E r k t ä r n n g der Abbildungen.
Taf. XXV. Fig. 1. Eine Gruppe ganz junger Exemplare.
„ 2. Durchsclniilt von einem derselben.
„ 3. Eine Gruppe grösserer und kleinerer noch unentwickelter Exemplare.
„ 4. Eine Abart, früher unter dem Namen rufus aufgeführt.
„ 5. Durchschnitt eines obern Hutstückes von einem eich entwickelnden
Exemplare.
„ 6. Ein grosses erwachsenes Exemplar.
Agaricu» integer*), (Linn.^ «ar. sanguineus •*) (Batsch.).
( R o t h e r Täubl ing, Speiteufel.)
{ T o f e l XXVI.)
S y n o n y m e . Agaricus inleger Linn, Suec. 449. — Schaf f , 15. f , 2, 3. —
Kropf I. t. 2. f . 5, 7.? — sanguineus Batsch Elench. Cent. I. f , IS, — Bull. i. 42,
509. f , ' F . — Roq. t. 12. f . 1. — Pries Syst. myc. I. j). 56. n. 5. var. a. — Lensx p.
44. n. 32. f. 4. f . 15. — Nees v. Es. Sijst. f . 184.? — Ficin. Flor. v. Dr. II. p. 390.
n . 983. a, — Fhoeb. II. p. 36, 40. Var. a. cc. i. 3. f . 1, 2, 3 u. 4.?
W e s e n t l i c h e r Charakter. Hut rundlich gewölbt bis flach und vertieft, mit eingebogenem,
wenig oder gar nicht gefurchtem Rande; fleischig. Oberfläche früher gelblich, später
schön carminroth, älter mehr gelblichroth, oft fleckig. Blätter weisslich oder sehr blass
weisslichgelb, gerade auslaufend oder bloss hier und da zweitheilig, breit. Strunk gerade
oder nach unten etwas gekrümmt, walzig oder stelleiiweis etwas breit gedrückt, rein weiss, zuweilen
blassrosa angeflogen.
B e s c h r e i b u n g . Hut 1 — 4 und 5" im Durchmesser. In der Jugend rundlich oder
halbkugelig, gewölbt, später kissenförmig mit flacher oder etwas eingedrückter Mhte, welche
im Alter oft ganz vertieft oder trichterförmig wird. Mehr oder weniger fleischig. Rand bei
jungen Exemplaren stark eingebogen und nur bei alten etwas aufgeworfen, oft ausgebuchtet,
in der Jugend stets glatt, älter etwas oder kaum merklich gefurcht, zuweilen nur auf einer
Seite, bei alten ausgewachsenen Exemplaren nicht selten aufgerissen. Oberfläche bei ganz
jungen Exemplaren weisslichgelb, später (besonders von der Mitte aus), erst roth angeflogen
oder gefleckt. Bei erwachsenen Exemplaren verbreitet sich die oft sehr schöne und lebhafte
carminrothe Färbung, erscheint auf der Mitte gewöhnlich am dunkelsten und verliert sich nach
den Rändern zu ins Gelbliche oder Weissliche. In einzelnen Fällen findet sich zuweilen auch
die Mitte gelb, indem das Roth sich mehr nach dem Rande zu verbreitet. Oft ist die schmuzig
oder bleichgelbe Farbe vorherrschend und nur durch rothe Flecken oder Stellen unterbrochen.
Bei altern Exemplaren ist der rothen Färbung mehr gelb beigemischt 8 2). Bei nasser
Witterung ist die Oberfläche gewöhnlich schleimig. Blätter bei jungen Exemplaren sehr
blass gelbgrünlichweiss, später meist weisslich oder weissgelb, nicht sehr weitläufig, einfach,
nur hier und da einige gegabelt, die längsten erreichen den Strunk und erscheinen fast angeheftet,
übrigens sind sie breiter als das Hutfleisch. Strunk 1—3" lang, auch darüber, ^ —
dick, meist walzig, zuweilen etwas nach unten verdickt (besonders bei jungen Exemplaren),
gerade oder etwas gekrümmt, rein weiss, zuweilen mit einem blassrotheu Anfluge, glatt, nicht
hohl. Fleisch des Hutes und Strunkes weiss, jung zart und derb, erwachsen zum Theil
•) Tribut VI. Ruj iul a Fríe». (Täubling.)
!. roth,
braun, violet, blau, grün, gelt», weiss nnd diese
• "eilen ins Dunkle oder eine in die andre C "
Die Stammart erscheint in manmgfaltiger Färbung, ,Hauptfarben gehen wiederum in so verschiedene Abstufungen, aus dem Helle
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mehrere frühere Schriftsteller sich veranlasst fühlten, eigene Spezies daraus zu machen und durch passende Namen
ander zu unterscheiden, Später gelangte man zu der üebcrzeugiing, dass der grössteThcil dieser angeführten Arten
arten waren, welche durch die vor dem Herauskommen des Pilzes stattfindende Witterung und durch
oder des Standortes bedingt wurden, und nahm sie als Varietäten auf, s-.i— Jh.-
meisten dieser mit den Hauptfarben bezeichneten "Varietäten finden sich •
- Einfluss des Bodens
gegenwärtige nach ihrer Färbung gehört. Die
... ..V.. aber auch mit «eissen oder gelben Blättern, haben
widrig scharfen oder milden Geschmack und wurden demnach bald für schädlich, bald für geniessbar gehalten.
82) Gelbgeaeckte Exemplare entitehen gewöhnlich, wenn abgefallene Blätter längere Zeit auf der Oberfläche des Hutes
liegen bleiben, wodurch die freie Luft nicht einwirken kann und die rothe Färbung dadurch gehemmt wird,