iieier, selir verschiedener Gestalt uml Grosse, welche sich entweder von untenauf einfach, linieii
oder keulenförmig erheben, oder nach unten eine fleischige Knollenmasse bilden, aus welcher
sich mehr oder weniger schmale, meist rundliche Aeste aufwärts richten, die alsdann in
noch schwächere Zweige sich zertheilen, und deren Oberfläche die Samen trägt.
E i g e n s c h a f t e n . Die meisten, besonders grössern und fleischigen Arten dieser Gattung,
deren Fleisch ganz besonders weich, zart und brüchig ist, sind essbar 31). Die vorzüglicheren
unter den essbaren bleiben immer die grössern Arten, die auch in hinreichender Menge vorkommen,
um nicht seine Zuflucht zu den kleinern nehmen zu dürfen.
Andere dergleichen Arien, deren Fleisch zähe, mithin oben angegebene Eigenschaften nicht
besitzen, laden schon von selbst nicht zum Genüsse ein. Bei anhaltendem Regenwetter werden
sie wässerig und ungeniessbar. Zu dieser Zeit (aus Uukunde) eingesammeh, verursacht ihr (besonders
häuiiger) Genuss nicht selten Erbrechen und Durchtalle. Bekanntlich sind die
Clavarien im Allgemeinen (gleich den meisten andern Pilzen, welche in allzugrossen Portionen
und ohne eine vorsichtige Auswahl hinsichtlich junger und frischer Exemplare genossen
werden) etwas schwer verdaulich und verlangen wenigstens einen guten (gesunden)
Magen. Allein junge Exemplare, für sich sowohl als unter andere Arten gemischt und
massig genossen, gewähren keinen nachtheiligen Einfluss. Das Beste an diesen Pilzen ist die
untere weisse F"leischmasse des Strunkes, aus welcher sich die Aeste erheben; sie wird aber leider
sehr schnell von Insektenlarven durchfreisen, wo sie alsdann schon nicht mehr benutzt werden
darf. Die Aeste kaim man, so lange sie noch jung und kurz sind, ebenfalls benutzen, sind
sie jedoch schon über zwei Zoll in der Höhe, so verlieren sie den guten Geschmack und werden
bitter, ohne eigentlich schädlich zu sein. Sie wachsen im Allgemeinen langsamer als andere
Pilze, bestehen aber auch länger. Die Jahreszeit, Witterung, Temperatur und Ortsverhältnisse
haben auf ihr Wachsthum wesentlichen Einfluss. Daher sind feuchte, kaUe Gegenden
ihrem Gedeihen günstiger; sie ertragen leichter die Kälte (nur nicht den Frost) als Sonnenhitze,
dürre und austrocknende Winde, wo sie sehr leicht ganz unscheinbar werden.
Clavat'ia ericetorum. (Pers.) Einfacher i§teng^elpilz.
(Tafel VII. a.) 3 2 )
Synonyme. Clav, ericelorum Fers. syn. p. 600. — Nees Syst* t. 16. f . 155. —
Ficin, f , 375. no. 939. — C/av. argillacea Pers. com. p. 74. — Fries Syst.*myc. Lp.
482. no. 48. — Gcoylossum Fr. Obs. II. f . 295. t. 5. f . 3.
W ^ e s e n t l i c h e r Charakter. Einfach, keulenförmig, von unten aus schwach, rundlich
und gelb, höher hinauf, an Stärke zunehmend, gelblichweiss und etwas breit gedrückt, zuletzt
in eine stumpfe, ruiulliche, oft ausgebuchtete Keule endigend, mit einer auf beiden platten Seiten
in der Mitte heruntergehenden Längsfurciie.
B e s c h r e i b u n g . Dieser Pilz, dessen Höhe von 2 — 5 " beträgt, zeichnet sich von mehreren
andern ähnlichen Arien, durch seine einfache, deutliche, etwas breit gedrückte, nach oben
abgerundete oder stumpf auigebuchtete Keule aus, die nur selten von oben herunter etwas
gespalten, eine Art Nebenast bildet. Auf den beiden plattgedrückten Seiten bemerkt man von
oben herunter eine Längsfurche auf der Mitte, die bei ausgewachsenen Exemplaren am tiefsten
und im Durchschnittslheile (Fig. 5) am deutlichsten sichtbar ist, so dass es den Anschein liat,
als wären immer zwei Exemplare zusaminen gewachsen; bei jungen Exemplaren dagegen ist
diese Läng^furche entweder sehr flach oder kaum bemerkbar. Oberfläche glatt, weisslichgelb,
von unten aus mehr oder weniger dunkler gelb, bei ausgewachsenen Exemplaren Schmutzig
gelhlichweiss, mit bräunlich angelaufener Spitze. Beim Durchschnitt bemerkt man, dass
das weissliche oder gelblichweisse Fleisch von einer ziemlich dicken Haut oder Schale umgeben
ist und in der Milte eine markig ausgefüllte Höhlung von oben herunter gehl.
V o r k o m m e n , Meist auf etwas sandigem Boden in Nadelwaldungen, in unserer Umgegend
in manrhen Jahren ziemlich häufig, seitw ärts längs den Fusssteigen, welche zur Seite der
Fahrwege hinlaufen, nahe oder zwischen Heidekraut {Erica vulgaris), Moos oder niedrigem
Grase, meist einzeln stehend, aber auch dichte Gruppen bildend. Im October und November.
31) Seliist d .....v.-v ie purp—ur-f.a-rVbe. .n. e- Cs,-l.. p Mäü., so wie die amcthysifarbene Ar t , Cl. amethyslina, welche früher für
verdSchtig gehalten wurde, ist unschädlich.
32) Dieser Püz ist cinestlieils bloss'als LQtkenbQsser gewählt worden, um den obern übrigen leeren Raum niiszufülien,
der fflr eine zweite essbare Art nicht iuruicLcnd gewesen sein würde, anJernlheils, weil er an den besagten Steilen, wo er
>Yächst, bei Excursionen leicht in die Augen fallt, mithin gekannt zu werden verdient.