
 
        
         
		dem  ganzen  Reich  angehörige  krautartige  Pflanzen,  die  sich  
 von  der Küste  bis  4000 Fuss  allgemein  verbreitet  zeigen,  während  
 andere  nur  den  höher  gelegenen  Gegenden  angehören. 
 Auf  der  Kuppe  des  Troodos  waren  es  hauptsächlich  
 zwei  einjährige Pflanzen,  Calamintha graveolens  und  Veronica  aci-  
 nifolia,  die,  eben  im Entwickeln  begriffen, wegen  ihrer Häufigkeit  
 Erwähnung  verdienen.  Ueberall,  wo  der  Boden  seit  einiger  
 Zeit  vom  Schnee  befreit  hinlänglich  Feuchtigkeit  noch  enthält,  
 sprossen  diese  zwei  Pflanzen  hervor  und  trugen  den  20.  Mai  
 bereits  Knospen.  Zerstreut  und  einzeln  umherstehend  an  den  
 der  Vegetation  günstigen  Orten  des  Schwarzföhrenwaldes  gedeiht  
 Viola  tricolor  var.  agrestis,  Cerastium  viscosum,  Scleranthus  
 annuus,  Erophila  verna,  Festuca  rigida,  Lithospermum  arvense,  
 Lamium  amplexicaule,  Erodium  pusillum;  doch  sind  alle  diese  
 nicht  häufig  vertreten.  Noch mehr  versetzen  uns  hier in  unsere  
 Heimath  Calamintha  Clinopodium,  selbst  an  den  sterilsten Orten  
 wachsend,  mit  Potentilla  hirta,  ja   in  Gesellschaft  der  früher  
 erwähnten  einjährigen  wächst  in  feuchtem  Boden  Taraxum  offi-  
 cinale,  Bellis  perennis,  Erodium  cicutarium,  Myosotis  refracta.  
 Die Massen  von Pteris  aquilina  und Kubus  frutioosus  überbieten  
 sich  hier  an  Häufigkeit.  Endlich  begegnen  an  der  Nordseite  
 unter  der  Kuppe  ein  Holosteum  mit  Cystopteris  fragilis  und  
 Asplenium  viride  nicht  seltener. 
 Der allgemeinsten Verbreitung  erfreuen sich durch die Insel  
 von  4000  Fuss  bis  zur  See  hinab:  Bromus  madritensis  und  
 Bromus  tectorum,  Poa  bulbosa  var.  vivipara,  Asphodelus  ramosus,  
 aus  dessen  gedörrten  Wurzeln  ein  Mehl  bereitet  wird,  um  es  
 beim Zuckerwerk für Pasta zu verwenden.  Conium maculatum  tritt  
 oft  in  grossen  Massen  wie  beim  Kloster  Chrysoroiatissa  auf.  
 Smyrnium  Olusatrum  ist  die  Zierde  aller  Feldraine,  Papaver  
 Bhoeas  übertüncht  die  weissen  Saatfeldern  der  Kalkmergel  mit  
 Purpur,  Trifolium  stellatum  bedeckt  weite  Strecken  der  Hügel  
 aus  zersetztem  pyrogenem  Gestein  am  nördlichen  Fuss  vom  
 Maschera,  wo  auch  Erophaea  boetica  von  4000  Fuss  herabsteigend  
 bei 400 Fuss  über Meer  auf hört.  Vermehrt  werden  diese  
 Arten  von  2000 Fuss  hinab  noch  durch Phalaris minor,  Stipa  tor-  
 tilis,  Polypogon  monspeliense,  Allium  nigrum  welches  alle  Saatfelder  
 durchwuchert  und  durch  seine  Häufigkeit  das  Getreide  
 verdrängt.  Die Meerzwiebel,  Urginia  Scilla,  liegt  zahlreich  vom  
 Strande  an  bis  weit  über Lefkera  im Mergel  auch  an  dem  nördlichen  
 Fuss  des Maschera  in  dem  pyrogenen Gestein  hinauf  und  
 wuchert  in  vielen  hügligen  Stellen  der Küstengegend so, dass man  
 Schiffe  damit  beladen  könnte.  Chrysanthemum Coronarium  überzieht  
 alle  ^Taus-Terrassen der Städte und Dörfer und ebenso  die im  
 Herbste  umgestürzten  Felder,  ist  überhaupt  eine  der verbreitetsten  
 Blumen  der  wärmeren  Inselzone.  Notobasis  syriaca  wird  in  
 vielen  Gegenden  eine Landplage,  weil  die  Saaten  von  ihr  überwuchert  
 und  zum  grössten  Theil  dann  erstickt  werden.  Echium  
 elegans  wandelt  hier  allein  an  den Hügeln  der  Küstengegenden  
 ganze  Seiten  zu  einem  dichtgewirkten  Blumenteppich  um,  fehlt  
 aber  von  Italien weiter  nach West.  Sinapis  alba  ist  ein Unkraut  
 in  der Gerste  und  der  nächsten Umgebung  der Städte.  Als Ru-  
 deralpflanze  vertritt  bei  Mangel  von  Chenopodium  und Amaran-  
 thus  deren  Stelle  Mesembrianthemum  crystallinum  mit Momordica  
 Elaterium  und  einigen  ändern,  ebenfalls  in  der ganzen Mediterranflora  
 verbreiteten  Pflanz en. 
 Endlich  mögen  zum  Schluss  noch  jene  Pflanzen  genannt  
 sein,  die  wohl  dem  ganzen  grossen Gebiet  angehörend,  auf der  
 Insel  nur  an  gewissen  Standorten  gedeihen.  So  belebt  Scirpus  
 littoralis  nur  die  brackigen  Sümpfe  in  der  Küstennahe  und  erreicht, 
   in  dichten  Gruppen  beisammen,  stehend,  die  Höhe  von  
 sechs  Fuss.  Scilla  autumnalis  und  Narcissus  serotinus  blühen  
 den  Winter  hindurch  bei  Papho.  Die  Flur  der  Orchideen  ist  
 ebenso  herrlich  und  reich,  zumal  auf  den  Südabhängen  von  
 Kalkmergel,  wie  auf  den  meisten  Inseln.  Statice  sinuata  blüht  
 das  ganze  Jah r  hindurch  und  belebt  mit  dem  intensiven  Blau  
 den  Strand.  Aetheorhiza  bulbosa  hat  sich  in  die  dichten  rasigen  
 Büsche  von  Juncus  maritimus  zum  Schutz  ihres  zarten Wuchses  
 geflüchtet.  Ferula  communis  var.  Anatriches  liebt  die  Nähe  der  
 See  und  ist  im  Hügellande  seltener  anzutreffen.  Kanunculus  
 bullatus  schmückt  mit  gelben  Blumen  den  Boden  im  Winter.  
 Ficaria  ranunculoides  ist  ein  Erstling  der  Gegend  um  Prodro-  
 mos  im  März,  Cistus  monspeliensis  häufig  am  Capo  Gatto  und  
 bei  Chrysoku,  so  Hypericum  crispum  im  Mergelboden,  Erodium 
 U n g e r   und  K o t s c h y ,   die  Insel  Cypem.  9