der Insel, als auch im ganzen Gebiet häufig verbreitet sind,
während Laubholz fast gänzlich fehlt.
Die Seekiefer, Pinus maritima L a m b e r t (Pinus halepensis
M ill.) bewohnt die ganze Mittelmeerzone sammt den Inseln von
Gibraltar bis zum Libanon hin und noch südlich von Hebron.
In Cypern bekleidet sie die Hügel und Gebirgsgegenden bis
4000 Fuss über dem Meer als gemeinster Baum, gedeiht hier
wie sonst im Gebiet auf Jurakalk, doch sagt ihr die pyrogene
Troodosgruppe eben so gut zu. Von Carpasso ange-
fangen überschattet die nördliche Kalkkette meist diese Kiefer
und bewaldet die Nordabhänge in den weniger zugänglichen
Höhen stärker als an den niederen Lehnentheilen. So wie auf
der gegenüber liegenden Seite des südlichen Amanus noch
jetz t, bedeckte der Baum einst mit Hochwald diese ganze
Inselseite vom Capo Kormachiti bis nach Carpasso. Auf der
Südlehne dieses Gebirges ist er nur in der Nähe des felsigen
Höhenkammes häufiger. Im unproductiven Boden des Sandsteines
will er nicht recht wachsen. Man sieht hier nämlich nur
alte Zwerge, die bei 4 Fuss Höhe schon Decennien hindurch
Früchte tragen. Reste einer ehemaligen starken Bewaldung
finden sich auch im Mergelkalk an dem südlichen und westlichen
Fusse der Troodosgruppe, wo von Lefkera über Omodos
bis nach Polin Chrysoku bald grössere bald kleinere Gruppen
und zerstreute Bäume anzutreffen sind.
Der zweite ebenfalls Waldbestände bildende Baum ist
die Schwarzföhre, Pinus Laricio P o ir. var. orientalis, die alle
Höhen von 4000 Fuss über Meer hinauf bedeckt und sich
über den Adelphos bis zur Spitze nahe an 6000 Fuss erhebt.
Diese Föhre lässt die westlichen Berge der Insel schon
vom Meere aus dunkel erscheinen. Ausnahmsweisse wächst
sie in Cypern auf pyrogenem Gesteine, während in Creta
und Anatolien bei gleicher Erhebung derselbe Berggürtel von
Bäumen auf Jurakalk ebenso gut gedeiht. Griechenland,
Ita lien , Sicilien, Corsika und Spanien führen diese Föhre
ebenfalls als Waldbaum über der oberen Grenze der Seekiefer.
In Spanien senkt sich dieser schwarze Waldgürtel von 3000—
1000 Fuss zum Meer hinab.
Die wilde Cypresse, Cupressus horizontalis, ist der dritte
Baum, . welcher freilich nur auf der östlichen Hälfte der
Insel wächst und allgemein an einigen Stellen sogar noch
selbständige Wäldchen bildet. Auf der ganzen nördlichen
Bergkette vegetirt am häufigsten nach der Seekiefer diese wilde
Cypresse, oft in sehr alten knorrigen Stämmen in den Spalten
der Kalkwände, zumal auf beiden Seiten in der Höhe des
Kammes von 2000—3000 Fuss über Meer. Das Gedeihen derselben
scheint vom Jurakalk bedingt, denn im westlichen Ge-
birgsstock kommt sie wild nicht vor. Ihres festen und wohlriechenden
im Handel gesuchten Holzes wegen, ist sie weit
mehr ausgerottet als die anderen Bäume.
Nicht allein am Kloster Chrysostomo, sondern auch über
Sichari und hinter St. Hilarion bildet sie Wäldchen. Die
ganze südliche Lehne dürfte einst mit einem Walde von Cy-
pressén in der Art bewaldet gewesen sein, wie dies mit Pinus
maritima noch jetzt an der Nordabdachung der Fall ist.
Einzelne und in kleinen Gruppen stehende Cypressen zwischen
Chrysostomo und Vuno sprechen dafür. Unter denselben Verhältnissen
wie hier, theilweise in Gesellschaft der Seeföhre
wächst die wilde Cypresse am Westabhang des Libanon bis
zur Höhe von 4000 Fuss. Unterhalb Becherre gegen Anubin
bewaldet sie alle weiteren Thallehnen theilweise mit sehr alten
Bäumen. Auf Creta müssen einst grosse Wälder von diesem
Baume gewesen sein, denn die meisten Gebirge ziert der
Cypressenbaum fast allein. Auf dem Ida trifft man bei 4670
Fuss über Meer eine erstaunliche Menge von verkrüppelten
wohl 1000jährigen Cypressenstämmen, und schon S t r a b o wie
P 1 i n i u s erzählen, dass die Cypresse in Creta selbst unter
dem Schnee fortwachse. Man findet auf den höchsten Bergen
diese Ueberreste einstiger Wälder noch häufig; doch um
2000 Fuss tiefer sind kaum mehr einzelne Bäume der Zerstörung
entgangen. In Anatolien, Bithynien, Griechenland,
Macédonien, sowie durch das Küstenland von Lybien bis an
den Atlas ist sie ebenfalls, einheimisch und wird in der pyramidalen
Form durch das ganze Mittelmeergebiet, selbst in
Egypten, gepflanzt.