
 
		und  sie  zu  kosten,  so  werden  wir  freilich  bitter  enttäuscht;  denn  
 das steinharte Fleisch  der  Frucht schließt  viele kleine,  harte  Samen  
 ein  und  ist  ganz  ungenießbar. 
 Längs  des  westlichen  Ufers  des  großen  Viktoriateiches  verläuft  
 die  berühmte  K an a r ien a lle e ,  die  geraden  Weges  zum  Haupteingang  
 des  Gartens  in  der  Mitte  seiner  Südseite  führt.  Der  breite  
 Fahrweg  ist an beiden  Seiten  gesäumt mit  einer Reihe von  ungefähr  
 160  Prachtexemplaren  des  Canarium  commune,  eines  mächtigen  
 Baumes  aus  der  Familie  der  Burseraceen,  der  aus  Ambon  stammt  
 und jetzt vielfach als prächtiger Alleebaum angepflanzt wird. Gleich  
 Säulen  steigen  die  lichten  Stämme  gerade  empor,  unten  gestützt  
 durch  einen  starken  Sockel,  einen  Kranz  von  senkrecht  stehenden  
 Bretterwurzeln,  die  nach  allen  Richtungen  sich  ausbreiten.  Die  
 helle Rinde  der Stämme ist größtenteils  dicht bedeckt mit Epiphyten  
 und  Kletterpflanzen  der  verschiedensten  Art,  meistens  Aroideen  
 und  Freycinetien,  Orchideen  und  Farnen.  Die  dichten,  dunklen  
 Laubkronen  der  Stämme  treten  hoch  oben  von  beiden  Seiten  in  
 schönem  Bogen  zusammen  und  bilden  ein  gewölbtes  Blätterdach,  
 welches  nur  wenig  Licht  durchfallen  läßt.  Die  ganze  Allee macht  
 den  erhabenen  Eindruck  eines  gotischen  Domschiffes. 
 Der  ganze  östliche  Teil  des  Bogorgartens  bildet  einen  Abhang,  
 der  sich  vom  Ostufer  des  großen  Teiches  gegen  den  Tjiliwongfluß  
 hinabsenkt.  Er  ist ebenso wie  die westliche Hälfte in viele Quartiere  
 geteilt,  welche  die  natürlichen  Familien  getrennt  enthalten  und  
 durch  orientierende  Aufschriften  bezeichnet  sind.  Von  jedem  
 Baume sind  in  der Regel wenigstens  zwei Exemplare nebeneinander  
 gestellt,  von  denen  das  eine  auf  besonderer Etikette  den Namen  der  
 Gattung  und Art  angibt.  Überhaupt  ist  die  ganze musterhafte  Anordnung  
 des  Gartens  derart,  daß  nicht  nur  der  Botaniker,  sondern  
 auch der  dilettierende  Pflanzenfreund mit leichter  Mühe  sich  selbst  
 zurechtfinden  und  belehren  kann,  zumal  an  der  Hand  jenes  von  
 Dr. W. Burck  verfaßten  Leitfadens,  dessen  wir  als  eines  Bestandteiles  
 der  Festschrift  bereits  gedacht  haben. 
 Wenn  wir  vom  unteren  (südlichen)  Ende  des  großen  Teiches  
 rechts  hinabsteigen,  gelangen  wir  bald  an  ein  kleines,  kreisrundes  
 Wasserbecken,  in  dessen  Mitte  ein  Springbrunnen  emporsprudelt.  
 An  seinem  nördlichen  Rande  erheben  sich  zwei  kolossale  Gummibäume, 
   die  einen  eisernen  Gartenpavillon  beschatten.  Auch  dieser  
 kleine  Teich,  rings  von  mächtigen  Bäumen  umgeben,  ist mit  Seerosen  
 geschmückt.  Die  malerische  Szenerie  ist  von  eigentümlicher  
 düsterer  Schönheit.  Rechts  weiter  hinabsteigend  kommen  wir  in  
 das  F a rn q u a r t ie r ,  in  welchem  einerseits  die  zierlichen  Baum