Wäldchen vergleichen kann, das man füglich Anatrichium
nennen könnte.
Diese so ansehnliche Pflanze ist indess wie alle k ra u tartigen
Pflanzen der Tracheotis hinfällig, sobald der Sommer
heranrückt und hinterlässt demselben nur seine dürren Stengel,
aus denen die Einwohner eine Art leichter Stühle verfertigen.
Im Juli ist nichts mehr von dieser Pflanze über der Erde zu
sehen. Blätter und Stengel sind zerknickt und verbrochen
und da sie ausserordentlich leicht sind, auch vom Winde
grösstentheils davon getragen.
Gegend am Salzsee von Larnaka mit der Fernsicht auf Theke.
Wenn man in dem Anatrichium den Steppencharakter
der Vegetation völlig vermisst, so kommt er nichts desto
weniger dort zum Vorschein, wo muldenförmige Niederungen
Ansammlungen von Wasser gestatten, das im Sommer völlig
verdunstet und nur einen von Rissen durchfurchten mit
Salzefflorescenzen bedeckten Boden zurücklässt. Hier ist der
wahre Tummelplatz für Steppenkräuter und obgleich dergleichen
Boden hier auf der Insel von geringer Ausdehnung ist,
So hat er doch seine charakteristische Vegetation, wobei Hor-
deum maritimum L. und Spergularia marina B e s s., Polypogon
monspeliensis D e s f., und Suaeda fruticosa F o r s k. nicht fehlen.
Aus letzterer wird bei Kalopsida in der Nähe von Fa-
magusta Soda bereitet.
Von dieser Steppenvegetation sowohl als von jenen
kräuterreichen Bergmatten ist der Ausdruck völlig verschieden,
welchen die G e s t r ip p f o rm a t io n erzeugt. Das Gestripp u nterscheidet
sich von den niedern meist mannigfaltig durcheinander
gemischten Sträuchlein durch die viel grösseren, oft
zu kleinen Bäumchen herangewachsenen Sträucher, welche in
bei weitem grösserer Einförmigkeit ein starkes oft kaum
durchdringliches Dickicht bilden.
Zwei Straucharten oft von einander getrennt, nicht selten
jedoch unter einander vermischt, geben hier den Ton an und
beherrschen alles, was sich noch unter ihre Fittige stellt.
Diese sind, Pistacia Lentiscus L. und Juniperus phoenicea L.,
letzterer vielleicht einmal ein niederer Baum, je tz t durch
Ungunst des Klima’s und den störenden Einfluss des Menschen
zum Strauche degradirt.
Sowohl die eine als die andere Strauchart ist der Bewohner
von trockenem, steinigem Boden und da in üppigster
Verbreitung zu finden, fast nichts anders neben sich duldend.
Während aber der Wachholder durch sein Holz und seine
zähen Aeste, aus denen man Taue verfertigt, sich nützlich
macht, scheint der Lentiscusstrauch völlig unnütz und nur dazu
bestimmt etwas Besseres zu verdrängen.
Nur dort und da mischen sich auch andere Straucharten
darunter oder beherrschen auch wohl das Terrain ausschliesslich
für sich, wie Ulex europaeus L., welcher meist undurchdringliche
Verhaue bildet oder duercus caliprinos W e b b ., Myrtus
communis L., und Rhamnus oleoides L. Nur in höheren Theilen