Agaricus deliciosus +). (Linn.) Essbarcr g ; cmc i n e r Reizker.
(Tafel X.)
s y n o n y m e . Agar, deliciosus Linn. FL Suec. p. 1211. — Fers, syn, fang.
f . 432. — Abh. p. 142. n. 23 Fries Si/sl. myc. I. «. 3 9 . — B c h a e f f . 11.—
F l o r , Dan. M131.— Sotc. l. 202. — Gmel. Fl. Bad. p. 5. n. 1. f . 1, 2. — Krombh,
1. 11. II. p. 20. — iVees syst. U 23. f . 183. — Necs f. 193. {Cop. n. Sch.) — TratU
p. 82. XII. i. 31. — h e teil. f. (5:3. — Suppl. fasc. VI. t. 033. - F i c in. p. 393. n.
993. ~ Lenx p. 27. n. 20. t. 3. f . 9.
" V V e s e n t ü c l i e r Charakter. Hut in der Mitte eingedrückt, blass ziegel- oder orangef
a r b i g , mit vielen abwechselnd heilern oder dunklern Kreisen und kissenfi'nmigem Rande.
B l ä t t c l i e n gelbröthlich. Stiel kurz, voll oder hohl, nackt, glatt, weissUch oder gelbröthlich.
M i l c h dunkelsaffranfarben, scharf. Fleisch weisslich, am Rande saffranfarben oder gelbroth.
B e s c h r e i b u n g . Hut 2, 3 — 6 und 7 " im Durchmesser, jung regelmässig abgerundet,
nicht stark gewölbt, oft flach oder in der Mitte etwas eingedrückt; die Vertiefung nimmt beim
Wachäthum zu und wird im Alter sogar trichterförmig. Rand immer glatt, stets haarlos und
nach unten eingerollt; im Alter erhebt sich dieser glatte Rand, wodurch die Mitte sich immer
mehr vertieft. Oberfläche glatt, unbehaart (nur im Alter etwas weniges filzig), bei feuchtem
Wetter klebrig. .Bei den meisten lixemplaren gewöhnlich mit diinklern oder heilern Kreisen
bezeichnet; die in der Jugend oft weniger sichtbar sind oder ganz fehlen. IJie Verschiedenheiten
in der Färbung hängen nicht bloss von den Altersstufen, wohl aber von dem trocknen
oder feuchten Standorte und von Einwirkung der AVitterung ab. Die Färbung geht aus
dem mehr oder weniger blassen Röthüchgelb in das Gelbrothe, Ziegelrothe, auch Mohl Grünliche
über. Blättchen sichelförmig, schmal, sehr gedrängt, zwei- bis dreireihig, doch unregelmässig,
oft ästig. Die längsten erreichen mit einer scharfen Spitze den Stiel und
laufen zuweilen etwas an ihm herab. Von Farbe gelblich oder gelblichiölhlich, doch stets
blässer als die Oberfläche des Hutes. Sie geben zerschnitten oder sonst gedrückt eine dunkle
saifrangelbe Milch von sich. Stiel — 2 und 3 " hoch, doch öfters auch so kurz, dass er
kaum aus der Erde herausragt. ^ — l " dick, fleischig, - anfangs voll, unbehaart, röthlichgelb
(blässer als der Hut), gleich den Blättchen, oft mit einem weissen Anfluge, wahzenförmig, nach
unten zuweilen etwas dünner werdend, nur manchmal etwas breit gedrückt; bei grösseren Exemplaren
oft mit eingedrückten oder grubigen dunkleren Flecken versehen; später bis zum Hute
h o h l , in der Höhlung und zunächst derselben ist das innere Wesen trocken, weisslich, dem
Schilfmark ähnlich. Fleisch des Hutes und Stieles weisslich und röthlichgelb, gegen den
Rand hin von dem hervortretenden Safte saiFranfarbig, bis schon mennigroth, derb, nicht zähe,
mehr bröklich. Milch rothgelli, etwas scharf, aber nicht unangenehm riechend. Samen
w'eiss. Geruch des rohen Pilzes angenehm, aber nicht stark, oft kaum bemerkbar. Ges
c h m a c k nicht unangenehm, aber bitter und scharf (was sich durch Kochen verliert). Der
ganze Pilz hat die besondere Eigenschaft, durch den Druck oder andere äussere Verletzung
griinspangrün anzulaufen.
V o r k o m m e n . In lichten, trocknen, hochgelegenen Nadelwaldungen, besonders Kiefern
und Tannen, auf mit Heidekraut und Wachholderstriiuchern bewachsenen freien AValdhiigeln,
einzeln stehend oder (doch seltener) mehrere zusammen in Gruppen wachsend.
E i g e n s c h a f t e n , ftlehrere ältere Schriftsteller verdächtigen diesen Pilz, ohne Thatsachen
anzuführen, z. B. bloss deswegen, weil er zu den Milchern gehört, die früher alle im Übeln
R u f e standen, weil er so leicht mit dem Agar, iorminosus verwechselt werden könnte u, s.
w. Nun ist allerdings nicht zu leugnen, dass dieser Pilz viele Aehnlichkeit nicht allein mit dem
eben genannten, sondern auch mit noch verschiedenen andern Milchern oder 3Iilchpilzen
hat (z. B. pubescons, insulsus, asonarlus etc.), wovon mehrere, wenn auch nicht giftig,
*) Tribus J'ir. Galorr heus (Fries.) Milcher. Diese Unterab th eIlun g der Blättei'piize zeichnet sich ganz besonders
vor andern dadurch aus, dass sowoiil da.« Fleisch als die Blättchen der hierher gezähiten Arten eine trübe, raeist
weisse, wcissliche, gelbliche, gelbröthliche oder blas« liliafarbene, ni i Icliartige Flüssigkeit von sich geben, die beim Durchschnitt
oder andern Verwundungen tropfenweis heraustritt (weshalb sie auch Milchcr oder Milchpilze genannt worden
sind). Dieser grösstentheils scharfschmeckende Saft findet sich in allen Theilen des Pilzes, doch am häutigsten zunächst der
Oberhaut des Hutes, nachstdem auf der Gränze zwischen Blättchen und HiilHeisch. Die Milcher sind gross oder mittelniässig
und ihr Fleisch meist derb. Sie wachsen einzeln oder gesellig jedoch nur selten büschelig beisammen. Ihrer Scharfe
wegen werden sie weniger als andere von Insectenlarven zerstört, doch sind zuweilen auch die schärfsten nicht ganz davon
befreit, besonders lassen sich Schnecken nicht davon abhalten. Mehrere Schriftsteller erklären die meisten Arten für giftig,
7.. B. De Cand. (Propr. 33i; also i. J. 1816. — Gmelin (1825) u. a, m., dagegen behauptet Letel l ier, dass sie alle,
wenn auch schwer verdaulich, doch nicht gefährlich seien, auch Hayiie (43) sagt: „es gebe fast keine bestimtat giftige Art,
mit so abschreckenden Namen auch viele von den Schriftstellern bezeichnet werden."