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Mehrere sibirische Vollieischaften«) bedienen sich des Fliegenpilzes neben dem Branntweine
oder slalt desselben, um sich zu erheilern, zu bcgeislern oder zu berauschen.
Wenn alles bisher Zusammengeslellle berücksichtiget wird, so ist wohl Ascherson beizupflichten
welcher die Wirkung am meisten der des Opiums ähnlich findet, nur mit dem Unterschiede,'
dass der I-'liegenpilz mehr auf das Rückenmark wirke. , „, , ,
Es fehlt übrigens nicht an entgegengesetzten Erfahrungen, wo der Pdz sich minder schädlich
zel"te Schon frühere Sclmftsteller') behaupten von den Schafen, dass sie den Pilz ohne
Schaden fressen. Dem Rindvieh soll er nur in grosser Menge genossen nachthedig werden.
Ilavne 30. führt an, dass der Pilz ganz jung und massig genossen nicht schaden soll, nach
Anderen sollen wieder massig junge Exemplare stärker wirken, als ältere. Es fehlt uns auch
hier an An-aben, um alle diese sich oft widersprechenden Erfahrungen zu erklären; denn bloss
Ton der geringen Quantität des Genossenen oder der Art der Zubereitung die Unschädhchkeit
herzuleiten, scheint wenigstens nicht für alle Fälle zulässig.
hl frühern Zeilen ist dieser Pilz, sowohl innerlich als äusserhch, bei verschiedenen KranKheitsfällen
als Arzneimittel angewendet worden 8).
E r k l ä r u n g der Abbildungen.
Taf I Fig. 1. Obertheil eines jungen, doch grossen, erst die Erde durchgebrochenen
Exemplars auf dessen mehr kugelförmiger Oberfläche die warzenähnlichen Erhöhungen sich
ziemlich regelmässig zeigen, mit einem Theile seines um vieles grösseren und stark beschuppten
Stielknohens. dergleichen, etwas altern Exemplares, an welchem die vertieften
dünnem" Stdlen der allgemeinen Hülle, durch die Ausdelmung beim Wachsthum des Hutes zerrissen,
und die rothe F'arbe desselben bemerken lassen.
Fig 3. Grösseres Exemplar, an dem durch die nunmehr eiförmige Ausdehnung des Hutes
die Warzen schon mehr auseinander gewichen und zwar (wie es gewöhnlich der Fall ist)
nach oben oder der Mitte mehr als nach unten, gegen den Rand zu.
Fig. 4. Senkrechter Burchschintt eines dergleichen Exemplares, wo bei a. sich schon die
Andeutung zum Hohivverden zeigt. t. . i i i-. i
Fig 5 Mehr entwickeltes Exemplar, an welchem man die sich vom Hutrände ablosende
Ringhait deutlich sehen kann, mit besonders schuppigen mitern Theil des Stieles und Knollens.
Fiff ö Oberer Stieithcil, mit faltig herunter hängender Ringhaut.
F i ? 7.' Stück vom Hute eines er%vachsenen Exemplares, an welchem bei a. die fernen
FurcheS am Rande, bei b. die Form der längeren und kürzeren Blätter zu bemerken ist.
Fig 8 Umriss-Durchschnitt des Obertheiles eines völlig ausgewachsenen aUen Exemplares
bei dem zu beiden Seiten die nach innen sich verschmälernden längeren Blätter a. den
S t i d fast erreichen, die kürzeren b. dagegen abgestutzt, nach oben (meist) in die benachbarten
längeren übergehen.
G a t t u n g : Boletus. (Linn.) Hührenpllz.
vis wesentliches Unterscheidungsmerkmal, an der Unt e r s e i t e des Hutes, dicht aneinander
hängende R ö h r e n {tuhi, iMl ) , die miteinander verwachsen, vom Hut leicht zu trennen
und an der inneren Oberfläche mit dem Hymenium ausgekleidet sind.
B e s c h r e i b u n g . Mittelgrosse oder grosse, fleischige, meist saftreiche, fast durchgangig aul
der Erde wachsende Pilze, mit einem meist regelmässigen, mehr oder weniger gewölbten, kugeligen,
halbkugeligen oder kissenfärmigen Hute. Das Hymenium bekleidet das Innere von fleischigen
Röhren, welche ihrer Länge (Höhe) nach nebeneinander liegen und.so innig mit einander verbunden
sind, dass sie nur künstlich von einander getrennt werden können; reisst man diese
6) Di . 0, t j . k e » , Kune«,.», Jakuten, J.k.glr.n, K.Hik.n, pctoll.ch™, bo.jnil.r, .k.r Jie K.mbctaö.
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i l.poer. K„„t„l „ Ic'ross. Reich,; - ,. L . n g . d o r f , in Ann.l. J. Wetl.r.uec G.sdkcl,. f. Nati.rkund.,
1) Seyfert de fungís díss. Jen. 17«. p. 19- — üernkarilt, nach Murray, App. merficam. F. 558.
8) Zo wdchem G.lr.nche m.» d.n «ntercn, «rdlckl.i. TI..Í1 de. jniiäen Pifeea aamm.lte und ihn lorefillie gelrocknet
in Pulverform, in Terschlossenen Gefässen bewahrte. Spreng, l'ist. pharm, p. SU.