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 von  der  Continuität  gelöste  und  in  der Harzmasse  eingebettete  
 Zellen  wahrzunehmen,  so  dass  es  allen  Anschein  h a t ,  das  
 Harz  werde  hier  nicht  durch  Desorganisation  der  Z e llen ,  in  
 deren  Innern  es  sich  bildet,  und  nach  und  nach  auch  die  
 Zellwand  selbst  in  diesen  Process  hineinzieht,  erzeugt.  Auch  
 spricht  die  Analogie  für  diese  An sich t,  indem  in  der  nächst  
 verwandten  Pflanze  Pistacia  Terebinthus L. Balsamgänge Vorkommen, 
   die  sicherlich  nicht  aus  veränderten  Zellensträngen  
 entstanden  sind,  sondern  wo  das  flüssige Harz  von  den Zellen  
 des  Balsamganges  in  denselben  ausgeschieden  wird*). 
 In  den  älteren  Aesten  und  Stämmen  dagegen  und  wo  
 die  Rinde  an  Umfang  bedeutend  gewonnen  hat  und  bereits  
 Harzfluss  an  der  Oberfläche  derselben  eingetreten  i s t ,  sind  
 zu  den  ursprünglich  in  geringer  Zahl  vorhandenen  Harzgängen  
 eine  grosse  Anzahl  n eu e r,  mitten  im  Parenchyme  entstandener  
 Harzgänge  hinzugekommen.  Gerade  an  den  rissigen  
 Stellen  der Borke,  wo  das Mastixharz  hervorquillt,  sind  
 sie  am  zahlreichsten  vorhanden.  Auf  dem  Querschnitte  mehr  
 rund  als  in  die  Breite  gezogen  sind  sie  gleichfalls  von kleinzelligem  
 Zellgewebe  umgeben  und  gleichen  auch  in  ihrer  
 sonstigen  Organisation  den  bereits  beschriebenen  primären  
 Harzgängen  dieses  Baumes.  Es  ist  k la r,  dass  diese  secun-  
 dären  Harzgänge  aus  dem Zellgewebe  der Parenchymschichte  
 der  Rinde  entstanden  sind,  dass  sich  diese  Zellen  aber  nicht  
 unmittelbar  in  Harzgänge  umgewandelt  haben,  sondern  dass  
 gewisse  Zellreihen  sich  erst  zu Zellgruppen  (durch Neubildung  
 von  Zellen)  und  diese  später  zu  Harzgängen  ausgebildet  
 haben.  Ich  will  es  aber  unentschieden  la ssen ,  ob  in  diesem  
 Falle  die  entstandenen  Zellen  sich  selbst  in  Harz  auflösten, 
 *)  Ich  bemerke  h ierb e i,  dass  die  Terpentin - Pistazie  (Pistacia  Terebinthus  
 L.)  im  westlichen  Theile  von  Cypern  ein  sehr häufiger Baum  ist,  und  
 ungeachtet  er  für F rö s te   sehr  empfindlich  ist,  dennoch  ein  sehr  hohes  Alter  
 erreicht.  D e r  früher  von  diesem  Baume  gewonnene  cyprische  Terpentin  
 kommt  gegenwärtig  nicht  mehr  im  Handel  vor. 
 oder  ob  auch  hier  das  Harz  nur  als  Secretionsproduct  in  
 den  Intercellularräumen  abgesetzt  wird.  Mir  wenigstens  
 scheint  es  gegenwärtig  gleich  rä thselhaft,  das  Harz  aus  der  
 desorganisirten  Zellhaut  oder  von  unveränderter  Membran  
 nach  aussen  abgeschieden  zu  betrachten.