geht b. Diese Schichte ist nur 3 — 4 Fuss mächtig und in
einzelnen Theilen sehr locker. Die darin enthaltenen zahlreiche
Reste von Schalthieren fallen durch Verwitterung des
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Tekke. Salzsee.
a Sandiger Thon, b Conglomérat, c gelblich feiner Sand.
Gesteines ganz unversehrt, meist vollständig erhalten und oft
noch mit ihren ursprünglichen Farben versehen, heraus. Winterregen
schlämmen die feineren erdigen Theile hinweg, und
so liegen oft grosse und kleine Petrefacte haufenweise nebeneinander.
Aber auch der feine Sand ist noch reich an mikroskopischen
Thierchen, namentlich an Foraminiferen und
Bryozoen.
Ueber dieser fossilienführenden Conglomeratschichte liegt
noch ein sandiger Thon a ; derselbe enthält aber eben so
sparsame thierische Reste wie der tiefere gelbe Sand. Das
Salzwasser des Sees füllt eigentlich nur eine kleine, seichte
eMhöchstens 6 Fuss tiefe — Mulde dieses' Conglomérâtes an,
welches sich von Ost in West ein wenig senkt und am Westrande
wieder emporsteigt. Da diese mehr oder weniger feste
undurchlässige Conglomeratschichte den Grund des Sees bildet,
so ist begreiflich, dass er, wie ein flacher Teller unter
Umständen, welche die Verdunstung des Wassers beschleunigen,
seinen wässerigen Inhalt ganz und gar verlieren kann.
Würde der Boden des Sees auch nur stellenweise eine lockere
Sandunterlage haben, so wäre an eine Austrocknung des Sees,
die jährlich regelmässig stattfindet, g ar nicht zu denken.
Dieselben geognostischen Verhältnisse an der Landzunge
von Akrotiri bedingen auch dort das periodische Vertrocknen
der Salzseen.
Ausser diesen Schichten am Salzsee von Larnaka hat
dasselbe Conglomérat auch noch an anderen Punkten der
Insel organische Einschlüsse gezeigt, die, wenn auch nicht an
Reichhaltigkeit der Arten mit jenen zu vergleichen sind, dennoch
durch die Identität der Species ihr Zusammgehören dar-
thun. So hat z. B. das grobe Conglomérat von Castro zahlreiche
Schalthierreste mitunter mit wohl erhaltenen Farben,
wie z. B. die Schalen von Cardium und Pectunculus glycymeris
L i n . zeigen, ja selbst die Fortsetzung der Conglomerat-
schichten zwischen Marina und L arnaka lassen auf den Feldern
stellenweise Schalthierreste in grösser Menge hervortreten.
Weiter vom Meeresufer entfernt, sind die organischen Einschlüsse
des Conglomérâtes allerdings sehr sparsam, doch
gelang es mir unfern Xeri und unmittelbar vor der Brücke;
welche au f dem Wege von Athienu nach Nicosia über den
Idalia Potamos führt, Ostrea lamellosa Brocchi und einige andere
unbestimmbare Fossilien zu finden. Ebenso zeigte das gleiche
Conglomérat bei Panteleimon organische Einschlüsse, darunter
Schalen von Pectunculus glycymeris L., Cerithium u. s. w. erkenntlich
waren. Schon dem Reisenden L e Br u n fielen in
einem Hügel bei Nicosia die Schalen von Ostrea auf, deren
er in seinem Werke p. 376 erwähnt.
Hier will ich noch eines ändern Lagers von gut erhaltenen
Petrefacten Erwähnung thun, das mir am Wege von
Polis tu Chrysoku nach Chrysoku aufstiess. Dieses Lager
an der rechten Seite des Flusses am Fusse der Gebirge gelegen,
besteht aus gelben thonigen Mergeln, die stellenweise
durch dünne Schichten von festem Kalkmergel in einzelne
Lagen abgesondert sind, und von einer Conglomeratschichte
bedeckt werden. Der Mergel ist reich an wohlerhaltenen
Conchylien und Serpulen. Die hier in weniger als einer
Viertelstunde gesammelten Petrefacte sind folgende:
B r y o z o a.
Cellepora globularis Bron n .
V e r m e s.
Serpula protensa L a m.
C o n c h i f e r a .
Nucula margaritacea L a m.
U n g e r , die Insel Cypern. 4