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 des  Periderma  bilden.  Im  älteren  Stamme  finden  
 sich  mehrere  zum  Theile  mit  einander  zusammenhängende  
 Lagen  von  Periderma,  wodurch  es  geschieht,  dass  die  abgeworfenen  
 Rindenstücke  sowohl  von  Innen  als  von  Aussen  
 mit  einer  Periderma-Schichte  bekleidet  sind  (b,  b,  b  die  
 Periderma-Schichten);  sie  machen  nur  einen  kleinen  Theil  
 der  Rinde  aus.  Viel  grösser  und  ausgedehnter  ist  das  Parenchym  
 a,  a,  a  —  das  mit Ausnahme  der  sehr  untergeordneten  
 Bastbündel  eigentlich  die  Rinde  bildet,  denn  das  P eriderma  
 ist  j a   nichts  anderes,  als  ein  Erzeugniss  des  P a renchyms. 
 Die  innen  an  das Cambium  grenzenden Lagen desselben  
 bestehen  aus  ziemlich  regelmässigen  quadratischen  dünnwandigen  
 Zellen,  während  die  äussersten  Schichten  nicht  so  
 regelmässige  Elementartheile  zeigen.  Alle  diese  Zellen  sind  
 mehr  oder  weniger  entweder  mit  kleinkörnigem  Amylum  erfüllt, 
   oder  sie  enthalten  Krystalle  meist  in Gruppen vereinigt,  
 und  nur  selten  findet  sich  dort  und  da  eine  Zelle  mit  einer  
 gelbrothen  harzigen  Substanz  erfüllt. 
 Diese  harzige  Substanz  —  der  Storax—   tritt  massenhaft  
 erst  in  jen en   Theilen  der  Rinde  auf,  die  durch  das  Periderma  
 von  den  inneren Theilen  geschieden  wird,  also  in  den  
 äussersten  durch  Einrisse  von  einander  getrennten  Rinden-  
 theilen  (Borke).  Ein  Blick  auf  beiliegende  Abbildung  zeigt  
 nach  Innen  die Parenehymzellen  theilweise  von Amylum  oder  
 von  Krystallen  voll,  und  nur  hie  und  da  eine  der  kleineren  
 Parenchym-  oder  Prosenchym - Zellen  das  gelbrothe  Harz  
 enthaltend. 
 Das  innere  Periderma  b*  bildet  die  Grenzscheide  der  
 harzführenden Zellen,  von  denen  der  innere Theil  noch  nicht,  
 der  äussere  Theil  und  alles  darüber  hinaus  Liegende  ganz  
 und  gar  damit  erfüllt  ist. 
 Es  ist  auffallend,  dass  die  dickwandigen  Bast-  und  P a renchymzellen  
 eben  so  wie  die  dünnwandigen  Zellen  diese  
 Substanz  enthalten.  Es  ist  begreiflich,  dass  Risse  und  Einschnitte  
 in  dem  äusseren  Theile  der  Rinde  ein  Ausfliessen 
 des  Harzes  bewerkstelligt,  indem  sowohl  das  eine,  wie  das  
 andere  die  Einwirkung  der  Atmosphäre  auf  den  Zelleninhalt  
 erhöht.W 
 ir  sehen  hier  mit  der  Rückbildung  der  ausgeschiedenen  
 Salze  (Krystalle)  und  des  aufgespeicherten  Amylum,  
 die  im  äusseren  Theile  der  Rinde  verschwinden,  eine  H a rz ausscheidung  
 eintreten,  und  können  nicht  umhin,  da  dieser  
 Process  nur  in  mehr  oder  minder  abgelebten  Zellen  auftritt,  
 diese  Harzbildung  als  einen,  die  Zersetzung  der  Zellen  b e gleitenden  
 Process  anzusehen.  Dass  mit  der  Storaxbildung  
 zugleich  Bildung  von  Gerbestofif  vor  sich  g eh t,  beweist  die  
 dunkelbraune  Farbe,  die  das Wasser  bei  der Maceration  der  
 Rinde  in  kurzer  Zeit  annimmt. 
 Wir  sehen  somit,  dass  der  Storax  nicht  in  eigenen  Ge-  
 fässen  oder  Gängen,  gleich  anderen Harzen  entsteht,  sondern  
 dass  im  Gegensätze  zu  diesen  alle  äusseren Rindentheile  die  
 Bildung  desselben  bewerkstelligen.  Bei  Untersuchung  der  
 jüngeren  Aeste  zeigten  sich  an  der  Grenze  des  Holz-  und  
 Markkörpers  (Corona)  allerdings  zahlreiche  im  Kreise  gestellte  
 Gänge  im  Parenchym e;  ich  konnte  aber  nicht  entnehmen, 
   welchen  Inhalt  diese  Gänge  führen.  Schliesslich  
 bemerke  ich  noch,  dass  Jod  die  Zellmembran  der  dünnwandigen  
 Parenchymzellen  der Rinde  roth,  dagegen  die  dickwandigen  
 Bastzeilen  (von  0 6 '"   Länge)  und  Parenchymzellen  
 blassgelb  färbt. 
 III.  Das  Mastix-Harz. 
 Der  Mastix  ist  ein  sehr  bekanntes  H a r z ,  welches  die  
 Mastix-Pistacie  (Pistacia  Lentiscus  L in n .)  liefert.  Auch  diese  
 Substanz  is t  seit  vordenklichen  Zeiten  als  Raucher-  und  Ar-  
 zeneimittel  bekannt  und  hat  überdies  noch  in  der  Technik  
 seine  Anwendung  gefunden. 
 Bekanntlich  sind  alle  das  Mittelmeer  umgrenzenden  
 Länder  das Vaterland  dieser  sowohl  strauch-  als  baumartigen  
 Pflanze,  doch  wird  der  Mastix  nicht  von  dem  Strauche,  son- 
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