weise im Spiüsommer. Dürftige Exemplare kommen oft noch im November vor. Bald sieht
man ihn einzeln, bald truppweis, bisweilen in Büscheln von mehreren Exemplaren, in feuchten
und schattigen, trockenen und lichten Wäldern und unter Gebüschen aller Art.
E i g e n s c h a f t e n . Im Allgemeinen ist Hft. VII. S. 50 zu vergleichen. Nach v. Krapf
sollen sehr hiiufig Vergiftungsialle von den verdächtigen Arten vorkommen, deren Symptome
die gewöhnlichen der Pilzvergiftungen zu sein scheinen, aber nur etwas schneller eintreten, als
bei den Amani ten (z. B. Hft. I. t. 1. S. 7). Man nimmt an, dass der Genuss eines einzigen
schon hinlänglich sei, ausser einem unerträglichen Brennen im Munde und der Kehle, auch
Schwäche der Augen, Schwindel, Beängstigungen, drückenden und brennenden Schmerz im
Magen und den Eingeweiden, Ekel, heftiges Erbrechen, Durchfall, Ohnmächten, aufgetriebenen
Leib und bei schwächlichen Personen — zumal in starken Portionen dergleichen genossen
— den Tod herbeizuführen.
Die Erfahrung hat gelehrt, dass selbst einige Exemplare der giftigen Arten unter andere
Unschädliche gemischt, ähnliche Zufälle erregen, welche jedoch bei den verschiedenen Personen
sich nicht gleich sein konnten.
Man empfiehlt deshalb, bis zum Eintritt ärztlicher Hülfe, bald und in Menge frisches, wo
möglich eiskaltes Wasser zu trinken und Säckchen mit Wermulh gefüllt und in kochenden Wein
getaucht auf den Magen zu legen, weil dadurch die Zufälle sich merklich mindern sollen
^ Folglich ist einem Jeden dringend anzurathen, Verzicht auf den Genuss dieser Pilzarten
zu leisten, um sich nicht der Gefahr, vergiftet zu werden, auszusetzen. Deshalb dürfen auch
selbst die anerkannt unschädlichen Arten der Täublinge, der möglichen Verwechselung halber,
auf den Märkten mehrerer grossen Städte zum Verkauf nicht ausgeboten Averden.
E r k l ä r u n g der Abbildungen.
Einige ganz junge Exemplare.
Ein grösseres Exemplar.
T a f LXIII. Fig. 1.
„ 2.
3. Hutdurchschnittstheil.
4 . Ein junges Exemplar mit seitlich stehendem Hute
5- Ein erwachsenes Exemplar mit glattem Rande.
G. Ein dergleichen mit etwas gefurchtem Rande.
7. Hutdurchschnittstheil desselben.
8 . Ein erwachsenes Exemplar mit verbogenem Hute und gefurchtem
Rande.
9 . Ein ganz altes ausgewachsenes Exemplar.
1 0 und 11. Huttheilstücke, wegen der verschiedenen Färbung dargestellt.
Mifdnum repandutn, Linn., var. ßa^idtim. Schaf f . RotIig:elber ansges
c h w c i f t c r iStaclielpilz.
( T n f . IXIV.)
Synonyme. Uydnum repandum Linn. var. flavidum Schäff. t. 318.
Bchaeff. t. 141. — Röhl. Deutschi. Flor. III. f. 282. n. 8. — Pers. Abh. v. Dierb. p.
160. rt. 1. — J. 8. Cordier p. 50. w. 4.
W e s e n t l i c h e r Charakter. Diese Pilzart ändert sowohl in der Form als in der Färbung
sehr ab, indem ausser der weissen, weisslichen oder bräunÜchweissen (Ilft. VI. S. 45 be- '
schriebenen und Taf. XXIII. abgebildeten), auch wohl am häufigsten vorkommenden Art, die
gegenwärtige Abänderung sich nur durch die g e lbe oder g e l b r o t h e Färbung und den oft
vorkommenden langen, schwachen und gekrümmten Strunk, von ersterer sogleich auffällig auszeichnet
und gegenwärtige Abbildungen veranlasste.
B e s c h r e i b u n g . Hut ebenso wellenförmig ausgeschweift und ziemlich fleischig. Oft
findet man mehrere Exemplare ganz, oft nur theilweise mit einander verwachsen; häußg, doch
nicht immer mit seiner Mitte auf <lem Strünke, sondern seitwärts sitzend. Rand mehr oder
139) Essig, süsse Weine, Oelc, PfcfTer bat man als Gegenmittel tlieili als schädlich, theils als unzulänglich erfunden.