© ta b t j u entwerfen/ weldjeg a u f &reue unb SSoüfiätii
b ig feit Sltifprud) ttiad)en b a rf. äßte lange pett ifl ers
fo rb e r lic h , um in einer © ta b t pon großem Umfan ge
m it allen Me rfm u rb ig fe ite n grunblid) befannt j u wer*
ben; unb welch’ ein ©d)al§ non Äenntniffen gel)6rt b a ju ,
um fte nacl) ihrer g an jen M a n n ig fa ltig fe it richtig auf*
S u fa jfe n , $u beurt^eilen> j u fdjilb ern? 2lber noch um
gleich fd jwierig er a l l biefeg ifl e g , bie 23ewobner einer
großen © ta b t fo g e n a u fennen j u lernen/ baß eine
richtige 9In|td)t ihrer ©igentb&mlid)feiten, eine grönb *
Iid)e SBfirb igun g ihrer gefeOtgen 23erbältniffe Unb ©in*
rid)tungen a u g btefer 23efanntfd)aft entfpringt. ©erneis
niglich g elin g t eg bem Reifenben nur / in ben einen
ober anberen ©efellfd jaftgfreig eingefitbrt ju werben,
m it ber einen ober anberen Äla jfe ber 2?ewobner ges
nauer umjugeljen ; unb wie feiten oerntag ein fu r je r
Um g an g mel)r a lg bag ileußere ber ©efeöfebaft fennen
gu lehren? Ueber ben innern ©eb alt ihrer ©lieber
fammelt ber Reifenbe Urtbeile ©injelner e in , mit weis
eben ihn ber Z u fa ll ober ©mpfeblungen näher ju fams
men fü h r te ; aber wie feiten erfährt er a u f biefern Sße*
g e ba g " 2B a b re , wie feiten mehr a(g einfeitige Urtbeile,
beren unpartbeiifche ^ r u f u n g nur eine längere Seobad)»
tu n g moglid) machen wü rb e. — 2luf fold)e 2ßeife ifl
eine M e n g e non per jerreten @d)ilberungen großer
© tä b te b emo rg eg an g e n / a u f benen bie M iß b illig u n g
ber ©ingebobrnen rub et unb in benen fpätere Reifenbe,
bie nicht genau in bie g u ß jia p fe n ihrer iß o rg än g er tres
len.
ten , faum bie £5rte wieber erfen n en , welche bie ©e»
genflänbe jener S3efd)reibungen w a re n , ©ollten aber
aud) einmal ein langer S lu fen tb a lt, ein genauer Ums
g an g in ben perfd)iebenflen @efellfd)aftgfreifcn unb an»
bere befonberg begfinfiigenbe Um fiä n b e , perbunben mit
einer fcharfen 93eo b a cb tu n g g g a b e, ein treueg ©emälbe
einer großen © ta b t ¿u ©tau b e gebracht haben/ fo w irb
eg boch immer n u r fü r eine gewiffe =3eit — bie freilich
nad) ben ©igentbumlichfeiten Perfcbiebener ©tä b te bei
einigen län g er a lg bei anberen ifl — äbnlid) genannt
werben f&nnen. S i e ^bp fton omie einer ©egenb bleibt
bem 2Befentlidjen nach biefelb e, wenn nid)t g ew a ltfame
R e p o lu jio n e n , bie bem geregelten ©an g e ber & i n g e
nicht augebbren/ ihre Umrijfe tbeilwetfe p erän b e rn ; bet
» ew o b n e r teß ianbeß, ber R a t i i r noch um SSieleg ge*
treuer a ig ber © t ä b t e r / bleibt ben ©itten ber SSäter
lan g e f o lg fam ; ein S ä b rb u n b e r t b rin g t barinn pieileid)^
fa um eine merfliehe aSeränberung berpor. 2lber wie fo
g a n j anberg ifl eg m it großen ©tä b te n . 3 n ihnen
herrfcht eine unaufhörliche © a b r u n g , ein ununterbro*
ebener 2ßed)fel ber M o b e n , ber ©itten u n b ©eb ränche;
felbfl bie ©prad)e ifl pon biefer 23eränberlid)feit nicht
auggefcbloffen; ja fo g a r bie allgemeine £>enfunggart,
ber ©in n ihrer 95ewobner ifl a b h än g ig pon biefem
Sßedjfel. Unter bem ©emälbe einer großen © ta b t
b a rf baber $ur Rech tfertigun g beg M a l e r g , bie S a b r g s
ja b l niemalg fehlen. S ß a r eg j u einer gewiffen £ eit
öollfommen g e tr o ffe n , fo w ir b man boch fc&on nach
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