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Fries Syst. myc. 1. p. Ö4. n. 7 Obss. /. p. 59. — Flor. Dan. t. 1913. — RökUD.
Flor. III. p. 228. ii. 321. — Len^ 37. n. 18. — Wallr. II. 724. — Phoeb. II. p. 51.
f . VI. f . 1- -14. ? — phimhcus Schum. 345. — Krapf II. f. 5. f . 1—4.
\ \ esent l icl ier Cliavakter. Der ganze Pilz hat etwas Compactes, Derbes. Hut etwas
klebrig', Icilerarlig ; jung braunlichgriin, olivenfarbig, älter zuweilen etwas röthlichbraun, sclimutzig
(hinkel- nnd schwarzbraun, bisweilen mit dunklen Kreisen bezeichnet, kahl, nur am stark eingerollten
Rande bei nicht zu alten Exemplaren zottig. Blatter weisshchgelb oder sehr blass
bräunlicligclb. Strunk kurz, um vieles heller gefärbt als der Hut, nicht hohl.
B e s c h r e i b u n g . Hut 2 -6" und darüber im Durchmesser. In der Jugend rundlich gewölbt,
später kisseaförmig «ach, im Alter vertieft. Sehr fleischig. Oberfläche bei jungen
saftreichen Exemplaren, besonders bei feuchter Witterung, mehr olivengriin und etwas schleimig;
ausserdem mehr grünbraun und trocken; die Mitte oft dunkler gefärbt; bei manchen, zumal
altern und mehr ausgetrockneten Exemplaren bemerkt man zuweilen Zonen von etwas dunkler
Färbung. Rand sehr stark, umgerollt und gefurcht. Nur im Alter rollt sich der Rand
* auf un<l die etwas vertiefte Oberfläche wird nach und nach mehr napf- oder trichterförmig.
So lange der Rand noch umgerollt ist, findet sich an demselben ein kurzhaariger, sammetartiger,
filziger Bart von gelblichen, blassgriinlichen oder lichten umbrabraunen Haaren, der aber
hei weitem nicht so in die Augen fällt, da ihm das Langhaarige, Zottige des Agaricus
iorminosus (Taf. XL) fehlt. Wenn der Rand sich aufrollt, so dehnt sich durch das Wachsthum
des Pilzes auch der erwähnte Bart aus, entfernt sich mehr vom Rande und erscheint al.^
eine grobe Behaarung, welche nicht mehr gelblich, sondern dunkler, von der Farbe des Hutes
weniger abstechend gefärbt ist, so, dass sich auf der Oberfläche des Hutes, und zwar in der
Mitte, eine grosse unbehaarte Scheibe, dann nach dem Rande zu ein sclimaler behaarter Kranz
und der mm unbehaarte Rand unterscheiden lässt. DurcJi den Regen legen sich die Filzhaare
oft so dicht auf die Oberfläche an, dass man sie bei flüchtiger Betrachtung leicht übersehen
kann. Die Oberfläche des Hutes lässt sich vom Rande aus leicht abschälen. Blätter zahlreich,
ungleich oder mehrreihig, sehr diclit, schmal, ausgeschweift, nahe am Strünke zum
Theil gegabelt und an dejnselben fast heruntergehend. Jung weisslich, später blass ochergelblich
oder schmutzig weisslichgelb. Gequetschte Stellen färben sich dunkler, bräunlicher. Fleisch
weiss bis gelblichweiss, dicht, fest, fassrig brüchig; älter graulichweiss und schwammig. Strunk
1, 2 — 3" hoch, 1 — 1 " stark, fast c^lindrisch, glatt, mehr blassgelblich, bräunlichgrün oder
.schmutzig blassgrünlichgrau, stets blässer als der Hut, unter den Blättern am hellsten, fast
gelblich, nach unten bräunlicher, besonders durch die bräunlich gefärbten Längsfasern auf dem
lichtem Grunde, fein gestreift. Nur im Alter hohl werdend. Fleischig wie der Hut. Milch
weiss, scharf und bitterlich, erst kaum zu bemerken, dann um so stärker und anhaltender als
Nachgeschmack. Geruch schwach, doch nicht unangenehm. Geschmack nicht bedeutend,
massig scharf, aber nicht unanpnehm, zuweilen etwas schwach rettigartig, doch nicht widrig.
V e r w e c h s e l u n g e n . Dieser Pilz ist — doch nur in Büchern — häufig mit dem Agaricus
Iorminosus (IV. S. 2ü. t. XI.) verwechselt worden, in der Natur scheint es mir doch
fast unmöglich, da beide Pilze im ganzen Habitus nichts Aehnliebes mit einander haben.
E i g e n s c h a f t e n . Mehrere Autoren nennen ihn giftig, was auch der deutsche Name
bezeichnet; doch vermuthlicli nur durch die Verwechselung mit dem Agar. torm. Beweise
für seine giftige Natur sind nicht aufzufinden. AVeinmann erklärt ihn für essbar. Da dieser
Pilz aber übrigens nichts besonderes Empfehlendes hat, so bleibt es doch gerathener, ihn zum
Genuss nicht zu verwenden.
V o r k o m m e n . Ende Sommers und während der Herbstmonate, auf Grasplätzen, zwischen
faulenden Blättern und Moos, unter Nadelhölzern und Laub — besonders Birkengesträuchen '
nicht selten.
E r k l ä r u n g der Abbildungen.
Taf LXX. Fig. 1. Ein ganz junges Exemplar.
„ 2. Ein etwas älteres Exemplar.
„ 3. Ein Durchschnitt von dem vorhergehenden Exemplare.
„ 4. Ein Exemplar mit gelbem und kurzem Sirunke.
„ 5. Ein dürftiges Exemplar mit sehr kleinem Hute und langem Strünke.
*) Im grossen Gürten, auf moosigen Grasplatzen, nussci-clom in verscliicclonen Waldrevieren der Unigogcnd.
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