Iiiiin Agaricus fleacuosus*). (Pers.) Verbogener Mîlchblntferpilz.
(Tafcl XI.III.)
S y n o n y m e . Agar, flexuosus Fers. Syn. j). 430. — Vaill. t. 12. f . 7. — Fries.
Syst. myc. I. p. 74. n. 35. — Kromùh. IL p. 28. XIV. f . 10—12. — Ficin. Flor. v.
Dr. H. p. 395. n. 1001. - a<Bonifes Bull. i. 559. f . \. — ¡¡¡onarius Bull. p. m . t. 104.
— Röhl. Deutsche Fl. III. p. 226. n. 314. — Flor. Bad. p. 14. n. 4. — Lamarck
Encyclop. I. p. 105. — Phoeb. IL p. 55. — umbrinus Pers. Syn. p. 435. Var. a. —
Persona Otto p. 44. — Ball. f. 13. D. Var. c. (pileo cameo). — Bail. f. 1Ö. B.
W e s e n t l i c h e r Charakter. Hut fleiscJiig;, erst gewölbt, später vertieft birf trichterförmig.
Oberfläclie sehr durch Erhöhungen und Verliefungen verbogen, übrigens glatt, zuweilen
klebrig und meist mit verschiedenen stärkeren, gefleckten Kreisen und oft schwächern
nur linienförmigen Ringen besetzt, die bald wenig sichtbar sind oder auch (oft nur stellenweise)
ganz fehlen. In den verschiedensten F^arbenabstufungen des düstern Biäunlicligrüncii zum grünlich
gelblich- oder röthlich Braunen bis Fleischfarbigen. Rand ganz ungewöhnlich stark, verbogen
oder ausgebuchtet. Blätter dicht, vielreihig, am Strünke angewachsen, gelblichweiss,
älter dunkler, mehr blass ocher- oder bräunlich weiss. Strunk mehr oder weniger stark, cylindrisch
oder nach unten etwas verdickt, gerad oder verbogen und durch verschiedene Eindrücke
uneben; blass ochergelbhch mit einem Anflug des Röthlichen oder Bläulichen, voll.
F l e i s c h jung zart, älter pelzig, weiss, an den Rändern nach der Farbe der Aussenseite.
M i l c h rein weiss und häufig.
B e s c h r e i b u n g . Hut 2 — 5 und 6" im Durchmesser. In der Jugend etwas erhoben
oder gewölbt, später mehr verflacht, kissenförmig mit genabelter Mitte, im Alter vertieft bis
trichterförmig, fleischig. Oberfläche durch verschietlene Erhöhungen und Vertiefungen sehr
verbogen und ungleich, übrigens glatt, bei feuchter Witterung klebrig und glänzend; grünlichgrau,
älter graubräunlich oder gelblich braungrau, graugelbllch, röthlichgrau bis fleischfarben
in den mannichfalligsten Farbenabstufungen, die stets vertiefte Mitte immer dunkler gefärbt, der
Rand am lichtesten mit gewöhnlich dunklern und gefleckten Kreisen, die auch zuweilen kaum
sichtbar sind oder ganz fehlen. Obschon die erwähnten band- oder fleckenartigen Kreise sehr
verschiedenartig vorkommen, breiter oder .schmäler, lichter oder dunkler, häufiger oder sparsamer
sich zeigen, so findet sich doch für gewöhnlich um die am dunkelsten gefärbte und vertiefte
Mitte ein breiter Kreis, welchem nach dem Rande zu zwei schmale und zwei breite und
hierauf wieder ein schmaler linienförmiger am Rande folgen, oder sie werden von der Mitte
aus nach dem Rande zu immer breiter. Die erstem schmälern sind oft kaum sichtbar oder
im umgekehrten Falle die Randkreise oftmals ganz verloschen. Rand jung glatt, rundlich
nach unten eingebogen, älter dagegen sehr verbogen ausgebuchtet, bei ganz ausgewachsenen
Exemplaren nicht selten aufgerichtet. Fleisch des Hutefî, besonders bei jungen ganz frischen
Exemplaren, zart, derb, weiss, nur zuweilen mit einem schwachen röthlichen Schimmer,
an der Oberhaut des Hutes blass graulich oder von der jedesmaligen Farbe der Oberfläche
^ u r blässer, älter pelzig, nicht selten etwas gelblicher oder schmulziger weiss. Blättchen
dick, ziemlich dicht, am Strunk angewachsen, unregelmässig ( vielreihig), nicht breit, nur selten
breiter als das Hutflelsch, sehr blass weisslich oder gelblich weiss, älter etwas dunkler und
mehr ochergelblich. Strunk 2 — lang, ^ — dick, in einzelnen Fällen noch um vieles
stärker (Fig. 9 ) , nach oben nicht häufig, mehr nach der Mitte oder nach unten etwas verdickt,
in der Jugend mehr rund und gleich, äller durch erhöhete und grubtge Stellen ungleich.
Nicht hohl, nur zuweilen, besonders aber im Alter, erst mürl)e, zuletzt hohl. Fleisch des
Strunkes bei frischen Evemplaren gleich dem des Hutes, später, besonders längs der Mitte
herunter, pelzig, ballt sich beim Durchschneiden. Milch rein veiss und sehr häufig, sie dringt
bei einigem Druke oder bei Verletzungen aus allen ïheilcn hervor. Gerucli zuweilen rettigartig
beissend, was ich besonders beim Skizziren frischer Exemplare bemerkte. Geschmack
nicht immer sehr auffällig scharf (namentlich die Milch), gewöhnlich mit einem etwas bitterlichen
Nachgeschmäcke.
E i g e n s c h a f t e n . E. E. Gmel ini08) nennt diesen Pilz ohne Beweiss sehr giftig.
K r o m b h o l z hält ihn, nach angestellten Versuchen an Menschen und Vieh, wenigstens für
•) Tribus FIL Oalorrkcus Fries.
108) Beschreib, d. Milchblätterecbw. im Grosslierz. ] 1825.