Taf. XLV. Fig. 1.
E r k l ä r u n g der Abbildungen.
Abgelöste Rinde eines jungen Ilollunderstammes, an welcher sich die
ersten Anfiinge des Pilzes, so wie im Wachsthumc vorgeschrittene
sich zeigen.
Dergleichen Holzstück ohne Rinde mit einem altern Exemplare.
Dergleichen Rinde mit mehreren Exemplaren verschiedenen Alters
Durchschnitt von der obern Seite.
Dergleichen von <ler uniern Seite.
Ein ausgewachsenes Exemplar, mit dem Durchscheine.
Ein Exemplar dergleichen mit Durchschein.
Stark vergrösserter Durchschnitt, um die zwischen den Häuten befindliche
gallertartige Masse deutlicher wahrnehmen zu können.
Ein altes Exemplar im getrockneten Zustande.
^garicus procenis*). (Scop.) Parasolpilz, liolicr Blatterpilz.
(Taf. XL.VI.)
S y n o n y m e . Agaricus proccrus Scop. carn. p. 418. — S c h a f f , f . 22, 23. — Flor,
dan. l. 772. — Curf. Land. 2. 15. — Sowerb. funcj. i. 190. - fers. syn. p. 257. —
Fries. Syst. myc. L p. 20. n. 1. • Rohling D. flor. III. p. 148. n. 1. — Lew« p. 32.
n. 10. i. 2. f . 5, 6. - Dierb. p. 117. n. 1. — Uayne p. 39. — Ficin. Flor. v. Dr. II.
p. 384. «. 962. — coluhrinus Bull. (. 78, 583. — anfiquafus Baiseli. — squamosus Vili,
p. 1015. — annulatus Boll. 23. — Ämanila marmorea Lam. Enc. I. p. 112. — exHnctorius
Linn. Suec. lli)6. —-4i«a/u7« Schum. ji. 268. — excoriatus Schaeff. f . 18, 19.—
Faulet Traite p. 288.
W e s e n t l i c h e r Charakter. Einer der grössten ansehnlichsten Pilze, in einem seiner
Entwckelung günstigen Boden erlangt der Hut oft eine Breite von ]0—15" nnd darüber. Der
Strunk eine Höhe von 12—16". Der Hut jung eiförmig, glatt, glockig und graubraun, breitet
sich immer mehr und mehr aus, behält aber stets eine rundlich erhobene Mitte, deren Oberfläche
glatt uud braun bleibt. Mehr oder weniger herunterwärts nach dem Rande zu platzt die
braune Oberhaut und bildet oft ziemlich grosse faserige Schuppen auf weisslichem Grunde, die
nach dem Rande zu immer kleiner werden. Blätter breit, dicht, weiss. Strunk walzenförmig,
hat unten einen Knollen, ist von aussen weisslich, besonders herunterwärts mit faserigen,
bräunlichen Schuppen besetzt und immer hohl. Ring faserig, nicht fest am Strünke angewachsen,
lassi sich daher an demselben hin- und herschieben. Fleisch namentlich des Hutes weiss,
sehr zart und wohlschmeckend.
B e s c h r e i b u n g . Hut gewölmlich 6 — 8 " im Durchmesser. In der Jugend fast eirund
oder bald mehr, bald weniger glockig, später löst sich der Hutrand vom Ringe los und der Hut wird
nun erst glockenförmig, dann gewölbt, bei zunehmendem Wachsthume endlich flach mit rundlich
erhobener Mitte. Ziemlich fleischig. Fleisch unter dem Strünke am stärksten, von der
Mitte aber nach dem Piande zu allmälig abnehmend. Oberfläche bei jungen, noch unentwickelten
Exemplaren glatt, anfänglich über und über ganz graubraun; durch die zunehmende
Entwickelung des Pilzes platzt diese dunkel- oder Uchtbraune Oberhaut, wodurch sich Schuppen
bilden. Die Mitte der Oberhaut bleibt in grösserer oder geringerer Ausbreitung ganz; von
der erwähnten ganzen Mitte aus beginnen die Schuppen, welche dachziegelartig in Kreisen líegen,
grösser als nach dem Rande zu, nach welchem hin sie immer kleiner werden, einzelner
stehen und bei grossen Individuen vermöge der Ausdehnung nur als Fasern erscheinen oder den
Rand selbst ganz nackt lassen. Diese von der zerrissenen Oberhaut sich gebildeten dunkel gefärbten
Schuppen auf der weisslichen oder bräunlichweissen feinfaserigen Unterlage, welche die
Zwischenräume bildet, geben dem Pilze ein hübsches Ansehen und lassen sich leicht abkratzen.
Rand jung gleich, nieder und einwärts gebogen, verraittelsi des dicken faserighäutigen Ringes
' ) Tribus it. Lepiota Fries.