
 
		ligten Buche über „Die Welträtsel“  einen so unheimlichen Ausdruck  
 gefunden  hat! 
 Da  ich  hier  der  P h ilo sop h ie   gedenke,  möchte  ich  darüber  im  
 Vorbeigehen  bemerken,  daß  man  darunter  in  Insulinde  eine  vernünftige, 
   mit  der  Naturerkenntnis  harmonierende  W eltan sch au ung  
 versteht;  jeder  gebildete  Mensch  ist  hier  berechtigt,  sich  eine  
 solche  zu  bilden  —   wie  ich  glaube,  mit  Recht.  Andere  Ansichten  
 darüber  herrschen  bekanntlich  in  Deutschland;  hier  ist  die  Philosophie  
 der  „systematische  Mißbrauch  eigens  dazu  erfundenen  Begriffe“ 
   und  ausschließliches  Eigentum  einer  dafür  privilegierten,  
 mit  der Naturwissenschaft  unbekannten  Gelehrtenkaste. 
 Nachdem  unser  gütiger  chinesischer  Wirt  uns  noch  mit  köstlichem  
 Tee,  Zuckergebäck  und  eingemachten  Früchten  bewirtet  
 hatte,  bestiegen  wir  sehr  befriedigt  unseren  Wagen  und  fuhren  
 durch  das  bunt  illuminierte  Chinesenviertel  nach  Hause.  Der  klare  
 Vollmond  schien  aber  so  verlockend  von  dem  wolkenlosen  Nacbt-  
 himmel,  daß  wir  der  Versuchung  nicht  widerstehen  konnten,  noch  
 einen weiten Umweg durch  die herrliche Parklandschaft zu machen,  
 in welcher hier,  nahe  dem Äquator,  die  einzelnen Häuser  und Villen  
 der  vornehmen  Bewohner  von  Padang  weit  zerstreut  liegen.  Tausende  
 von  glänzenden  Reflexlichtern,  welche  der  taghelle  Mondschein  
 auf  die  steifen,  poliert  erscheinenden  Blätter  der  Palmen  
 und  Pandanen,  der  Tectonien  und  Bananen  warf,  wetteiferten  mit  
 zahllosen,  im Gebüsche  fliegen den. Leuchtkäfern,  um  die Eindrücke  
 des  vorher  gesehenen  chinesischen  Feuerwerks  in  Schatten  zu  stellen. 
   Eine  solche  klare  Vollmondnacht  in  den  Tropen,  die  balsamische  
 Luft  gekühlt  durch  die  sanfte  Seebrise  und  erfüllt  von  bey  
 rauschendem  Blumenduft,  gehört  zu  dem  Herrlichsten,  was  dem  
 Menschen  auf  unserer  schönen  Erde  zu  genießen  vergönnt  ist,  und  
 mit  diesen  zauberhaften  Eindrücken  meiner  letzten  Nacht  auf  Sumatra  
 nahm  ich von  der wundervollen  Smaragdinsel Abschied. 
 Hand  und  Fuß  einer  M alaiin 
 De r   Me n s c h e n a f f e   von  Java 
 Unter den  vielen  interessanten Objekten, welche  die Tropensonne  
 von  Insulinde  mittelst  der  günstigsten  Existenzbedingungen  
 hervorgebracht,  ist  sicher  eines  der  merkwürdigsten  die  kleine  
 Gruppe von Menschenaffen,  die  auf  diesen Teil der Erde beschränkt  
 ist.  Der  größte  und  bekannteste  von  diesen  Anthropomorphen  
 ist  der  Orang-Utang  (Satyrus  orang),  der  auf  Borneo  noch  häufig  
 vorkommt,  auf  Sumatra  schon  selten  géworden  ist,  und  in  Java  
 und den  übrigen  Inseln  des Malaiischen Archipels  fehlt.  Viel weiter  
 verbreitet,  aber weniger  allgemein  bekannt  ist  die  kleinere Gattung  
 Gibbon  (Hylobates),  von  welcher  vier  bis  acht  Arten  auf  einzelne  
 Inseln  des  malaiischen  Archipels  verteilt  und  zum  Teil  offenbar  
 durch  die  besonderen  Existenzbedingungen  derselben  lokal  entstanden  
 sind;  einige  Spezies kommen  aber  zugleich auf dem benachbarten  
 Festlande von Hinterindien vor. 
 Die  beiden  Gattungen  des  Orang  (Satyrus)  und  des Gibbon (Hylobates) 
   vertreten  allein  die  Gruppe  der  heute  noch  lebenden  a s ia tischen  
 Menschena ffen;  ihnen  stehen  gegenüber  die  afrikanimmmm