Obgleich der keineswegs gleichartige und feinkörnige
Sandstein schon durch Jahrtausende der Einwirkung der Atmosphärilien
ausgesetzt ist, und derselbe auch stellenweise Unebenheiten
und Vertiefungen zeigt, so hatten doch die in denselben
eingegrabenen Charaktere so wenig Schaden genommen,
dass sie besonders bei günstiger Beleuchtung gut zu unterscheiden
und in ihren Formen zu erkennen waren. Nicht zufrieden eine
möglichst treue Abbildung dieser Inschrift, wie hier beifolgt*)
zu machen, habe ich mich überdies noch bestrebt einen ziemlich
gelungenen Abklatsch auf vielfach darüber gelegtes P a pier
zu erlangen.
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Das Innere dieser Grotte besteht aus zwei hintereinander
liegenden, ziemlich geräumigen Gemächern, von denen das
zweite Gemach sich durch seine kuppelförmige Decke auszeichnet.
In beiden Gemächern finden sich an den Seitenwänden
altcyprische Inschriften. Während die im ersten Gemache
befindliche Wandschrift, theilweise absichtlich zerstörte, aus-
gemeisselte Charactere enthält, so dass nur ein Theil dersel-
eopirt werden konnte, ist die Schrift in der zweiten Kammer
theils durch Abnutzung, Verwitterung und durch den Russ-
überzug bereits ganz unleserlich geworden.
*) Man vergleiche diese Schrift mit der gleichen auf Taf. XI gegebenen
Schrift des W erkes: „Numismatique et inscriptions cyprioteg“ par H. d e L u y n e s
und man wird hier einige Charactere mehr, und andere anders gestaltet sehen.
Neu-Paphos ist eine arcadische Colonie durch Agapenor
gegründet*) und vielleicht jüngern Alters als die Sikyonische
Ansiedlung in Golgoi. Mit ihrer Einwanderung kam der dodo-
näische Aphroditedienst nach Cypern, verschmolz aber bald
mit dem verwandten Dienst der Astarte, wie unter Amasis
auch die ägyptische Gottheiten Isis, Osiris, Serapis in den
Dienst der einheimischen Götter aufgenommen wurden.
5. P a l a i p a p h o s (K u k lia ).
Palaipaphos ist von dem heutigen Paphos nur 2 Meilen
entfernt. Man sieht es von dem Hügel des Aphroditetempels
daselbst und so waren dereinst die beiden Hauptstätten des
Reste des Tempelhofes vom Aphroditetempel in Kuklia.
Venusdienstes einander im Gesichte. Jährlich bewegte sich zur
Feier der Aphrodisien wie von Athen nach Eleusis eine feier-
* )E iV i) Uaipo(, xTiTjix ’Ayamivopof, \ ip j v a exoi/va xat ispx eu xareneu-
eur/tsM. Strabon L c. 14. 683.