E i g e n s c h a f t e n . Mehrere ältere Schrifisteller^s) verdächtigen diesen Pilz, hauptsächl
i ch gestützt auf die Aussagen der Landleute, die ilin wegen seines schlechten Geschmackes
verwerfen. Andere-i») trugen kein Bedenken, auf den Grund jener schwachen Zeugnisse, ohne
Weiteres den Pilz für giftig zu erklären. Wiclitiger sind die Angaben, welche für die Unschädlichkeit
(oder doch geringe Schädlichkeit) des Pilzes sprechen 5 O). Diesem zufolge ist
zwar keine Vergiftung zu besorgen, allein darin stimmen die Meinungen aller Letztem überein,
dass sein Geschmack höchst widrig, scharf und bitter sei, Kratzen und Brennen im Halse verursache
und der Milchsaft rettigartig auf der Lippe beisse, mithin zum Genuss nicht zu emp
f e l i l e n , >i.elmehr vor ihm zu warnen sei^i).
E r k l ä r u n g der Abbildungen.
T a f . XI. Fig. 1 und 2. Ganz junge Exemplare.
0.
10.
E i n etwas älteres Exemplar mit grubig-fleckigem Stiele.
Durchschnitt, der deutlich den gebarteten Rand zeigt, welcher in der
J u g e n d die Blättcheii einhüllend schützt.
Durchschnittsstück eines erwachsenen Exemplares.
Erwachsenes Exemplar ohne Kreise.
Untere Ansicht des Hutes mit einem abgeschnittenen Stiele, zum Vergleiche
der Verschiedenheit (des Fleisches) mit dem Ag, deliciosus
auf Taf. X.
E i n alterndes Exemplar mit trichterförmigem Hute.
Durchschnitt eines solchen alternden Exemplares.
E i n Stück von dem Hute eines ganz alten verbleichten Exemplares, an
dem man die zottigen Haare vom Rande entfernt, mehr nach der
Mitte zu erblickt.
^ffaricus Pnmulus*). (Pers.) lEIssbarcr Mclil- Blätterpilz, lHiisseFOii.
( T n f c l XII.)
S y n o n y m e . Agar. Frunulus Pers. Sgnops. j). 457. — Fries. Si/sf. myc. Lp, 193.
1 . — Spreng, syst. veg. p. 451. - Lenss p. 56. n. 47. U 6. f . 20. — Ficin.Flor.
V. Dresel. II. p. 408. n. 1044. — albellus Schaff, t. 78. — Dec. Fr. p.llß. mouceron
Bull, t 143. — Tratl. p. 90. n. X/X. l. 10. f . 19. — pallidus Sow. f. 143. —
pallescens Swarl^ l. c. 1809. ju 85.
W e s e n t l i c h e r Charakter. Ohne Hülle und Ring. Hut weisslich, später schmutzig
gelblich bis sehr blass gelblichbraun. Blätter weisslich, später blass röthlich, mit dem Alter
dunkler werdend. Stiel weiss, oft sehr kurz, nicht hohl. Geruch wie frisches Mehl und
deshalb leicht zu erkennen.
B e s c h r e i b u n g . Hut ^ bis 5 " im Durchmesser. Der Umfang des Hutes nur selten
ganz regelmässig abgerundet, sondern mehr ausgebuchtet. Oberfläche anfangs fast kugellormig
gewölbt, im Alter ilächer, in der Mitte mehr oder weniger vertieft, dabei aber auch
meist noch der äussere Kand nach unten umgebogen — matt weisslich, später etwas schmutziger
bis gelblichweiss, zuweilen fleckemveise (doch meist ganz) blass bräunlichgelb. Oberhaut
sehr fein, wie AVaschleder anzufühlen, bei feuchtem AVeiter etwas fettig, in einzelnen Fällen
etwas mehlig oder jnit einer weisslich gelbbraunen Substanz überzogen, die sich abwischen lässt.
F l e i s c h anfangs weiss, zart und sehr fein, am Rande kaum eine halbe Linie, nach dem Stiele
zu 2 — 4 Linien hoch. Blätter in der Jugend weisslich, etwas blässer als der Hut, laufen
aber bald durch die Farbe der Samen blass rosenroth oder gelbröthlich an (was diesen Pilz
besonders mit auszeichnet), stehen nicht ganz dicht und sind in ihrer Länge sehr verschieden.
O r f i U , Descourtils, De Cand olle, Perso on cssb. Schw., Bu Iii árdete.
?n Tr a t t ini f c , Gleditsch, El Ire d. Kr o m b h o I z, Roques etc.
Verg". Buxbaum Cent. IV. 10. t. 16. - Paulet, Hayne 44. Krombholz I. 16.
51) Nach den Versichernngeti einiger Schriftsteller, z. 13. L ôsel 82, Paul c t (nach Pers. Traité 223) Letell Ascher
-iJ,*""!«- , V , "'fil-reren Gegenden Russlands, Franicreichs und Deutschlands nicht selten gegessen wer-
'vM,' ZuUereitungswcise den Geschmack verbessert und den Genuss unschädlich macht,
lYiöus AJIJ. Mouceron Fnes.