T a f . XVI I^. Fig. 6. Ein ganz altes Exemplar mît aufgerichtetem und aufgerissenem
H u t r ä n d e ,
„ 7. Durchschnitt desselben.
,5 8. Ansicht der zweireihigen Blättchen.
G a t t u n g : Cantharellus. (Fries.) Faltenpilz.
W e s e n t l i c h e r Charakter. An der Unterseite des Hutes erhobene, mehrfach getheilte,
vom Umfange des Hutes herimterwärts gerichtete, ziemlich parallel laufende Blättchen oder
a d e r ä h n l i ch sich verzweigende F a l t en, welche mit dem Hymenium bekleidet sind.
B e s c h r e i b u n g . Mittelgrosse oder kleine Pilze ohne Hülle. Sie haben einen melu- oder
weniger in der Mitte stehenden, dichten (gefüllten) oder hohlen Strunk, der in den ausgebreit
e t e n , endlich eingedruckten oder trichterförmig vertieften, fleischigen oder hautigen Hut so allmählig
übergeht, dass sich kein besonders deutlicher Abschnitt zeigt, indem die Falten vom
H u t r a n d e aus, ohne irgend eine Abstufung, schräg am Strünke herablaufen. Die Saamen sind
meist weiss.
Cantharellus cibarius. (Fries.) F a l t e n p l l z , Geelclien, Eieriiilz.
( T a f e l XVIII.)
Synonyme. Canih. cibarius Fries Bijsi. mtjß. /. -p» 318. n. 3. c. si/n. Epicr. S. M.
p. 3G5. — Krombh. VI. U i5. f . 1 — 11. p. 24. — Ficin. Fl. v. Br. p. 427. n. 1116.
— Fhöhns p. 70. — Grev. Fol. V. t. 238. — Roq. t. 10. f . 1, 2. — Kloisssch n.
2i. — Walir. JI. 029. — Vitt, mcmg, U 25. f. 1. — Agar. Cantharellus Linn. Buee.
1207. — nai. ed. XII. 3. f . T22. — Spec. PI. 1639. — Schaff, t. 82. — Bull.
U 62, 505. f . 1. - Flor. dan. 264. — Soic. i. 46. — Ellr. p. 152. t. 8. f . a—c.
Boll. f. 62. — ßlat/. f. 1. f . l. a, b. — Kerner 56. t. 13. f . 1, 2. — Ag. lufeolus
und pscudo-uncluosus liafsch f. 37, 120. — Merulius Cantharellus Lenx p. 59. n.l. f.
27. — Fers. Sijiu p. 488. — Fers. essb. Schw. p. 147. n. 1. Traft. Oeslr. l. 8. 15.
— Nee$ V. Esenh. f. 31. f . 234. — Cort. l. 6. — Letell. f. 35. — Alb. i. 29.
W e s e n t l i c h e r Charakter. Hut fettig anzufühlen, weisslich-, dotter- oder orangeg
e l b , fleischig, derb, geschweift, am Bande glatt und eingerollt, später geweht oder kraus.
F a l t e n fleischig, aufgetrieben, jung gedrängt, später sich erweiternd und mit unregelmässigen
Querfalten verbunden, von der Farbe des Hutes. Strunk dicht, glatt, nach unten etwas verschmälert.
Fleisch gelblichweiss und fest. Der ganze Pilz im frischen Zustande mit einem
weisslichen oder röthlichen üeberzuge wie bereift.
B e s c h r e i b u n g . Hut 1 — 3 " und darüber breit. In der ersten Jugend gewölbt, fast
h a l b k u g e l f ö r m i g , später mehr polstrig oder eine rundliche Scheibe bildend, deren Ränder niedergebogen,
und j e grösser der Pilz, desto faltiger sind. Erwachsen wellenförmig, ausgeschweift,
flach, -im Alter niedergedrückt oder vertieft bis trichterförmig sich emporhebend, gelappt, mit mehr
aufrechtstehendem, wellenförmig geschweiftem, oft krausem Rande. Oberfläche etwas fettig
a n z u f ü h l e n , ganz jung am blassesten von Farbe, sonach vom AVeisslichgelben zum Blassgelben
in's Hoch- oder Dottergelbe, Orange und Bräunliche übergehend, mit einem weisslic
h e n oder fast rosafarbenen, wie bereiften Üeberzuge und Schimmer. Fleisch des Hutes gelblichweiss,
nach dem Rande zu sehr schwach. Falten — h o c h , fest, faserig, in der Jugend
zart, klein, rundlich, später aufgetrieben, nicht sehr eng stehend, Die längsten reichen
vom Hutrande bis zum Strünke, an welchen sie noch eine Strecke herablaufen. Fast alle Blättchen
spalten sich nach-dem Rande des Hutes zu, in zwei, drei und mehr Theile und verwachsen
auch in einander. Im Alter werden die Falten grösser, abstehender, schärferkantig, vielfacher
verästet und am Grunde durch kleine unregelraässige, einfache oder gleichfalls verästete
Querfalten verbunden. Strunk 1—2 " und darüber hoch, oft kürzer als der H u t , von ziemlich
gleicher Dicke bis zu den Falten (die sich vom Hute aus an seinem Obertheil verlaufen)
herauf oder nur weni^ mehr verdickt als unten. In der Jugend nicht hohl, doch bildet sich
im Alter eine unregelmässige Höhlung. Er ist fleischig, derb, wenig zähe, äusserlich glatt, gelb,
rödiUchgelb oder bräunlichgelb und gleich der Oberfläche des Hutes wie bereift, inwendig mehr