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 geschmackvoll  drapiert  sind.  Dagegen  konnte  ich  in  den  
 finsteren  Herrschermienen  der  regelmäßig  geformten  Gesichter  
 nichts  Anziehendes  finden.  Sehr  niedlich  sind  die  nackten  Kinder  
 mit  ihren  großen,  schwarzen  Augen;  die  kleineren  werden  von  den  
 Müttern rittlings auf der Hüfte getragen;  die größeren laufen neben  
 ihnen  her.  Besonders malerisch war  der  Anblick,  welchen  die  bunten  
 Karawanen  dieser  Leute  beim  Durchschreiten  der  Flüsse  gewährten, 
   die  der  Brücken  entbehren.  Auch  das  Leben  und  Treiben  
 vor  den Hütten,  die  in  einiger  Höhe  über  den  Flußufern  am  Fuße  
 der  steilen  Tuff eisen  im  Gebüsch  versteckt  liegen,  bot  viel  interessante  
 Genrebilder. 
 Nachdem  wir  gegen  Mittag  vom  Karbauen-Gat  nach  Fort  de  
 Kock  zurückgekehrt  waren,  benutzten  wir  den  um  Mittag  nach  
 P a ja -K om b o   abgehenden  Zug,  um  auch  diese  letzte,  schöne  
 Strecke der Hochlandbahn kennenzulernen.  Die Bahn  führt anfangs  
 noch  durch  eine  gut  kultivierte,  mit  Reisfeldern  und Kokospalmen  
 bedeckte  Hochebene.  Später  passieren  wir  eine  große  Strecke  
 Heideland,  das  ganz  mit  großen,  schwarzbraunen  Lavablöcken  bedeckt  
 ist  und  von  einem  gewaltigen  Ausbruch  des  Merapi  erzählt.  
 In  der  Ferne  erblicken  wir  nördlich  die  fruchtbare  Hochebene  von  
 T anah -D ä ta r ,  über  welcher  der  majestätische,  22/1.0  Meter  hohe  
 Vulkan  Sago  aufsteigt.  Die  Bahn  windet  sich  dann  durch  ein  
 hügelreiches Bergland,  dessen  helle,  gelbliche  und  graue Kalkfelsen  
 in  eine  große  Zahl  von  Spitzen  und phantastisch  geformten  Zacken  
 zerklüftet  sind.  Nachdem wir mehrere  Flußwindungen  überschritten  
 haben,  kommen wir  in  den  großen  Kokoswald,  in welchem  das  
 Städtchen  Paja-Kombo  liegt,  der  Endpunkt  der  Eisenbahn  und  das  
 vorgeschobenste  Fort  des  holländischen  Gebietes.  Das  blaue  Vord 
 e rg eb irg e ,  welches  hier  im  Osten  sich  erhebt,  trennt  dasselbe  
 von  dem  unabhängigen Gebirgslande  Sumatras,  das  noch  heute  von  
 wilden  Battastämmen  (zum  Teil  Menschenfressern;  bewohnt  wird.  
 Einer Familie solcher B attaker begegnete ich  in der Nähe von  Fort  
 de  Kock;  sowohl  Männer  als  Frauen  waren  halbnackt.  Sie  trugen  
 an  beiden  Seiten  des  Kopfes  einen  eigentümlichen Metallzierat,  zusammengesetzt  
 aus  ein  Paar  Spangen,  die  spiralig  (wie  eine  Uhrfeder) 
   in  entgegengesetzter  Richtung  auf gerollt  sind. 
 Da wir nach  einer  Stunde  schon mit dem  letzten  Zuge  nach  Fort  
 de  Kock  zurückkehren  mußten,  reichte  die  Zeit  eben  hin  zu  einer  
 •Wagenfahrt  durch  die  Hauptstraßen  von  Paja-Kombo  über  den  
 Markt und bis  zu  dem  holländischen  Fort und Hospital,  sowie  über  
 die Brücke, welche jenseits des letzteren über den A g am flu ß   führt. 
 Eine  B attafam il'ie  aus  dem Inneren  von  Sumatra