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 zugehauen  und  mit  einander  durch  Holzconstructionen  in  
 Verbindung  gesetzt  und  so  daraus  Wohnungen  und  Räumlichkeiten  
 für  Menschen  und  Hausthiere  zu  Stande  gebracht 
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 o  viel  bekannt, waren  es  Colonisten  aus  Lacedemonien  
 unter  Praxänder,  welche  als  Baumeister  dieser  Felsenbauten  
 angesehen  werden  müssen.  S t r ab o n   erwähnt  ihrer  (XIV.  62)  
 und  namentlich  des  Ankerplatzes  und  der  Schiffswerfte,  die  
 an  dieser  Stelle  vorhanden  waren. 
 Wie  schon  bei Beschreibung  des  nahen Klosters Achero-  
 pithi  hervorgehoben  wurde,  gehört  diese  Gegend  zu  den  
 fruchtbarsten  und  malerischesten  der  ganzen  Insel.  Sind  die  
 sanfthügeligen  Niederungen  längs  des  Meeres  ein  mannigfaltiger  
 Wechsel  von  üppigen  Fruchtfeldern  und  reichen  
 Gärten  von  Oliven  und  Johannisbrod,  so  erheben  sich  im  
 Süden  die  zackigen  Spitzen  des  Kalkgebirges  und  mildern  
 dadurch  die  brennende  Hitze  des  Sommers. 
 Fortwährend  werden  auf  dem  ausgebreiteten  Schuttfelde  
 von  Lapithos  Antikaglien  mannigfacher  Art  ausgegraben.  
 Natürlich  fehlt  es  dabei  auch  an  Inschriftsteinen  nicht.  Ein  
 erst  kürzlich  Vorgefundener  und  im  Klosterhofe  von  Achero-  
 pithi  aufgestellter  Stein  verdient besonders  erwähnt  zu werden.  
 E r  enthielt  ein  Decret  des  Kaisers  Tiberius. 
 Ich  hahe  daran  hier meinen  ersten Abklatschversuch  gemacht, 
   der  ganz  entsprechend  ausfiel. 
 In s c h r i f t . 
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 Tlßsqiov. 
 L  ’Anoyovixov  K A . 
 Irrthümlich  bezeichnet,  wie  schon  L . 'R o s s   bemerkte,  
 das  Volk  diese  Ruinenstätte  mit  dem  Namen  Lampusa,  
 während  ein  Dorf  entfernt  davon  am  Abhange  des  Gebirges  
 den  Namen  Lapithos  führt.  Sowohl  dieses  als  das  nachbarliche  
 Dorf  Karabäs  trag e n ,  wie  wenige  andere  Dörfer  der  
 Insel,  Zeichen  des  Wohlstandes,  zu  dem  ihnen  ein  vom  Gebirge  
 kommender  reichlicher  Quell  die  Mittel  verleiht.  Aber  
 selbst  mit  dieser  unversiegbaren  Silberquelle  vermag  der  Ort  
 sich  nicht  mehr  zu  jen er  Grösse  und  Wohlhabenheit  zu  erheben, 
   die  er  noch  im  Mittelalter  hatte,  wo  Zuckerrohr  statt  
 Weizen  auf  den Feldern wuchs,  und  die  Zahl  der  glücklichen  
 Bewohner  sich  auf  10.000  erhob. 
 Die  meisten  Häuser  von  Lapithos  sind  aus Wbrksteinen  
 der  alten  verschollenen  Stadt  e rb a u t,  wie  das  die  Säulenknäufe, 
   die  antiken  Reliefs  und  abgerissenen  Inschriften  die  
 daselbst  eingemauert  sind,  nur  zu  deutlich  bezeugen.  Aber  
 was  diesem  Bergdorfe  in  den  Augen  des Volkes  den  meisten  
 Reiz  verleiht,  sind  die  zahlreichen  Kirchen  und  Kapellen,  
 womit  die  Häusermassen  durchwirkt  sind.  Auch  nur  ihre  
 Namen  zu  behalten,  war  bei  der  flüchtigen  Durchwanderung,  
 für  mich  eine  Unmöglichkeit. 
 Ueber  die  von Lapithos  nicht  allzu  fernen  Felsengräber  
 von  Keryneia  kann  ich  mich  kürzer  fassen.  Auch  sie  sind  
 nur  unterirdische  Aushöhlungen  im  Meeressandstein,  liegen  
 an  der  Westseite  der  Stadt  fast  so  zu  sagen  vor  dem  Thore  
 in  einem  unebenen  Terrain  nächst  dem  Meere.  Die  Gräber