555. — Traité f . 247. — Kromhk, VII. p, 10. Î. 50. 1 — 9. — Phoeb. II. p. 88.
— Fi ein. Fl. V. Dr. II. p. 446. n. 1165. — Ä. rufescens Schaff. Ind. p. 95. n. 200.
t. 141. — p. 99. n. 209. t. 318. — carnosum Batsch 6. II. p. 198. f J3Ö. — ctandesiinum
Batsch I. f . 44.
W e s e n t l i c h e r Charakter. Hut sehr verschieden gestaltet, gebuckelt oder niedergedrückt
und ausgeschweift, fleischig, zerbrechlich. Oberfläche nackt, %veisslich, graulich,
bräunlich, gelb etc. Rand scharf ausgebuchtet. Stacheln gedrängt, fleischig, spitzig, rundlich
oder verwachsen breh gedrückt, leicht zerbrechlich, mit dem Hute gleichfarbig. Strunk
vielgestaltig, voll, derb, weisslich, am Grunde verdickt. Fleisch weisslich, dicht.
B e s c h r e i b u n g . Hut 2 — 6 " im Durchmesser. In der Jugend polsterförmig, äiier verflacht,
öfters auf der ¡Mitte, häufiger jedoch seillich auf dem Strünke sitzend, eine mehr oder
weniger regelmässige Fläche bildend, doch ist derselbe meist wellenförmig gebogen und ausgescliweift,
in der Mitte gewöhnlich niedergedrückt. Hand etwas umgebogen, oft sehr tief ausgebuchtet,
rundlich oder eckig eingeschnitten, im Alter rissig, wodurch er gespaltet und ungestaltet
erscheint. Oberfläche unbehaart, fast glatt, zuweilen sehr feiniilzig oder wie bereift
und fettig anzufühlen. Bei feuchter "Witterung, besonders in der Jugend etwas schleunig, von
Färbung sehr verschieden, z. B. -weisslich, w eisslichgrau, bräunlich, fahlgelb, fleisch- oder pommeranzenfarbig,
dunkel ocherbräunlich, nach der Mitte zu und in den Vertiefungen gewöhnlich
braun oder dunkler gefärbt als die Übrige Fläche, am Rande aber meist üchter. Fleisch in den
Strunk übergehend, oft ziemlich dick, derb, doch leicht zerbrechlich, älter faseriger und
trockener, weisslich, zuweilen sehr zart röthlich, oft sind mehrere Hüte oder ganze Pilze mit
einander verwachsen und bilden eine Fleischmasse. Stacheln sehr gedrängt stehend, einfacli,
mehr oder .weniger spitzig, bei feuchter warmer Witterung zuweilen mehr aufgeschwollen kegelförmig,
oft rundlich oder verwachsen und dadurch breit, mit dem Hute von gleicher Färbung,
mithin weisslich, bleich- oder blassgelb u. dergl. von-ungleicher Länge, je nach der Grosse
des Pilzes und dem Standorte 1 — 4"' und darüber lang. Die kürzesten finden sich oben nahe
am Hutrande und unten, wo sie sich auf dem Strünke verlieren, in der Mitte gewöhnlich am
vollkommensten, übrigens leicht zerbrechlich, brechen überhaupt sehr leicht an der Basis ab,
lassen sich auch leicht abreiben und fallen im Alter selbst durch Schütteln aus^'^). Strunk
weit in den Hut übergehend, bald mittel-, bald rund-, bald seitenständig, länger oder kürzer,
stets etwas gekrümmt, geschlängelt, selten regelmässig rund und gerade, oft flach gedrückt,
eckig, mehrmals drei und mehrere in einander verwachsen, oder einfach aber knotig zertheilt.
In der Jugend weiss und hell, älter den Stacheln gleich, weisslich oder gelblich u. s. f., zuweilen
braun angelaufen. Nach oben stets mit den Resten der Stachelbildung (des an ihm herablaufenden
Fruchtlagers) bedeckt. Fleisch, jung dicht, derb, saftig, leicht zerbrechlich, bei
altern Exemplaren mehr elastischer. Inwendig gelblichweiss. Nicht hohl. Samen weiss. Ger
u c h des rohen frischen Pilzes schwach pilzartig. Geschmack dem Gerüche gleiche'S).
V o r k o m m e n . Ende Sommers nnd den ganzen Herbst in Laub und Nadelwäldern, im
fetten und sandigen Boden, eben nicht selten, oft gemein. Meist geselhg in grösseren Gruppen,
doch häufig auch ganz einzeln stehend.
V e r w e c h s e l u n g e n . In Bezug auf schädliche, sind nicht zu befürchten.
E i g e n s c h a f t e n . Gmelin (656.) verdächtigt den Pilz (auf das ürtheil früherer Schriftsteller)
wegen seines scharfen und widrigen Nachgeschmacks, welcher sich aber durch Kochen
oder Braten gewöhnlich gänzHch verliert. Trattinik (124.) sagt, ohne sich näher darüber
zu erklären, man habe „Beispiele von üblen Wirkungen, die sein Genuss hervorgebracht habe."
— Leicht möglich, dass diese von dem Genuss aher verdorbener Exemplare herbeigeführt
worden sind; denn derselbe gesteht doch schon vorher, dass dieser Pilz „ein Marktschwamm
sei und zu den Küchenmaterialien gehöre." —
Die übereinstimmenden Zeugnisse der meisten SchriftsteUer ' 9) erklären diesen Pilz für unschädlich,
indem er in vielen Gegenden Deutschlands, Belgiens, Frankreichs und Italiens häufig
genossen werde und als eine allgemein bekannte, gute, nahrhafte und gesunde Speise zu betrachten
sei, überdem mehr noch als der schuppige Stachelpilz (Ilydn. imbricalum, Taf. Illb.)
77) Jede Stachel besteht aus
gleichsam den Kern bildet, und i
stellt und das Fruchtlagcr bildet.
nern fleischfarbigen Substanz, welche dem Auge dunkler, wäf«crig erscheint und
zweiten undurchsichtigen blassen Lage, wclche aus Stützschliuchen und Samen beleb
78) Nach Per so Oll einen herben pfcffernrtigen Nachgeschmack, x
würticer Alibllduiigen, bei niederholten Versuchen nichts bemerkt habe.
79) Z. B. Michcli, P a u l c t , Persoon, Frios, Hayne u. A.
namentlich bei der weisslichen Art gegen