Berechnet Gefunden wurde
C —¡ 51-751 ........................ 51-828
H ¡ J 6-582 . . . . . . 6-787 ■
O = 16-342 ........................ 15-978
P b O = 25-325 ........................ 25.407 loo H l Hh h
Das Hydrat der mit dem Bieioxyde in Verbindung stehenden
H a r z s ä u r e hat demgemäss die Formel C3S H3(, O I0>
Nachdem aus dem weingeistigen Auszuge des Ladanums
mit essigsaurem Bleioxyd die Harzsäure vollständig gefällt war,
wurde aus der abfiltrirten Flüssigkeit das Blei mit Schwefelwasserstoff
en tfe rn t; die vom Schwefelblei abfiltrirte Flüssigkeit
hinterliess beim Eindampfen ein l i c h t g e l b e s , we i c h e s
n e u t r a l e s H a r z , das getrocknet und analysirt wurde. Die
Verbrennung desselben ergab:
Kohlenstoff ~ 82-612
Wasserstoff ~ 10-219
Sauerstoff H 7-169
f 100 .
Aus diesen Resultaten lässt sich die Formel C3„ H24 Os
berech n en , welche folgende gut stimmende Zusammenstellung
g ib t:
C = 82-785 , ........................ 82-612
H — 10-344................................ 10-219
O = 6-898................................ 7-169
100 100
Es frägt sich nun noch, ob dieselbe Pflanze nicht auch
in anderen Lände rn dasselbe Product liefert. Was Creta b e trifft,
wo dieser Cistus vielleicht noch verbreiteter als in Cy-
pern vorkömmt, so ist es bekannt, dass von da ein Ladanum
in Form kleiner gewundener Kuchen (Ladanum in tortis) *)
im Handel vorkommt, und zwar viel häufiger als das in Bla*)
Dieses Ladanum ist in E u ro p a immer verfälscht , und ein P ro duct
aus Weihrauch, Benzoe und anderen Substanzen.
senform (Ladanum in massis) der Insel Cypern. Dasselbe
wird jedoch nicht aus den Barthaaren der Ziegen, sondern
auf eine andere dieselben in ihrer Wirkung gleichsam nachahmenden
Weise gewonnen. Man bedient sich nämlich eines
rechenartigen Instrumentes, dessen Zähne lederne in doppelten
Reihen stehende Riemchen von einiger Länge darstellen.
Zur Zeit der Blüthe dieser Pflanze bei grösser Hitze und
Windstille werden die Sträucher mit Gewalt damit überfahren
und dann das an den Riemen sich anhängende Harz abgeschabt.
T o u r n e f o r t gibt davon eine Abbildung (Voyage du
Levant I. 102. t. 8). Ich sah ein solches Instrument, dort sq -
yccözYiQiQV genannt, in Athen bei Hrn. Dr. L ä n d e r e r . Ersterer
berichtet, dass ein Mann, wenn er den Tag über fleissig ist,
ungefähr eine Oka (2 Pfd.) Ladanum zusammenzubringen im
Stande is t, auch gibt er an, dass die Verunreinigung dieser
Substanz durch feinen schwärzlichen Sand gang und gäbe sei.
Auch P o c o c k e hat ein ähnliches Instrument, welches,
da es einem Kreuze ähnlich s ie h t, aravoog genannt wird, in
Cypern gesehen. Es kommt einem kleinen Bogen sehr gleich
(A descript. of the E a st etc. Taf. 32. C .), an dessen Querbalken
wollene, etwa 3 Fuss lange Fäden angebunden sind.
Im Maimonat, so erzählt er, streiche man diese Wolle über die
Blätter der Pflanze, und wenn die balsamische Substanz an
dieselben angeklebt is t, so lege man das Instrument an die
Sonne und ziehe das Harz, wenn es warm ist, von der Wolle
ab. Eben sn gewinne man das Harz von den Bärten der
Ziegen, nur mache dessen Reinigung viel zu schaffen. Das
gemeine Volk — so fährt er fort vermischt, um das Gewicht
schwerer zu machen, dieses Harz mit Sand und es
heisst dann bei den Materialisten „Labdanum in to rtis“ und
wird auf solche Weise gemeiniglich verkauft. Wenn es aber
vom Sande rein i s t , ist es wie weiches Bienenwachs und
heisst Labdanum liquidum.
Eine ähnliche Angabe macht auch J. M a r i t i (Viaggi
per l’isela di Cipro p. 276). Nach ihm geschieht die E in sammlung
des Ladanum schon im Monate Mai und zwar sowohl
aus den Bärten der Ziegen, als durch ein Instrument,