i
m
RÖhrenscliicht in einer , gpgen die Länge derselben, senkrechten Richtung auseinander, so zeigen
sich die Röhren auf iliren Trennungsflächen ihrer Länge nach meist halbirt^J; dagegen
lässt sich diese von ihnen gebildete Schicht (besonders wenn der Pilz erwachsen ist) ganz oder
theilweise vom Hute leicht abtrenne.n, und es zeigt sich alsdann die untere Hutfläche mit klein
e n , flachen, zur Aufnahme der einzelnen Röhren bestimmten Gruben versehen; die Ränder
dieser Gruben sind bisweilen kahl, oder mit einzelnen Haaren besetzt. Die Rohren sind a m
Hutende geschlossen, am entgegenge s e t z t e n (untern) Ende geöfltnet; bei sehr jungen Exemplaren
sind die Mündungen noch durch ihre etwas wulstigen Ränder verschlossen. Die Röhren
sind cjlindrisch oder prismatisch. Mit dem vollendefen Wachsthume des Hutes sondert sich in
den hohlen Räumen der Rohren eine schleimige Flüssigkeit ab, welclie die Wände überzieht;
beim endlichen Oeffnen der Mündungen wird durch den Zutritt der atmosphärischen Luft d i e
innere Flüssigkeit immer fester, bis sie sich in Körner scheidet, welche anfangs eine vieleckigc,
unbestimmte, später eine mehr elliptische und Kugclform annehmen, und als Samen oder Sporen
erscheinen 1'').
Nur bei wenigen Arten findet sich ein Ring oder eine Franze; bei den meisten ist ein
solcher Schutz des jungen Hymeniums nicht nöthig, indem dasselbe dicht am Stiele anliegt,
und erst später, beim Reifen der Keimkörner, indem der H u t die kissenförmige Gestalt annnnmt,
sich vom Stiele entfernt. Von d e r A n l a g e der Röhren bleiben oft am Stiele Spuren
in Gestalt hervorragender Punkte oder eines erhabenen Netzwerkes zurück.
Der Stiel, welcher die Mitte des Hutes stützt, meist dick, cjlindrisch, in der Mitte oder
am Ende (was häufig der Fall ist), mehr oder weniger verdickt; derbfleischig, gefüllt oder hohl.
E i g e n s c h a f t e n . Diese Gattung enthält mehrere essbare, eine entschieden giftige (B.
luridiis), und einige verdächtige Arten ' i).
Boletus scaher. (Bull.) Birkenpilz, K a p u z i n e r p i l z , rauher Röhrenpilz.
Tafel II.
S y n o n y m e . Ji* viscidus Linn. Suec. f . 452. — rufus Schaff, f . 103. — Pers.
Obs. IL ji. 13. — bovinus Schaff, t. 104. — FL Dan. f . 833. f . 2 . — Sow. f . HO. —
auranHacus Bull. 320. f . 236. — Fers. Obs. IL p. 12. — scaber Bull. 319. <.132.
489. f . I , 2 . — Fers. Syn. p. 505. — Fries S. m. L 393. n . 18. ~ Krombh. t. 3 5 .
f , 1 — 6. — Lems, p. n. 3 . f . 8 . f . 32. — Ficin. p. 43Ö. n . 1138.
W e s e n t l i c h e r Charakter. Hut in der Färbung durch alle Abstufungen des Rraun
in das Ochergelbe etc., ebenso verschieden in der F o rm. Stiel durch mehr oder weniger
g r a u e oder s c hwa r z e E rhabenhe i t e n rauh.
B e s c h r e i b u n g . Hut 2—6" und d a r ü b e r im Durchmes ser , fleischig; in der Jugend
rundlich, gewölbt, polsterig, später oft etwas niedergedrückt, im Alter geschweift. Oberf
l ä c h e trocken (nur bei feuchter Witterung etwas glänzend und klebrig), ausserdem lederartig
und glanzlos, im Alter narbig, grubig, zuweilen netzartig aufgerissen oder schuppig. Hinsichtlich
der Färbung vom dunkelsten Schwarzbraun, Rothbraun, Gelbbraun, durch alle Schattirungen
des Braunen in's Ocherfarbene, schmutzig Gelbbraune und Grünbraune übergehend; nicht
selten stellenweis mit einem Anflug von Rosenfarbe, blassgrau oder weisslich. Hutrand eingezogen
und scharf; in der Jugend öfters mit kurzen Verlängerungen der O b e r h a u t besetzt und
dicht am Stiele anschliessend. Röhren fast so hoc h als das Hutfleisch dick ist; leicht vom
Hutfleische trennbar, frei fast vom Stiele abstehend; gegen den Stiel zu vertieft sich überhaupt
die Röhrenschicht durch Verkürzung derselben. Mündungen klein, fast gleich, rundlich, im
Alter grösser und liingüch gezerrt; schmutzig- oder graulichweiss, grünlichgrau, im Alter o f t
bräiiiilichgrüngrau, indem die reifen elliptischen Sporen rostbräunlich gefärbt sind und nach i h -
rer Ausstreuung die Röhrenmündungen dunkler färben. Strunk grösstentheils hoch und schlank,
9) Bei dieser Gelegenheit gelangt man zu der Uel>erzeiigiing, dass die Röhren durch ein mehrfaches Verwachsen der
;aiiciisl)lätter entstanden sind, ihr Urs|)rmig verrälh sich auch noch dadurch, dass in der Nähe des Stieles nicht selten die
s besoiidei-s für manche Arien churakteiistisch ist.
10) Diejenigen Pilzarten, weiche röhrige oder löcherige Fruchtliger besitzen, die flnischig oder saftig sind, streuen ihren
Samen durch Zerfliessen und Auflösen des Pnirhll.igcrs aus, und besitzen deren sehr viele, dagpgcn Jene mit holzigen oder
lederaitigen Röhren sehr wenig Samen entwickeln und nicht zerfliessen, sondern aus den Röhren auswerfen oder fallen lassen.
11) Man hat in früherer Zeit Merkmale im Allgemeinen angegeben, wodurch sie sich Terdächtig machen sollten; allein
spätere Biobachtiiugen und Erfahrungen haben erwiesen, dass die meisten derselben wiederum ihre Ausnahmen haben, "
auf einzelne Arten hinweisen oder gar nicht zu beachten sind. Ueber obige Warnt
328 — 3a0. — Roques hUt. des ckamp. 63, 71, 74.
ergl. D. Cand. Fl. Fr.