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 Die  übrigen  festen  Schlösser  wie  Siguri,  Cave,  Potamia,  von  
 denen  auch  die  kleinsten  Reste  verschwunden  sind,  dankten  
 ihre  Zerstörung  gleichfalls  den  Venetianern. 
 Auch  auf dem  Cap Kormachiti,  dem  ehemaligen  KQOfifivov  
 (Zwiebelvorgebirge)  muss  einst  ein  festes  Schloss  gestanden  
 haben,  von  dem  aber,   wie  ich  sah,  nichts mehr  als  ein  zer^  
 störter  Wartthurm  übrig  ist. 
 Einer  von  den  fünf  Söhnen  Hugos  III.,  der  Connetable  
 Guido  warf  sich  nach  der Ermordung  seines Bruders  Amalrich  
 in  dies  Schloss,  welches  er  stark  befestigte. 
 Nach  einiger  Zeit,  als  sein  Bruder  Heinrich  II.  wieder  
 frei  in  sein  Königreich  zurückkehrte,  wurde  er  verfolgt,  ins  
 Gefängniss  geworfen  und weil  er  einer Verschwörung verdächtig  
 war,  musste  er  sogar  den  Hungertod  sterben. 
 Nicht  ferne  davon  deuten  Höhlungen  im  Sandsteine  und  
 Trümmer  von  Bausteinen  den  Ort  an ,  wo  die  alte  Stadt  Cor-  
 mia  stand. 
 Am  besten  unter  allen  diesen Vesten  ist Coloss i  erhalten.  
 Es  steht  eine  Stunde  von  Limasol  in  einer  der  fruchtbarsten  
 Gegenden  ein  grösser,  viereckiger  aus  Sandsteinquadern  erbauter  
 Festungsthum  mit  einer Mauerkrone  und  balkonartigem  
 Vorsprunge  zur Vertheidigung  des Thores  versehen.  Unter Heinrich  
 II.  (1286—1324)  erhielten  wie  bekannt  die  Joanniter  und  
 die  Templer  die  Erlaubniss,  sich  in  Limasol  der  erst  gegründeten  
 jungen  Stadt  niederzulassen,  die Umgebung  zu  bebauen  
 und  zu  befestigen.  Das  von  den  Tempelherrn  erbaute  Schloss  
 Colossi  wurde  später  von  den  Joannitern  neuerdings  befestigt  
 und  erhebt  sich  noch  je tz t  als  eine  ansehnliche  Warte,  die  
 nicht  nur  die Umgegend,  sondern  selbst Capo  gatto  beherrscht.  
 Es  ist  4  Stockwerke  hoch  und  dient  dermalen  als  Getreidemagazin  
 '  des  Herrn  F r a n c u d i ,   des  E ig en tüm e rs  eines  
 grossen  Landstriches.  Ein  in Marmor  ausgeführtes Wappen  der  
 Lusignane  ist  an  der  Ostseite  des  Thurmes  eingemauert. 
 Daneben  steht  eine  alte  Comthurey  der Ritter  des  heil.  J o hannes  
 in einem  keineswegs  besseren  Zustande,  nur  die  hier vorübergehende  
 treffliche Wasserleitung, ohne Zweifel auch ein Werk  
 der  Ritter ,  befeuchtet  noch  je tz t  wie  ehedem  die  ganze  Umgegend  
 bis  zum  Cap. 
 Man  vermuthet,  dass  hier  die  alte  Stadt  Curium  gelegen  
 habe. 
 III.  Alte  Bauwerke. 
 1.  Di eK a p e l l e  der  P h a n e r om e n  e,  das   a l t e   Ki t i o n   und  
 s ei n e   Ue b e r r e s t e . 
 Nicht  ferne  von  Larnaka  d.  i.  von  der  Marina  gegen  
 Westeü  zu,  befindet  sich  mitten  zwischen  Feldern  und  an  der  
 Stelle,  wo  sich  Wege  kreuzen,  eine  alte  in  Felsen  gehauene  
 Capelle,  die  gegenwärtig  Phaneromene  genannt  wird.  Da  sie  
 kaum  über  die  Erde  hervorragt,  so  würde  man  leicht  vorüber  
 gehen,  ohne  sie  zu  bemerken,  wenn  man  nicht  besondes  darauf  
 aufmerksam  gemacht  wird. 
 Was  auch  einst  ihre Bestimmung  war,  so  viel  ist  sicher,  
 dass sie  selbst  in  den  früheren Zeiten  nicht weiter  über  die Erde  
 hevorstand,  und  somit  schon  ursprünglich  in  dieselbe  versenkt  
 angelegt  wurde.  Dazu  bot  das  Conglomérat,  eine  in  der Umgegend  
 von  Larnaka  weit  verbreitete  und  leicht  zu  bearbeitende  
 Gebirgsart,  das  passendste Material.  Man  gewahrt  gleich  
 auf  den  ersten  Anblick,  dass  die  Felsmasse  hier  regelmässig  
 durch  beinahe  senkrecht  skarpirte Wände  in  einer  gewissen Ausdehnung  
 ausgehöhlt  und  der Raum  mit  grossen,  massenhaften  
 aus  Sandstein  bestehenden  Quadern  ausgekleidet  ist. 
 Statt  aber  wie  anderwärts  dieser  primitive  Bau  oben  
 blos  mit  einer  entsprechend  grossen  Steinplatte  zugedeckt  ist,  
 sehen  wir  hier  diese  dicke  Platte  an  der  Unterseite  in  einem  
 Bogen  ausgehöhlt. 
 So  weit  der  Bau  gegenwärtig  noch  erkenntlich  is t,  besteht  
 er  aus  zwei  Gemächern  oder  Abtheilungen  und  einem  
 nunmehr  ganz  verschütteten  Vorbaue.  Die  äussere  Abtheilung  
 eigentlich  das  Mittelstück,  ist  gegen  N.  0 .  offen  und  grenzt  
 an  den  zerstörten  Vorbau,  es  wird  von  einem  ungeheueren  
 Monolithe  gewölbartig  bedeckt.  Dieser  letztere misst  quer  über  
 4 Meter,  in  der  Breite  3'1  Meter  und  hat  an  seiner  dicksten