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 oben  mit  doppeltem  Schattendach,  seitlich  mit  Glasfenstern  und  
 dicht  schließenden  Jalousien,  so  daß  man  sich  vor  der  Glut  der  
 Troperisonne  gut  schützen  kann.  Ich  habe  darin  von  der  Hitze  weniger  
 gelitten  als in  unseren gepolsterten  deutschen Eisenbahnwagen  
 zweiter Klasse.  Ein Gang,  der durch  die Mitte des Wagens oder  auf  
 einer  Seite  der  Länge  nach  durchführt,  gestattet,  den  Sitz  öfter  zu 
 Ein  P ferd ek arren   im  Preanger  Lande.  (Rechts  eine  Pisangstaude) 
 wechseln  und  die  Aussicht  nach  beiden  Seiten  zu  genießen.  Die  
 kleineren  Coupés  erster  Klasse,  mit  wenigen  großen  Lehnsesseln,  
 fand  ich  nicht  so  angenehm.  Die  großen  Wagen  dritter  Klasse,  
 sehr  einfach,  sind mit  braunen  Eingeborenen  und  gelben  Chinesen  
 gefüllt,  beide  große  Freunde  des  Eisenbahnfahrens.  Die  Kondukteure  
 sind  sehr  höfliche  Javanen. 
 Für  Erfrischungen  ist  an  vielen  Stationen  während  der  langen,  
 heißen  Fahrt  gesorgt.  Eingeborene  Frauen  bieten  Milch,  Wasser,  
 Fruchtsäfte  und  Spirituosen  an,  sowie  Eier  und  Brot.  Andere  halten  
 Körbe  mit  Ananas,  Pisangs,  Mangos,  Rambuttan,  Mangostin  
 und  anderen  Früchten  feil.  An  manchen  größeren  Stationen  ist  
 gleich  neben  dem  Bahnhof  ein  kleiner  Obstmarkt,  in  dessen  offenen  
 Buden  solche  erquickende  Tropenfrüchte  in  großer  Zahl  und  
 Auswahl  zu  haben  sind.  Öfter  ließ  ich mir  da  eine  Kokosnuß  ö ffnen  
 und  trank  deren  kühle,  wohlschmeckende  Milch  mit  großem  
 Behagen.  Eine  Ananas  nahm  ich  meistens mit  in  den Waggon  und  
 verzehrte  diese  aromatische  Frucht  mit  stets  erneutem  Genüsse. 
 Nachmittags  passierten  wir  B an d jong ,  die Hauptstadt  der  Preanger  
 Provinz,  herrlich  auf  einer  rings  von  Vulkanen  umgebenen  
 Hochebene  gelegen.  Von  der  Station  aus  sieht  man  wenig  von  der  
 weit  ausgedehnten  Stadt,  deren  Häuser  und  Villen  zwischen Gärten  
 und  Fruchtbäumen  versteckt  sind.  Eine  Stunde  später  erreichen  
 wir,  abermals  aufsteigend,  das  malerische  Tjitjalengka,  von  wo  die  
 Bahn  noch  bis  Nagrek  177  Meter  steigt,  um  sich  dann  in  vielen  
 Windungen  26/i  Meter  tief nach T jib a tu   zu  senken.  Von hier  geht  
 die  Hauptbahn  in  östlicher  Richtung  nach  Maos  weiter;  rechts  
 führt  eine  Zweigbahn  in  südlicher  Richtung  nach  Garut;  wir  erreichen  
 es  in  einer  Stunde.  Bei Tjisat überschreiten wir eine  4o Meter  
 tiefe Kluft  auf  einem  180  Meter  langen  Viadukt;  überall  rechts  
 und  links  bewaldete  Vulkane  über  den  fruchtbaren,  gut  bebauten  
 Tälern;  so  kommen  wir,  in  beständigem  Genüsse  der  wilden  Gebirgslandschaft, 
   nach  Garut  (geschrieben  Garoet).