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 des  vielgewundenen  Bingungflusses;  die  steilen  Berge  beiderseits  
 sind  aus  sedimentären  Tertiärgestein,  Kalk  und  Sandstein  gebildet,  
 großenteils  bewachsen  und  als  Büffelweiden  benutzt;  schroffe Felsen  
 mit  jähen Abhängen  treten vielfach  vor.  Zuletzt führt die  Bahn  
 durch  einen  800  Meter  langen  Tunnel  nach  ihrem  Endpunkte,  Sa-  
 wah  Lunto. 
 Das  große  K oh len b e rgw e rk   von  Sawah  L u n to ,  für  dessen  
 Erschließung  diese  kostspielige  Gebirgsbahn  erbaut  wurde,  bildet  
 einen wertvollen  Besitz  der holländischen Regierung;  seine merkantile  
 und  finanzielle  Bedeutung  nimmt  von  Jahr  zu  Jahr  zu.  Die  
 ausgedehnten  Kohlenflöze  wurden  1868  von  dem  Ingenieur  de  
 Greve entdeckt und in  ihrer Bedeutung  erkannt;  ihren Namen  „Om-  
 bilien-Kohlenfelder‘;*  führen  sie  von  dem  Flusse  Omb ilien,  welcher  
 in  der Nähe  von  Batu  Tabal  entspringt  und  bei  Sawah  Lunto  
 sich mit dem Bingungflusse vereinigt.  Die  schwarze Kohle,  die hier  
 in  großer  Quantität  gewonnen  wird,  hat  das  Aussehen  und  den  
 Brennwert guter  Steinkohle,  ist aber  viel  jüngeren Alters;  die Sand-  
 und Kalksteine, welche  die  drei übereinander  liegenden Kohlenlager  
 trennen  (in  Zwischenräumen  von  2 5  Meter  Dicke),  gehören  zur  
 Eozänformätion  und  sind  während  der  ältesten  T e r t iä r z e it   gebildet  
 worden. 
 Der  Vormittag  des  folgenden  Tages  (26.  Februar)  wurde  zur  
 Besichtigung  des  Kohlenbergwerkes  verwendet.  Das  ausgedehnte  
 Terrain,  welches  im  oberen  Teile  des  Tales  von  Sawah  Lunto  in  
 Terrassen  ansteigt,  ist  großenteils  mit  den Wohnungen  von mehreren  
 tausend  Arbeitern  und  von  den  beaufsichtigenden  Beamten,  
 sowie den  zugehörigen Gärten  und Feldern  eingenommen.  Die oben  
 gewonnene  Kohle  wird  in  kleinen  eisernen  Karren  auf  einer  sehr  
 zweckmäßig  angelegten Doppelbahn  abwärts  geführt,  hier  wird  sie  
 unmittelbar in  die größeren  eisernen Wagen verladen, von denen täglich  
 mehrere  Züge  zum  Emmahafen  hinabgehen.  Die  größeren  
 hier  ankernden  Dampfschiffe  können  täglich  600  bis  Qoo  Tonnen  
 Kohleneinnehmen. 
 Die  reichen  Erträge  der  Kohlenbergwerke  von  Sawah  Lunto  
 würden  noch  ergiebiger  sein,  wenn  eine  größere  Anzahl von  Arbeitern  
 zu  beschaffen  wäre.  Das  hat  jedoch  seine  beträchtlichen  
 Schwierigkeiten.  Die  eingeborenen Malaien,  deren Hauptcharakterzug  
 grenzenlose  Faulheit  ist,  sind  für  diese  schwere  Arbeit  kaum  
 zu haben.  Gute  chinesische  Arbeiter,  die  sich am meisten  dazu  eignen, 
   sind  nicht  in  ausreichender  Zahl  zu  bekommen;  die  englische  
 Regierung  in  Singapur  —  hier,  wie  überall,  allein  vom  nationalen