Corbula nucléus L a m.
Psammobia vespertina Li n.
Cardium? ciliare Lin.
Venus verrucosa L i n .
G a s t r o p o d a .
Turritella vulgaris L i n .
Vermetus intortus Lam.
Dentalium incurvum R é n .
Ausser dem Conglomerate und den ihm untergeordneten
Sande und Mergel, ist noch ein Glied dieser Formation be-
achtenswerth, das ist ein bald kalkiger, bald tboniger feinkörniger
Sandstein mit grösser Verbreitung und bedeutendem
Reichthume an verschiedenartigen Petrefacten, obgleich dieselben
nicht immer gut erhalten sind. Dieser Meeressandstein
um Amathus z. B. mächtige Felsen bildend, enthält
Schalen von Trochus, Modiola und Cerithium, jener von Kery-
neia und Thavlu deutliche Bryozoen und Foraminiferen, der
von Pisuri Venus verrucosa, Pecten u. a. m. und im gleichnamigen
Sandstein von Cap Eläa scheinen die Reste von
Meeresconchylien fast den Hauptbestandtheil des Gesteines
auszumachen.
Sowohl der Sandstein als das Conglomérat sind höhlenbildende
Gesteine, deren Grotten vielleicht dadurch entstanden
sind, dass die durch das kalkige Vereinigungsmittel weniger
fest verbundene Sandkörner und Geschiebe unmittelbar nach
ihrer Bildung wieder von den Meeresfluthen ausgewaschen
und zerstört worden sind, bevor sie noch aufs Trockene gebra
cht wurden.
Eine gleiche Ursache dürfte auch wohl die Zerreissung
dieser Ablagerung in grössere und kleinere Stücke, wie wir
später sehen werden, haben. Obgleich keine dieser ursprünglichen
Höhlen gross war und daher keineswegs mit unseren
weiten und geräumigen Höhlen des Jurakalkes zu vergleichen
sind, so haben sie doch in culturhistorischer Beziehung ein
hohes Interesse, indem sie der ursprünglichen Bevölkerung
der Insel die ersten schützenden Schlupfwinkel darboten,
welche nach erfolgter Erweiterung durch Menschenhände sich
sogar zu bleibenden Wohnstätten umwandelten.
Wahrscheinlich erst einer späteren Zeit gehört ihre Verwendung
zu gottesdienstlichen Zwecken und zur Beisetzung
der Todten an. Die Gegenden von Larnaka, dem ehemaligen
Kition, von Akrotiri, Kuklia, Lapithos Keryneia, ferner von
Mavrospilios, Famagusta und der carpasischen Halbinsel u. s. w.
geben zahlreiche Belege vom Vorhandensein solcher natürlicher
Spelunken und ihrer Benützung zu religiösem und anderem
Gebrauche. In dem Theile, welcher die alten Bauwerke
der Insel ausführlich behandelt, ist noch Näheres über
diesen höhlenbildenden Sandstein angegeben.
Damit hängt aber zugleich die Verwendung dieses feinkörnigen,
der Verwitterung widerstehenden Sandsteines zu
Bauwerken zusammen.
Von den ältesten cyclopischen Bau- und Kunstwerken
bis auf die Tage der Kreuzzüge und der Venetianerherrschaft
in Cypern, ist dieser eben so leicht zu bearbeitende als dauerhafte
Sandstein wie kein anderer als Baustein benützt worden.
Die prachtvollen gothischen Kirchen in Nicosia und F a magusta,
die zahlreichen anderen Kirchen und Klöster des
Landes, alle vorzüglicheren Wohngebäude der Städ te, die
Festungsmauern, Wasserleitungen, kurz alle für eine längere
Dauer bestimmte Bauten sind aus diesem Sandsteine aufgeführt.
Wenn man z. B. die auf diesen Sandstein bei Keryneia
getriebenen Steinbrüche betrachtet, so ersieht man wohl, dass
aus dem hier allein weggeschafften Materiale leicht eine grosse
Stadt hatte erbaut werden können. Das Gleiche ist auch an
anderen Orten wie bei Lapithos, bei Amathus, Paphos u. s. w.
der Fall, deren einst so volkreiche Städte das Material für
ihren Aufbau in der nächsten Nähe hatten.
Da Lage r dieses Sandsteines an allen Küstengegenden
der Insel, aber eben so auch im Innern des Landes Vorkommen,
so ist begreiflich, wie sich überall mit verhältnissmässig
geringen Kosten haben dauerhafte Bauwerke aufführen lassen,
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