wo alle oberflächlichen Zuflüsse aufhören und das Durchsickern
des Meerwassers mit der gesteigerten Verdunstung
nicht Schritt zu halten vermag, muss nach und nach eine
Verminderung des Seewassers und endlich eine gänzliche
Vertrocknung desselben eintreten. Bei beiden Seen scheint
mir überdies noch ein anderer Factor nicht zu übersehen.
Sowohl das Seebecken von Lan a rk a als jenes von Akro-
tiri liegt zum grossen Theile im jüngsten Meeressandstein und
bildet gewissermassen eine tiefe Niederung desselben, die
wahrscheinlich nur an einigen Stellen von durchlässigen
Schichten gegen das Meer abgeschlossen ist. Es wird dadurch
begreiflich, wie das Meerwasser längere Zeit braucht,
um sich innerhalb desselben in das gleiche Niveau zu stellen,
und wie eine starke und anhaltende Verdunstung bei dem
Mangel jed es atmosphärischen Zuflusses jährlich am Ende des
Sommers eine völlige Austrocknung des Beckens zu Stande
bringt.
Man ist der Meinung, dass der Salzsee von Lan a rk a in
den älteren Zeiten einen Umfang von 12 Meilen gehabt habe,
der sich je tz t nur auf ein P a a r Meilen erstreckt, indem ein
grösser Theil desselben für immer trocken gelegt und der
Cultur übergeben wurde*).
II. Die Gebirgsformationen.
Unter den verschiedenen Gebirgsformationen, die nach
und nach das gegenwärtige Relief der Insel gebildet haben,
kommen sowohl pyrogene Felsarten als Schichten aus dem
Wa sser abgesetzt zu betrachten. Wenn diese auch den grösseren
An theil an der Flächenausdehnung des Bodens ausmachen,
so kommt doch jenen massigen Gesteinen der eigentliche
Einfluss auf die Form und Ausdehnung so wie auf die
Gesammtgestalt der Insel zu.
*) M a r i t i , Viaggi per l’isola di Cipro etc. p. 177.
1. P y r o g e n e Gest e i n e .
a. G rü n s te in e .
Von den pyrogenen Gesteinen sind nur Hornblende-
(Amphibolit-) Gesteine, Diorite und Augit- (Pyroxen-) Gesteine
, Diabase und Aphanite so wie Gabbro in grösser
Ausdehnung vorhanden, und bilden so zu sagen das vorherrschende
Gestein, alle ändern in diese Rubrik fallenden
Felsarten, wie Quarzit, Porphyr, Wacke, Schieferthon, Ocker
u. s. w. sind nur auf kleine oder minder ausgedehnte Stellen
beschränkt, und zeigen sich den ersteren immer als untergeordnet.
In def Regel sind diese Gesteine sammt und sonders
ohne alle Schichtung, nur eine nach vielen Seiten regellos
stattfindende Zerklüftung zeigend; zuweilen tritt jedoch eine
nicht undeutliche Absonderung in schichtenförmigen Massen
a u f ; die Schichten befolgen aber an verschiedenen, oft nicht
weit von einander entfernten Stellen ein verschiedenes Streichen
und Verflachen. Eine stark aufgerichtete, selbst senkrechte
Stellung der Schichten ist dann nicht selten vorherrschend
und bedingt die Richtung des Gebirgszuges und die
Spalten der tief eingerissenen Thäler.
Dagegen ist die kugelige und concentrisch-schalige Absonderung
bei Weitem häufiger. Solche Kugeln nehmen einen
Durchmesser von */{ bis 1 Fuss an, sind etwas polyädrisch,
im Umfange von dunkler Farbe, nach innen zu heller, während
die schalige Umgebung wie ein fremdes lichtes Bindemittel
erscheint. Auf der Durchschnittsfläche nimmt sich dies
meist leicht-verwittbare Gestein ähnlich einem zelligen Gewebe
im vergrösserten Maassstabe aus.
Auffallend schöne Formen dieses Diorits begegneten
mir auf dem Wege von Machdra nach Pera, so wie in der
nächsten Umgebung von Moni.
Diorite sowohl als Diabase so wie Diallage bilden dunkle
Gesteine von schmutziggrauer, braun- oder schwarzgrüner
Farbe. Die Festigkeit, so wie die schwere Verwitterbarkeit