Ausnahme  
 im Sommer  kein Wa sser  in  ihren  unteren Theilen,  und  
 selbst  näher  ihrem  Ursprünge  ist  ihre Wassermenge  nur  sehr  
 gering,  da  dasselbe  durch  zahlreiche  Gräben  und  Wasserleitungen  
 auf  naheliegende  Felder  geführt  wird.  So  sah  ich  
 zu  meinem  Erstaunen  schon im Monate April  aus  einem mitten  
 im  trockenen  Flussbette  des  Pediäs  bei  dem  Dorfe  P e ra   gegrabenen  
 Brunnen,  Wasser  schöpfen*).  Der  Reisende  über*) 
   Hier  war  es,  wo  man  im  Jah re   1836  nach  Wasser  grabend  auf  
 eine  bronzene  wohlerhaltene  Statue  stiess,  die  von  den Bauern  des  Metalles  
 wegen  zerhackt  und  die  Oka  zu  5 P ia s te r  verkauft  wurde.  L.  R o s s ,   R e i s 
 e n   etc.  p.  162. 
 setzt  daher  vom  Monate April  angefangen  alle  diese Wa sserrinnen  
 mit  Leichtigkeit  ohne  alle  Brücken. 
 Nur  von  den  beiden  grösseren  Flüsschen  sind  die Mündungen  
 so  versumpft,  dass  man  selbst  zur  trockensten  Zeit  
 nicht  ohne  Benützung  der  rohen  Ueberbrückungen  hinweg  
 kommen  kann.  Die  meisten  kleineren  Flüsschen  verlieren  
 sich  schon,  bevor  sie  die  See  erreichen,  im  Sande.  Im Winter  
 hingegen  füllt  sich  nicht  nur  das  oft breite  und  tiefe  Flussbett  
 mit  Wasser,  sondern  dieses  tritt  sogar  über  die  Ufer  und  
 breitet  sich  weithin  über  das  ebene Land  aus.  Dieser Fall  findet  
 namentlich  bei  dem  Pediäs  statt,  der  deshalb  dem  ganzen  
 Thale  durch  den  hinterlassenen  Schlamm  eine  solche  Fru ch tbarkeit  
 ertheilet,  dass  er  mit  dem  Nil  verglichen  wird. 
 Der  grosse  Wechsel  des  Wassers  in  den  verschiedenen  
 Jahreszeiten  ist  zugleich  auch  die Ursache,  dass  sich  in  demselben  
 keine  Fische  erhalten  können.  Nur  mit  Mühe  gelang  
 es  uns,  in  einigen  Tümpeln  des Flusses  von Morphu  und  des  
 Baches  bei  Mazoto,  einige  kleine  Fischchen  zu  bekommen,  
 die  streng  genommen  nicht  einmal  zu  den  Süsswasserfischen  
 gehörten,  sondern  vom  Meere  in  die  Flüsse  kamen.  Dieselben  
 waren  ein  Barbus,  den  man  hier  Bagßovvia  nennt  und  
 Mugil  cejjhalotes  Cuv. -—Kecpabov. 
 Im  Allgemeinen  sind  die  Flussbette  tief  eingerissen,  
 sowohl  nahe  dem Ursprünge  des  Flusses  wo  sie  meist  engen  
 Gebirgsspalten  folgen,  wie  z.  B.  der  Pediäs  von  seinem  Ursprünge  
 bis  nach  H.  Herakliti,  als  in  der  Ebene,  die  sie  
 •durchfurchen  und  in  den  lockeren  aufgeschwemmten  Thonschichten  
 mehrere  Klafter  tiefe  Rinnsale  aushöhlen.  Sowohl  
 der  Pediäs  und  seine Nebenzweige,  als  der Fluss  von Morphu  
 können  als  Beispiele  angeführt  werden. 
 Alles  Wasser  der  Flüsse  ist  geschmacklos  und  zum  
 Trinken  geeignet,  nur  wird  es  durch  den  langen  oberflächlichen  
 L au f  je   weiter  vom  Ursprünge  entfernt,  desto  fader;  
 indess  ist  in  den  Niederungen  des  Landes  das  Flusswasser  
 dennoch  die  einzige  Quelle  der  Erfrischung. 
 Die  besseren  und  ergiebigeren  Quellen  finden  sich  nur  
 im  höhern  Gebirge,  obgleich  auch  hier  die  Temperatur  der