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über beträgl, alsdann ganz imiegelinässig aufschlitzt, slcli oft rissig auseinamler duhnt iiiul zuletzt
in diesem Zustande vertrocknet. Die Löcherschicht lässt sich (wie schon erwähnt) zwar
nicht, Avie bei den Röhrenpilzen [Boleii) vom Fleische trennen, allein bei diesem Pilze trennt
sich doch eine scliwaclie Hautschicht mit sammt den Poren leicht vom Hutfleische.
S t r u n k kurz, ziemlich stark und seitlich eingefügt. Bei einer ilutbreite von ungefähr 6 " (wie
Fig. 3) zeigt er sich nach oben über dick, herunterwiirls wird er zuweilen knollig und
verstärkt sich bis 2" und darüber. Von Farbe braun oder schwärzlich, von oben herunter,
gleich den Löchern, blass ochergelb, nach unten zu, wo derselbe zwischen den Ritzen der
Baumrinde festsitzt, ist die äussere rauhe Iluut schwarzbraun, aufgeritzt und demnach unregelmässig
rissig-schuppig, was nach aufwärts immer kleiner wird und sich in <lie schon angegebenen
netztonnigen Erhöhungen der Porenränder verliert. Fleisch des Hutes in der IVlitte,
zunächst dem Strünke am stärksten, oft mehrere Zoll dick, nach dem Rande abnehmend und
an demselben bisweilen kaum in Längsfasern zerreisjbar, besonders längs des Strunkes
herab, von dem Rande des Hutes aus, in etwas schräger Richtung (von der Oberhaut nach
der Löcherschicht iind ¡Mitte zu). Rei jungen frischen Exemplaren in der Mitte des Hutes und
Strunkes brüchiger imd überhaupt quer durchbrecjiend, mit zunehmendein Alter immer zäher
und lederartiger. Die Farbe des Hut- imd Struukileisches ist weiss oder weisslich, um die
Ränder (unter der Oberhaut und über der Löcherschirht) etwas dunkler, mehr blass gelblichbraun,
Samen rein weiss und sehr zahlreich. Geruch bei jungen Exemplaren (wie schon
früher erwähnt) sehr stark ausdünstend, widrig faulig. Geschmack der des rohen Fleisches
von jungen Exemplaren etwas süsssäuerlich und nicht angenehm, Reim Zerkauen werden die
Stücke, sobald sie mit dem Speichel befeuchtet sind, sogleich sehr schlüpfrig im Munde und
lassen deshalb sich weniger gut in kleinere Stucke zerbeissen.
E i g e n s c h a f t e n . Dieser Pilz Mächst ziemlich langsam, ist lange ausdauernd, vertrocknet
zuletzt gegen den Herbst, schrumpft zusammen, wird fast schwarz und hat dann oft das Aussehen,
als wäre er verkohlt. Ungeachtet seiner festen Consistenz, die ihn eigentlich ganz unverdaulich
machen müsste, seines sehr stark widrigen Geruches, den er im frisclien Zustande,
wenn er einige Zeit gelegen hat, aushaucht, soll dieser Pilz docli in manchen Gegenden von
Frankreich und Deutschland von den Landbewohnern gegessen werden. AVahrscheinlich bedarf
er eines langen Kochens, wodurch ihm die Zähigkeit benommen und er auch vielleicht erst
unschädlich wird. Ich mag den Pilz zum Genuss durchaus nicht empfehlen.
V ' o r k o m m e n . Zu verschiedenen Zeiten, oft schon im Frühjahr, während der Sommermonate
bis in den Herbst, an Baumstöcken und Stämmen verschiedener Laubbäume, vorzugsweise
an Buchen und Linden 93), zwischen den Ritzen der Baumrinde meist in beträchtlicher
Höhe nach den Aesten zu ödei' im Zwiesel derselben. Selten einzeln, gewöhnlich in Gruppen
von 20 - 30 Stück, die alsd^inn dachförmig über einander sich so erheben, dass die ohern
oder mittelsten oft an Umfang die grössten sind, die über oder unter denselben stehenden, aber
immer verkümmert und kleiner bleiben.
E r k l ä r u n g der Abbildungen.
Taf. XXXII. Fig. 1. Eine Gruppe ganz junger, noch unentwickelter Exemplare.
„ 2. Durchschnitt des grösseren Exeniplares davon, zur Aiischauung des
starl umgerollten, dünnen, häutigen Randes.
„ 3. Ein etwas erwachsenes Exemplar, da es der Raum nicht gestattete,
einen ausgewachsenen Pilz wählen zu können.
„ 4. Durchschnitt desselben.
„ 5. Ein Stückchen Löcherschicht unter dem Rande von einem ganz jungen
Exemplare, vergrösscrt.
„ 6. Ein dergleichen von einem ältern Sliick mit noch rundlichen LöcheröfTiiungen,
an dem deutlich zu erkennen ist, dass die Poren nicht
eine besondere und ablösbare Schicht bilden, sondern in die Substanz
des Hutes eindringen.
93) Tm grossen Garten i 1 Buclien, im OstiagelicgR an den Lindeiilpäiimen.