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 Tamarix  und  Vitex  Agnns  Castns  dicht  und  hoch  überwachsen.  
 Vom  äussersten Westen  bis  zum  tiefen Osten  tritt  diese  Einfassung  
 und  meist  in  vertraulichster  Gesellschaft  auf. 
 Dieselbe  Physiognomie  zeigen  die Bachufer  Cyperns,  nur  
 Tamarix  gallica  wird  im Osten  durch Tamarix Smyrnensis vertreten, 
   die  eben  so  reiche  Blüthenrispen  auf  schlanken  Zweigen  
 in  den  Lüften  wiegt. 
 Der Mastixstrauch,  Pistacea Lentiscus,  bekleidet  die  felsige  
 Nähe  des  Seestrandes  und  selbst  die  entfernten  Abhänge,  in  
 derselben Weise, wie  dies in  dem  steilen Küsfensaum  der meisten  
 Inseln  und  europäischen  Seegegenden  der  Fall  ist.  Das  beste  
 Mastixharz  gibt  der  Strauch  im  griechischen  Archipel,  zumal  
 auf  Chios.  An  mehreren  Stellen,  so  bei Pissuri  und  bei Tablu,  
 hat  dieser  Strauch  Myrtus  communis  und  Thymelea  Tartonreira  
 bisher  nicht  ganz  verdrängt. 
 Noch  sind  einige  Mediterransträucher  im  Strandgebiet  zu  
 erwähnen,  wie  Ariplex  Halymus,  der  zerstreut  und  in  Flugsand  
 fast  eingeweht  an  der  Nord-  und  Südküste  oft  am  äussersten  
 Meerstrand  seine  graugrünen Gruppen  bildet.  So wie  in  Spanien  
 und  auf  einigen  Inseln  wird  auch  bei  Larnaca  und  Famagosta  
 dieser  Halophyte  mit  dem  besten  Erfolge  im  Salzboden  zu  
 lebenden  Zäunen  benützt  und  bildet  dann  oft  sogar Halbbäume  
 von 8  Fuss Höhe  mit  armdicken  und  noch  stärkeren,  gedrehten,  
 am Boden  hingestreckten Aesten.  Dann  Thymelea hirsuta;  diese  
 wächst  weit  zerstreut  am  Strande  des  Capo  Gatto  und  an  anderen  
 Stellen. 
 Die  Gestrüppformation  ist  von  jener  der  Sträucher  wohl  
 nicht  so  verschieden,  wie  diese  vom  Wald;  aber  dennoch  bietet  
 sie  ein  ganz  eigenthümliches  Moment  für  sich  dar.  
 Die  Anzahl  der  Halbsträucher  oder  niedrigen  Holzgewächse,  
 welche  dem  ganzen  Floragebiet  gemein  sind,  ist  auf Cypern  
 durch  Artenzahl  nur  spärlich  vertreten,  aber  desto  grösser  das  
 Auftreten  in Massen.  Wie  an  allen Küsten  des Mittelmeeres,  so  
 kommen  auch  in  Cypern  holzig  werdende  Salzpflanzen  unter  
 denselben  Verhältnissen  vor.  Salicornia  herbacea,  Frankenia 
 hirsuta,  Salsola  fruticosa und das an trockenen Abhängen stehende  
 Zygophyllum  album  sind  die  häufigsten. 
 Das  anstossende Hügelland führt ein  dichteres dornig-stachliges  
 niederes Gestrüpp  von  Poterium  spinosum,  Satureja  spinosa,  
 Capparis  spinosa,  Ononis  antiquorum,  Fagonia  Cretica,  worunter  
 Lavendula  Stoechas  und  Cistus  monspeliensis  stellenweise  eingestreut  
 erscheinen.  Diese  Gestrüppformation  ist  aus  denselben  
 stachligen  Pflanzen  an  allen  Küsten  und  Inseln  bis  
 nach  Spanien  verbreitet,  ja   der  erste  dieser  Gestrüppsträucher  
 spielt  als  Brennmaterial  eine  nicht  unbedeutende  Rolle.  Die  
 Griechen  haben  in  ihren  Befreiungskriegen  alte  Schiffe  mit  
 trockenem  Poterium  spinosum  angefüllt,  die  sich  dann  als  Brander  
 gegen  die  türkische Flotte  gut  bewährt  haben.  Die Blätter  
 von  Cistus monspeliensis  werden  jung  gesammelt  und  als  Spinat  
 benützt.  Das  Hügelland  hat  in  Cypern  also  ein  solches  Aussehen, 
   wie  die  den  Strandgebieten  zunächst  liegenden  Höhen  
 der  übrigen  Küstenländer.  Weiter  suchen  wir  vergebens  nach  
 anderen Vergleichen  auf  der  Insel;  selbst  die  Felsen Vegetation  
 bietet  keine  Anhaltspuncte  zu  dem  ganzen  Gebiet. 
 Nachdem  die Bäume,  Sträucher  und Gestrüpppflanzen  die  
 äussere  Charakteristik  der  Mediterranflora  deutlich  bezeichnet  
 h ab en ,  soll  noch  der  Antheil  berücksichtigt  werden,  den  die  
 auf  der  Insel  wie  auch  im  ganzen  Gebiet  verbreiteten  peren-  
 nirenden  und  endlich  die  in  ihrem  Lebenscyclus  nur  einmal  
 blühenden  Pflanzen  auf  den  Mediterrancharakter  des  Eilandes  
 ausüben. 
 Im  Verhältniss  sind  es  nur  wenige  krautartige  Pflanzen,  
 die  sich  einer  solchen  Häufigkeit  auf  der  Insel  und  Verbreitung  
 durch’s  ganze  Gebiet  erfreuen,  wie  dies  bei  Bäumen  
 und  Sträuehern  der  Fall  ist.  Wenn  auch  viele  durch  das  
 ganze  Gebiet  wachsende  Pflanzen  Cypern  in  ihr  Netz  einbeziehen, 
   so  sind  hier  davon  nur  wenige  häufig  genug,  um  in Betracht  
 gezogen  zu  werden. 
 So  wie  im  ganzen  Gebiet  unter  den  Bäumen  Pinus  maritima  
 den  wärmeren  Theil  bewaldet  und  die  Schwarzföhre  an  
 den  kühleren,  höher  oder  der  nördlichen  Grenze  zu  gelegenen  
 Theilen  zum  Vorschein  kommt,  haben  wir  auf Cypern  mehrere