etwas gekrümmt, so dass <ler Hut schief steht (was hauptsächlich von einem zufälligen spätem
Zerreissen der allgemeinen Hülle an einer Seite abzuhängen scheint). Fleisch weiss oder bei
altern Exemplaren am Rande etwas Wassfarbig, von der äussern Farbe der Hutoberfläche oder
des Stieles, übrigens weich, doch besonders das Flcisch des Hutes melir derber. Geruch
stets schwach, nicht besonders widrig. Geschmack bei jungen Exemplaren (nach Phoebus)
unangenehm, etwas bitterlich, bei allem ganz schwach.
V o r k o m m e n . In der ganzen wärmern Jahreszeit (doch die buntfarbige Var. nur im
Spätsommer und Frühherbst). Ich habe sie bei uns nie eher als im August bis September gefunden,
einzeln wachsend, doch nicht selten, besonders auf sonnigen Stellen, in Birkenanlagen
und lockerem, sandigem Boden, öfters in der Nähe von Baumwurzeln. Die mir noch nicht vorgekommene
dunkele Var. soll auf schattigen Stellen und die braune (nach Fries) in Nadelwaldungen
vorkommen.
V e r w e c h s e l u n g e n . Der braunen Var. ist Agar, porphyrius ähnlich; allein dieser unterscheidet
sich hauptsächlich durch einen gleich dicken nicht knolligen Stiel, soll in
feuchtem, sumpfigen, torfartigen Boden vorkommen und durch den feuchten Standort bedingt,
eine ausgezeichnete Var. des phalloïdes seyn.
A. vaginalus ist viel schlanker, hat einen röhrigen, nach oben deutlich verdünnten Stiel,
keinen so deutlichen Knollen, eine deutliche und höher herauf scheidige Wulst, starke, lange
Furchen am Hutrande, stets rem weisse Blättchen und einen angenehmen Geschmack.
A* soHlarius ist grösser; der Hut des ganz ausgebildeten Pilzes gewöhnlich in der Milte
etwas vertieft, die Fetzen auf dem zuweilen klebrigen (am Räude meist deutlich gefurchten)
Hute, im Fall sie nicht ganz fehlen, kleiner, zaldreicher und flockiger, der Stiel häufiger dicht
und die Wulst schuppig. Mit der hohen langstieligen Var. von Ag* campester sollen (nach
mehreren Schriftstellern) Verwechselungen Unheil verursacht haben; allein dieser zeichnet sich
vor allen durch seine in der Jugend blassröthlichen,' ' dann r ö t h l i c h g r a u e n und zuletzt
b r a u n e n Blättchen aus; hat keine Warzen auf dem Hute und keine Wulst; einen gefüllten,
an der Basis nur wenig verdickten Stiel; einen angenehmen Geruch und nussälmlichen Geschmack
etc.
W i r k u n g . Eine Menge Erfahrungen an Thieren und Menschen haben die giftigen Eigenschaften
dieses Pilzes genügend dargethan 22).
Die Vergiftungserscheinungen sollen in der Regel erst etwa 8—12 Stunden nach dem Genüsse
eintreten, nachdem die Menschen in der Zwischenzeit oft noch andere Speisen zu sich
genommen haben. Sie sind auch hier narkotisch - entzündlicher Art. Der Tod scheint (oft unter
heftigen Krämpfen oder einer tiefen Betäubung), in der Regel 1—2 Tage nach dem Genüsse
zu erfolgen; im Genesungsfalle aber bleiben bisweilen wochen- und monatelange Nachübel
zurück. Krombh. IV., 19, 20, will in einem an sich selbst angestellten Versuche von 2 Lth.
der grünlichen Var. (gebraten genossen), ^ — 3 Stunden nach dem Genüsse unangenehme Zufälle
(leises Zittern am Körper, Schwindel, Uebelkeit, Drücken und Kratzen im Magen und
Schlünde, Darmgrimmen etc.) bemerkt haben.
Nach dem Gesagten fehlt es 23) jedoch auch nicht an Erfahrungen, die mit erstem im
Widerspruche stehen; doch fehlt es an Anhaltepuncten, um diese entgegengesetzten Angaben
auszugleichen oder deutlich zu erklären.
E r k l ä r u n g der Abbildungen.
Fig. 1. Ganz junges Exemplar, zum Theil noch unter der allgemeinen Hülle verborgen.
- 2.
3.
Dergleichen ohne Hülle.
Untere Seile eines Hultheiles, um die Ringhaut zu sehen, welche noch die Blättchen
deckt und schützt.
Durchschnitt desselben.
Erwachsenes Exemplar, an dem die Ringhaut sich ablöst.
Aelteres Exemplar, auf dessen Hutoberfläche noch Reste der Hülle, in Gestalt von
Fetzen su bemerken sind.
22) An Thieren angestellte Vcrsachc, oMähleti P aul e t nni Ro<]«es etc., vnrgl. Lenz 22 - 24. Nach den Krstern
beiden, nach Bull, und Anderen, sind häufige Vergiftungsfälle vorgekommen, weiche nicht selten den lod herbeigeführt
haben.
23) Bei Lenz, H e r twig, 404, 405. Vittadini, 20.